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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihren Wangen ausgebreitet, und sie knabberte auf ziemlich bezaubernde Art an ihrer Unterlippe. Aber sie fühlte sich auch entspannter in seinen Armen an, ihr Körper bewegte sich ziemlich fließend, was gar nicht zu der hölzernen Frau passte, die er auf die Tanzfläche geführt hatte. Die raschen Veränderungen faszinierten ihn, und er fragte sich, wie sie sich wohl unter dem Einfluss ganz anderer Stimmungen und Leidenschaften gebärden würde. Wie würde sie zum Beispiel in seinem Bett aussehen, wenn Begehren ihre Augen verdunkelte und sich ihre hübschen blonden Haare auf einem Kopfkissen ergossen?
    Während diese Gedanken durch seinen Geist wanderten, war Richards Hand fast wie von allein noch tiefer gerutscht, bis über ihr Gesäß, und er hatte sie fester an sich gezogen. Die Wirkung war verblüffend. Christiana wich nicht zurück, sondern keuchte und zitterte. Sie senkte die Lider, als ihre Hüften sich trafen und beide die Härte spürten, die sich – ohne dass er es bemerkt hatte – zwischen ihnen gebildet hatte.
    »Gemahl?«
    Das Wort war wie ein atemloser Seufzer, und Richard lächelte und senkte den Kopf, ließ seinen Atem absichtlich an ihrem Ohr entlangstreifen, als er sagte: »Ja?«
    »Ich – oh.« Sie machte eine Pause, als er an ihrem Ohr knabberte, und sagte dann etwas zittrig: »Ich denke …«
    »Was denkst du?«, fragte er und knabberte wieder an ihrem Ohr. Er genoss die Schauder, die er damit in ihr erzeugte. Die Härte wurde nur noch stärker.
    »Ich glaube, die Musik hat aufgehört«, brachte sie mit erstickter Stimme hervor, während sie seine Hand und seine Schulter gleichzeitig noch fester packte.
    Richard verharrte in der Bewegung; er ließ das Ohrläppchen los, das er zwischen die Zähne genommen hatte, dann richtete er sich auf und sah sich um. Die Musik hatte tatsächlich aufgehört, und die meisten Tanzenden hatten die Tanzfläche bereits verlassen oder strömten an ihnen vorbei, um es zu tun. Sein Blick kehrte zu Christiana zurück; er bemerkte, dass ihr Gesicht gerötet war und sie wieder an ihrer Lippe kaute. Sie hatte sich allerdings nicht aus seiner Umarmung gelöst, und er verspürte den plötzlichen Drang, selbst an den Lippen zu knabbern. Er wollte gerade erneut vorschlagen, dass sie auf den Balkon gehen sollten, um etwas frische Luft zu schnappen, als plötzlich jemand neben ihnen auftauchte.
    »Ich glaube, der nächste Tanz wurde mir versprochen.«
    Richard starrte den Mann, der zu ihnen getreten war, ausdruckslos an. Er erkannte ihn sofort. Robert Maitland, Lord Langley. Sie waren zusammen zur Schule gegangen und damals befreundet gewesen, hatten sich aber später aus den Augen verloren. Die Art, wie Langley ihn jetzt ansah, war allerdings alles andere als freundschaftlich.
    »Oh ja, das hatte ich fast vergessen«, sagte Christiana mit einer Stimme, die hoch und angespannt klang, und glitt aus seinen Armen, um an die Seite Lord Langleys zu treten. Fast hätte er ihren Arm festgehalten, aber dann beherrschte er sich. Wenn Langley für den nächsten Tanz auf ihrer Tanzkarte stand, würde sie mit ihm tanzen müssen. Es wurde als Gipfel der Unhöflichkeit betrachtet, es nicht zu tun.
    Also nickte Richard steif, trat zur Seite und sah dem Paar nach, als es sich über die Tanzfläche von ihm wegbewegte. Seine Augen verengten sich leicht, als er bemerkte, wie entspannt Christiana wirkte, als sie sich zum Tanzen in Langleys Arme begab. Sie lächelte ihn außerdem mit einer Mischung aus Erleichterung und etwas an, das nur als Zuneigung bezeichnet werden konnte. Richard machte sich unwillkürlich Gedanken über ihre Beziehung – und er verspürte einen kleinen, unerwarteten Anfall von Eifersucht. Lächerlich, sagte er sich, während er sich umdrehte, um die Tanzfläche zu verlassen. Sie war für ihn nicht von Bedeutung. Es mochte sein, dass er den Wunsch verspürte, sie zu beschützen. Darüber hinaus kannte er sie noch nicht einmal.
    »Du hast ausgesehen, als müsstest du gerettet werden.«
    Christiana lächelte schwach und hob den Blick zu Robert, während er sie über die Tanzfläche bewegte. Er irrte nicht, was das betraf. Sie war in den Bann ihres Gemahls geraten, und ihr Körper war von völlig ungewohnten Begierden und Wünschen überschwemmt worden. Tatsächlich war sie nur eine Haaresbreite davon entfernt gewesen, ihm zu sagen, dass sie auf dem Balkon etwas frische Luft schnappen wollte, als Robert aufgetaucht war. Das Problem war, dass es nicht die frische Luft gewesen

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