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Ein Drama für Jack Taylor

Ein Drama für Jack Taylor

Titel: Ein Drama für Jack Taylor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Keogh, in dunklem Anzug. Einer der wenigen Polizisten aus alter Zeit, die mich noch zur Kenntnis nahmen. Er sagte den klassischen Spruch irischen Mitgefühls:
    »Tut mir leid, was Sie für Ärger hatten.«
    Ich besorgte ihm ein Getränk, und wir stellten uns ans Ende des Tresens. Ich warf einen raschen Blick zurück und sah, wie Malachy Margaret eine Zigarette anbot, einen frischen Drink in der Faust. Keogh fragte:
    »Ist sie leicht gegangen?«
    Ich nahm mal an, dass er meine Mutter meinte, sagte:
    »Leicht war nichts in ihrem Leben.«
    Er nickte, dann:
    »Sie wird Ihnen zweifellos fehlen.«
    Er versuchte, nett zu sein, und ich beließ es dabei. Ich fragte:
    »Haben Sie je was von den Pikenträgern gehört?«
    Seine Augen brüllten: »Ja«, und er antwortete:
    »Die Menschen haben es satt, wie die Dinge auf legale Art und Weise gehandhabt werden.«
    Er lachte kurz, fügte hinzu:
    »Oder sollte ich sagen: nicht gehandhabt werden.«
    Ich wartete, und er überlegte, dann:
    »Es sind nur wenige. Ohne ihren Anführer würden sie sich auflösen.«
    Mrs Bailey und Janet waren in der Seelenmesse gewesen und hatten große Blumensträuße geschickt. Ich war froh, dass sie nicht hier waren, um diesen Trümmerhaufen von einem Empfang zu sehen.
    Der Polizeimeister trank aus, sagte:
    »Ich muss dann mal wieder los, Jack.«
    »Danke fürs Kommen.«
    Die Ausländerfamilie war weg, und das viele Essen war auch weg. Die Penner brachten sich in Form für eine Balgerei. Ich sagte:
    »Zeit zu gehen, Jungs.«
    Und ich steckte ihnen eine Flasche Irischen zu, einer fragte:
    »War das eine Hochzeit?«
    »Nein, eine Beerdigung.«
    Plötzlich warf er die Arme um mich, sein Körpergeruch überwältigte mich fast, während er mich fast zerquetschte, sagte:
    »Du sei jetzt stark, Großer.«
    Als sie gingen, drehte er sich um, machte das Zeichen des Kreuzes, sagte:
    »Gott segne hier alle.«

»Einbruch, für das Bezirksgericht«, sagte Waters. »Ich denke aber, dass die Grand Jury sich eine andere Anklage einfallen lässt. Mal sehen: zwei Morde, drei Raubüberfälle, Einbrüche in die Häuser der Banker, wahrscheinlich Waffenschieberei, Diebstahl von Autos, Verschwörung. Hab ich was vergessen?«
»Blasphemie«, sagte Foley. »Ich wollte schon immer jemand wegen Blasphemie verknacken.«
    George V. Higgins, Die Freunde von Eddie Coyle

A m Morgen nach der Beerdigung wachte ich auf, erstaunt darüber, dass ich nicht getrunken hatte. Hatte nicht einmal geraucht. War das Gnade? Kam mir jedenfalls nicht sehr gesegnet vor. Dunkle Schlangen kringelten und ringelten sich in meinem Hirn. Die bösartigen Schuldgefühle wegen meiner Mutter hatten epische Proportionen. Versuchte, das Bild, wie sie auf dieser Pritsche liegt, auf dem Schindanger zum Verwesen, auszusperren.
    Heiland, wer würde da nicht saufen? Doch ach, es gab nicht genug Jameson auf der Welt, um den Gestank meiner vernachlässigten Sohnespflichten zu tilgen. Ich hatte sie dem Tode durch Vergammeln überlassen.
    Ich ging die Daten meiner Gegenwart durch.
    Tim Coffey, meinetwegen ermordet. Ein Irrer, von Synge besessen, der zwei Mädchen umgebracht hatte und Schnitzeljagd spielte. Von der gottverdammten Bürgerwehr ganz zu schweigen –, Pikenträger, auch das noch.
    Ich braute Kaffee, redete mir ein, ich könnte ihn ohne den Schild des Nikotins wirklich genießen. Die Stille im Zimmer war bestürzend. Ging zum Radio, kriegte den Schluss von Coldplays »Yellow« mit.
    Das war definitiv die Farbe des heutigen Tages.
    Dann kamen die Nachrichten. Robin Cook war aus Blairs Kabinett ausgeschieden. Saddam Hussein hatte zweiundsiebzig Stunden, um den Irak zu verlassen. Die zweite UN -Resolution war gegenstandslos geworden. Der Krieg kam, tödlich und bald. Dann die Lokalnachrichten: Drei Leichen waren aus dem Kanal gezogen worden, eine davon ein Schwarzer.
    Dann:
    »In Kinvara wurde ein Mann aus Galway von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Der Fahrzeugführer beging anschließend Fahrerflucht. Der Verletzte ist über Kinvara hinaus als Präsident der ›Vereinigung der Freunde der Erhebung am Vinegar Hill‹ bekannt.«
    Ich atmete tief ein.
    Präsident der ›Vereinigung der Freunde der Erhebung am Vinegar Hill‹? Das berühmteste Ereignis während der Rebellion von 1798, die Stunde der Pikenträger. Ich kannte ein Mädchen beim Sender Galway Bay FM und rief sie an, leierte ihr den Namen des Angefahrenen aus dem Kreuz. Ted Buckley. Dann sah ich die Nummer des Krankenhauses nach, rief an,

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