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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gehabt haben, auch wenn ich nicht erkennen kann, was für einer das gewesen sein könnte.«
    Richards Gesicht verdüsterte sich vor Missfallen über das ungelöste Rätsel, dann musterte er wieder die Frau in Langleys Armen. »Das bedeutet dann also, dass ich eine Frau in den Ruin treiben muss, wenn ich mir meinen Namen und mein Geburtsrecht zurückholen will. Eine Frau, der von meinem Bruder ohnehin schon ziemlich übel mitgespielt worden ist.«
    »Und wahrscheinlich wirst du monatelang, wenn nicht sogar jahrelang vor Gericht streiten müssen, um zu beweisen, dass du wirklich Richard Fairgrave bist oder überhaupt irgendein Fairgrave«, sagte Daniel ruhig. »Und selbst wenn die Gerichte schließlich zu deinen Gunsten entscheiden, wirst du es immer noch mit unzähligen Menschen zu tun haben, die dich für einen Betrüger halten.«
    »Verfluchter George«, brummte Richard müde. »Wie immer hat er mal wieder alle in Teufels Küche gebracht.«
    »Es gibt natürlich noch eine andere Möglichkeit«, sagte Daniel zögernd.
    Richard musterte ihn scharf. »Wenn du mir vorschlagen willst, dass ich alles vergessen und nach Amerika zurückkehren soll, vergiss es. Ich habe zwar nicht den Wunsch, Christiana und ihre Familie zu ruinieren, aber ich habe auch keine Lust, auf meinen rechtmäßigen Titel und gesellschaftlichen Rang zu verzichten. Er ist alles, was ich habe.«
    »So etwas hatte ich auch gar nicht vorschlagen wollen«, versicherte Daniel ihm.
    »Was gibt es dann für eine Alternative?«
    »Du könntest einfach wieder deinen Platz einnehmen, als wärest du niemals weg gewesen«, sagte er ruhig.
    »Was?« Richard starrte ihn verblüfft an.
    »Na ja, du wirst von George keine Genugtuung mehr erhalten«, erklärte Daniel. »Wenn du die Wahrheit enthüllst, werden also nur Unschuldige verletzt werden. Solltest du aber deine Position einfach wieder einnehmen, würdest du auch um den langen Kampf herumkommen, in dem du beweisen müsstest, wer du bist. Es wäre so, als wärst du nie eine Zeit lang in Amerika gewesen … abgesehen davon, dass es so war und du jetzt auch noch eine Frau hast.«
    »Eine Frau, die mich hasst«, murmelte Richard, während sein Blick zu der fraglichen Frau zurückkehrte.
    Sie lachte gerade über etwas, das Langley gesagt hatte. Ihr Gesicht leuchtete, und ihre Erheiterung machte es weich. Sie sah beinahe hübsch aus, fand er. Dann fiel ihm ihr gemeinsamer Tanz ein. Zum Ende hin schien sie ihn nicht mehr gehasst zu haben. Eigentlich war er sich sogar ziemlich sicher, dass sie irgendwelche Küsse seinerseits nicht abgewehrt hätte, wäre es ihm gelungen, sie dazu zu überreden, mit auf den Balkon zu kommen.
    »Sie hasst George und nicht dich«, berichtigte Daniel ihn ruhig. »Und wer könnte ihr das verübeln? Der Mann war ein Mistkerl, wie wir beide nur zu gut wissen. Aber du bist ganz anders. Ich nehme an, dass sich ihre Wut im Laufe der Zeit verlieren und sie anfangen wird, dir zu vertrauen. Vielleicht passt ihr beiden sogar ziemlich gut zusammen.« Er schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: »Ganz egal, wie es sich entwickeln wird, auf jeden Fall wäre es so sehr viel leichter für dich, deinen Titel und deine Position zurückzuerlangen, und Christiana und ihre Schwestern würden durch die Missetaten deines Bruders nicht noch mehr geschädigt werden.«
    Richard runzelte die Stirn. Der Vorschlag hatte etwas für sich. Er hatte nicht den Wunsch, Christiana zu vernichten, und ihm war auch nicht danach, sich seinen Namen in einem langen, ermüdenden Kampf vor Gericht zurückzuholen. Andererseits gab zwar die Art, wie er und Christiana beim Tanzen aufeinander reagiert hatten, Anlass zur Hoffnung, war aber doch auch wieder sehr wenig, um seine Zukunft darauf zu bauen. Er kannte die Frau nicht und zögerte, blindlings einen solchen Schritt zu machen.
    »Was ist, wenn sich herausstellt, dass sie ein Hausdrache ist?«, fragte er leise. »Oder eine verbitterte eisige Jungfer? Oder ein verzogenes Gör, mit dem ich es einfach nicht aushalte?«
    »Hm.« Daniel blinzelte in Richtung der fraglichen Frau. »Sie scheint mir nichts von alledem zu sein, aber natürlich zeigen nur wenige Menschen in der Öffentlichkeit ihr wahres Gesicht.« Er dachte noch eine Weile über die Idee nach und schlug dann vor: »Nun, wir könnten Georges Leiche ein paar Tage verstecken, während du herausfindest, wie Christiana wirklich ist. Wenn du dann feststellst, dass du die Vorstellung nicht erträgst, mit ihr verheiratet zu sein,

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