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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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spazieren gehen wollte.“
    Er lächelte. „Habe ich dir in letzter Zeit schon gesagt, dass du eine meiner Lieblingscousinen bist?“
    „Jetzt sind wir quitt“, warnte sie ihn. „Wenn du auch nur ein Wort zu meiner Mutter ... “
    „Würde mir im Traum nicht einfallen.“
    „Sie hat schon gedroht, sie wolle mit mir eine Woche aufs Land fahren. Damit ich mich in Ruhe erholen kann.“
    Er unterdrückte ein Lachen. „Sie macht sich eben Sorgen.“ „Es könnte wohl schlimmer sein“, meinte Sarah seufzend.
    „Eigentlich bin ich sogar sehr gern auf dem Land, aber sie sagt, wir müssen bis nach Dorset fahren. Die Fahrt dorthin dauert ewig, und danach werde ich wirklich krank sein.“
    Sarah litt an Reisekrankheit. Schon immer.
    „Wie heißt Miss Wynter mit Vornamen?“, erkundigte sich Daniel. Es kam ihm absurd vor, dass er es nicht wusste.
    „Das kannst du selbst herausfinden“, gab Sarah zurück.
    Er beschloss, es ihr durchgehen zu lassen, doch noch bevor er etwas erwidern konnte, drehte Sarah scharf den Kopf und sah zur Tür. „Ah, das trifft sich günstig“, sagte sie. „Ich glaube, ich höre jemanden die Treppe herunterkommen. Wer das nur sein kann, frage ich mich.“
    Daniel erhob sich. „Bestimmt meine reizenden jungen Cousinen.“ Er wartete ab, bis eine von ihnen an der offenen Tür vorbeieilte, und rief dann: „Oh, Harriet! Elizabeth! Frances!“ „Vergiss Miss Wynter nicht“, murmelte Sarah.
    Die Cousine, die an der Tür vorbeigelaufen war, kam zurück und schaute herein. Es war Frances, aber sie erkannte ihn nicht.
    Daniel verspürte einen Stich in der Brust. Damit hatte er nicht gerechnet. Und wenn, hätte er nicht damit gerechnet, dass es ihn so traurig stimmen könnte.
    Doch Harriet war älter. Sie war zwölf gewesen, als er England verlassen hatte, und als sie den Kopf zur Tür des Salons hineinsteckte, kreischte sie Daniels Namen und rannte auf ihn zu.
    „Daniel!“, sagte sie noch einmal. „Du bist wieder da! Oh, du bist wieder da, du bist wieder da, du bist wieder da!“
    „Ich bin wieder da“, bestätigte er.
    „Ach, es ist so schön, dich wiederzusehen. Frances, das ist Vetter Daniel. Du erinnerst dich doch an ihn?“
    Das half Frances, die inzwischen zehn sein musste, auf die Sprünge. „Oooooh. Du siehst ganz anders aus.“
    „Gar nicht wahr“, sagte Elizabeth, die hinter ihnen den Raum betreten hatte.
    „Ich versuche, höflich zu sein“, sagte Frances aus einem Mundwinkel.
    Daniel lachte. „Na, du jedenfalls siehst anders aus, das steht fest.“ Er machte einen Schritt auf sie zu und stupste sie freundlich am Kinn. „Du bist ja schon fast erwachsen.“
    „Also, das würde ich jetzt nicht sagen“, meinte Frances bescheiden.
    „Und ich auch nicht“, erklärte Elizabeth.
    Frances wirbelte herum. „Hör auf!“
    „Was ist mit deinem Gesicht passiert?“, erkundigte sich Harriet.
    „Ach, ein Missverständnis“, entgegnete Daniel lässig und fragte sich, wie lang es wohl dauerte, bis die Wunden verheilten. Er hielt sich für nicht sonderlich eitel, aber die Fragen wurden allmählich unangenehm.
    „Ein Missverständnis?“, wiederholte Elizabeth. „Mit einem Amboss vielleicht?“
    „Ach, Schluss damit“, mahnte Harriet, „ich finde, er sieht umwerfend aus.“
    „Eher umgeworfen. Vielleicht von einem Amboss.“
    „Achte gar nicht auf sie“, riet Harriet ihm. „Ihr fehlt die Fantasie.“
    „Wo ist Miss Wynter?“, fragte Sarah laut.
    Daniel lächelte sie an. Gute alte Sarah.
    „Weiß nicht“, sagte Harriet und blickte erst über die eine, dann über die andere Schulter. „Auf der Treppe war sie noch direkt hinter uns.“
    „Einer von euch sollte sie holen“, sagte Sarah. „Sie wird wissen wollen, was euch aufgehalten hat.“
    „Geh du, Frances“, sagte Elizabeth.
    „Warum ich?“
    „Darum.“
    Frances stapfte unter heftigem Murren davon.
    „Ich will alles über Italien hören“, sagte Harriet. In ihren Augen blitzte jugendliche Begeisterung. „War es schrecklich romantisch? Hast du diesen Turm gesehen, von dem alle immer sagen, er fällt gleich um?“
    Er lächelte. „Nein, aber ich habe gehört, dass er stabiler ist, als er aussieht.“
    „Und Frankreich? Warst du in Paris?“ Harriet seufzte verträumt. „Ich würde so gern einmal nach Paris.“
    „Ich würde gern in Paris einkaufen“, sagte Elizabeth.
    „Oh ja.“ Harriet geriet ob dieser Vorstellung regelrecht in Verzückung. „Die Kleider.“
    „Ich war nicht in Paris“, berichtete

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