Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Drama für Jack Taylor

Ein Drama für Jack Taylor

Titel: Ein Drama für Jack Taylor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
Vom Netzwerk:
mich, sagte:
    »Das tut mir sehr leid mit deiner Mutter. Jeff war nicht in der Stadt, und ich hab keinen Babysitter gekriegt.«
    Ich nickte. Der Wachposten horchte auf, fragte:
    »Ist jemand gestorben?«
    Wir antworteten ihm nicht. Cathy fragte, ob ich einen Kaffee will, und ich lehnte ab. Ich ging im Kopf die Optionen durch, und dann fügte sie hinzu:
    »Wie geht es Stewart?«
    Ich musste ihn kurz einordnen, dann sagte ich:
    »Er ist im Knast, wie, meinst du, soll es ihm da gehen?«
    Sie bedachte das, fragte dann:
    »Arbeitest du gerade für ihn?«
    »Gute Frage.«
    Sie begann den Tresen zu polieren. Er war bereits professionell gewienert wie mit der Schwabbelscheibe. ’türlich bedeutete das, dass ich den Ellbogen hochnehmen und einen Schritt zurücktreten musste. Sie sagte:
    »Ich hab ihn verpfiffen.«
    »Was?«
    »Stewart. Ich hab ihn hochgehen lassen.«
    Ich war baff, versuchte es zu verarbeiten, sagte:
    »Du hast die Polizei angerufen?«
    »Klar, das Rauschgiftdezernat.«
    Ihr Gesicht war, als sie das sagte, neutral, keine Emotion zu sehen. Ich dachte an Sinéad O’Connor, die über Shane McGowan auspackt. Ich stotterte fast:
    »Er war dein Freund.«
    Sie machte ein knappes Geräusch der Verachtung, sagte:
    »Er war Drogendealer; die schließen keine Freundschaften.«
    Und du, dachte ich, auch nicht. Sagte:
    »Der arme Arsch hat sechs Jahre gekriegt.«
    »Genug Zeit, clean zu werden, meinst du nicht?«
    Ich war zu aufgewühlt, um zu sagen, was ich dachte, versuchte es mit:
    »Dann bis später.«
    Ich war bei der Tür, als sie rief:
    »Wir werden einen Messzettel für deine Mutter holen.«
    Ich konnte es kaum erwarten.
    Hinten um die Kneipe herum ist eine Abseite / Garage, wo Jeff seine geliebte Harley hat. Eine Softtail Custom, und er hält sie tadellos in Schuss, jeder freie Augenblick ist der Politur, Reinigung und Wartung geweiht. Die paar Mal, die ich sie gesehen habe, strahlten Chrom und Metall. Wollen Sie wahre Leidenschaft hören, fragen Sie ihn nach dem Moped. Er schwebt auf einer anderen Ebene, wenn er die Maschine rühmt. Um das Geeifer einigermaßen erfassen zu können, habe ich Freiheit ohne Grenzen: mit der Harley durch die USA von Gary Paulsen gelesen. Ich bekam einen vagen Begriff von der schieren Liebe, die eine Harley hervorruft, aber das vollständige Verständnis blieb mir verwehrt. Harley-Freaks sind einfach eine andere Gattung Mensch. Jeff hatte mir gesagt, dass eine Harley mehr Pannen und Probleme hat als alle anderen Motorräder zusammen. Ich hatte gefragt:
    »Und warum dann diese Schinderei?«
    Und das Entsetzen in seinem Gesicht, als er keuchte:
    »Mann, das sind Vollblüter. Man lässt doch nicht die Besten, die es gibt, im Stich, nur weil sie feinabgestimmt sind. Das macht sie doch gerade so groß.«
    Die Abseite war nicht abgeschlossen, und ich zog die Tür auf, knipste das Licht an. Die Harley stand im Zentrum und sah echt scheiße aus. Ich bückte mich, besah das vordere Schutzblech. Das Metall war schwer eingedellt, Matsch und Dreck klebten in Streifen an beiden Seiten. Der Mantel des massigen Vorderreifens war fast aufgeschlitzt. Hörte eine Stimme:
    »Schnüffelst hinter mir her, Jack?«
    Ich stand auf, drehte mich um, um Jeff ins Gesicht zu sehen. In der rechten Hand hielt er einen schweren Schraubenschlüssel. Den Moment, der jetzt verging zwischen uns, möchte ich nie analysieren.
    Ich zeigte auf das Motorrad, fragte:
    »Kleiner Unfall?«
    Er ließ den Schraubenschlüssel fallen, ein hässliches Geräusch auf dem Steinfußboden. Er kam auf mich zu, aber die Aggression war verdampft, sagte:
    »Es war kein Unfall, aber das weißt du bereits.«
    Ich wäre gern noch Raucher gewesen; dies war definitiv ein Nikotinmoment. Ich sagte:
    »Du hättest ihn umbringen können, Jeff.«
    Er nickte, mit der linken Hand berührte er das Motorrad, streichelte es fast, sagte:
    »Ich dachte, ich hätte ihn umgebracht.«
    Ich hatte gehofft, dass er es abstreitet, und vielleicht hätte ich mich angeschlossen. Ich fragte:
    »Wie hast du ihn gefunden?«
    Er sah mich überrascht an, dann:
    »Ich leite eine Kneipe, alle reden. Ein paar kleine Scotch extra, aufs Haus, da erfährt man alles, was man braucht.«
    Dann lehnte er sich gegen das Motorrad, Mattigkeit auf dem Gesicht, fragte:
    »Wirst du mich hochgehen lassen?«
    Ich wollte sagen, so was macht schon deine Frau, wandte mich aber zum Gehen, sagte:
    »Ich werd so tun, als hättest du das nicht gesagt.«
    Er wartete einen Moment, dann:
    »Er

Weitere Kostenlose Bücher