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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wichtig«, versicherte Robert ihr.
    Sie sah ihn schweigend an und sagte dann: »Du vermutest, dass er das Geburtsmal nicht hat, was bedeutet, dass du nicht glaubst, dass er Dicky ist, ja? Denkst du wirklich, Dicky ist George?«
    Langley nickte entschuldigend. »Ich hatte schon den Verdacht, als ich dich das erste Mal besuchen wollte und er mich weggeschickt hat. Seit dem zweiten Mal bin ich noch viel mehr davon überzeugt.« Sein Gesicht verdüsterte sich, und er schüttelte den Kopf. »Ich könnte mich selbst wohin treten, dass ich nicht da gewesen bin, als er dir den Hof gemacht hat. Wenn er wirklich George ist, hätte ich es sofort gemerkt, wenn ich auch nur ein bisschen Zeit mit ihm verbracht hätte. Ich hätte dich vor all diesem Unglück bewahren können. Ich –«
    »Dein Vater lag im Sterben, Robert. Es ist natürlich, dass du seine letzten Wochen an seiner Seite verbracht hast. Mach dir deshalb keine Vorwürfe. Es war meine Entscheidung, Dicky zu heiraten«, sagte sie entschieden.
    »Dicky.« Robert sprach den Namen voller Ekel aus. »Richard hat den Namen gehasst. George war der Einzige, der ihn so genannt hat.«
    Christiana runzelte die Stirn. Richard – oder der Mann, den sie für Richard gehalten hatte – war derjenige, der darauf bestand, dass ihn alle Dicky nannten. Sie selbst fand Richard ebenfalls schöner.
    »George war schon immer ein kleiner, aufgeblasener Wichtigtuer«, erklärte Robert hart. »Er war in der Schule nicht sehr beliebt und durfte nur deshalb bei manchen Dingen mitmachen, weil er Richards Bruder war. Aber das hatte nur zur Folge, dass er sich noch schlimmer aufgeführt hat. Er war neidisch darauf, wie beliebt Richard bei allen war, und verbittert, dass Richard als älterer Zwilling beim Tod ihres Vaters den Titel erben würde.« Er seufzte und gestand leise: »Ich vermute, dass Richard bei dem Brand gestorben ist und George einfach nur seinen Platz eingenommen hat.«
    Christiana schüttelte den Kopf. »Aber wenn es wirklich Richard war, der bei dem Brand gestorben ist, wäre es doch nicht nötig gewesen, dass George seine Identität übernimmt. Es wäre ihm sowieso alles zugefallen.«
    »Das stimmt, aber …« Robert schüttelte den Kopf. »Ich vermute, das hätte George nicht gereicht. Er wäre immer noch George gewesen. Ob mit oder ohne Titel und mit oder ohne all den Reichtum – man hätte ihm doch nicht mehr Respekt oder Zuneigung entgegengebracht. Ich glaube, darum hat er seinen Bruder besonders beneidet. Alle mochten Richard und haben ihm vertraut. Dass er der Erbe des Titels und der Güter war, hat Richard nie irgendwie beeinflusst. Er war von Natur aus freundlich und rücksichtsvoll, und alle wussten das und haben es anerkannt.«
    Diese letzten Worte hallten durch Christianas Kopf. Richard war von Natur aus freundlich und rücksichtsvoll, und alle wussten das und haben es anerkannt … wie sie vorhin auf der Tanzfläche. Der Mann, mit dem sie gerade getanzt hatte, war überraschend freundlich und rücksichtsvoll gewesen, und sie hatte es zu schätzen gewusst. Aber im vergangenen Jahr hatte sie herzlich wenig von diesen beiden Charaktereigenschaften bemerkt. War der Mann, den sie geheiratet hatte, nun Richard Fairgrave, der Earl von Radnor, oder sein Zwillingsbruder George? Und wenn er George war, was bedeutete das dann für sie? War ihre Ehe überhaupt legal?
    »Versuche herauszufinden, ob er das Geburtsmal hat«, sagte Robert ruhig. »Wenn nicht, komm sofort zu mir, egal zu welcher Stunde. Ich werde von da an alles übernehmen.«
    Christiana nickte unglücklich und dachte daran, um wie viel einfacher ihr Leben sein würde, wenn ihr Gemahl einfach den Anstand besessen hätte, tot zu bleiben … sofern er ihr Gemahl war.

4
    »Wenn du sie weiter so intensiv anstarrst, wird sie noch in Flammen aufgehen.«
    Richard warf einen Blick zur Seite, als er Daniels Bemerkung hörte, und sein Gesicht verfinsterte sich. »Sie weicht mir aus, indem sie mit so ziemlich jedem Mann tanzt, der sich hier im Ballsaal befindet.«
    »Nicht mit jedem Mann«, sagte Daniel mit einiger Erheiterung, und dann bewies er, dass er sehr wohl wusste, was vorging, indem er hinzufügte: »Nur mit Langley und seinen Freunden. Langley ist offenbar ein langjähriger Freund der Familie. Zweifellos hat er seine Freunde und beruflichen Partner dafür gewonnen, sie von dir fernzuhalten.«
    »Aber wieso? Ich bin ihr Gemahl«, erklärte Richard trocken und fügte dann hinzu: »Zumindest denken sie das.«
    »Und

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