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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Sitz. Du kannst ihn so lange haben, wie du willst. Ella hat bestimmt etwas zu essen in die Küche gestellt. Bedien dich. Ich habe noch einiges zu erledigen. Ich hole mir unten ein Sandwich.« Er krallte sich in mein Sweatshirt, zog mich an sich und küsste mich. »Wenn du so lange aufbleiben willst, bis ich komme, soll sich das Warten gelohnt haben«, sagte er, wobei seine Lippen meinen Mund kaum berührten. Mit diesen Worten verschwand er.
    Ich hatte schon mal ein paar Tage in Rangers Wohnung zugebracht, als mein Leben in Gefahr war. Ich habe auch schon mal ein paar Tage im Büro von RangeMan gearbeitet. Damals erschien mir das Haus wie eine sichere Festung, wenn auch klaustrophobisch nach einer gewissen Zeit.
    Ich streifte durch die Küche und fand einen Hühncheneintopf mit Reis und Gemüse. Ich verschlang das Essen, spülte mit einem Glas Wein nach und verzog mich mit einem zweiten Glas vor den Fernseher in Rangers »Höhle«. Versank in Rangers großem, superbequemem Sofa und schaltete die Glotze ein.
    Morellis Haus war vertrautes Terrain für mich. Es war eingerichtet mit geerbten Möbeln, die ihm seine Tante Ruth hinterlassen hatte. Es war ähnlich wie das Haus meiner Eltern, und irgendwie passte es zu Morelli. Wenn Morelli Zeit hatte, war es zu Hause sauber und ordentlich. Wenn er überarbeitet war, herrschte Chaos, überall lagen Schuhe herum und leere Bierflaschen.
    Rangers Wohnung dagegen hatte etwas Fremdartiges. Die Möbel waren für Ranger ausgesucht worden, sie waren teuer, sehr bequem, aber auch steril. Keine Familienfotos, keine Bücher mit Eselsohren. Es war der Ort, an dem Ranger schlief und arbeitete und aß, aber er lebte hier nicht.
    Morellis Haus war ein Heim, Rangers Wohnung nur Station auf einer Reise.
    Vielleicht wäre ich besser zu mir nach Hause gegangen, aber ehrlich gesagt bin ich gerne zu Besuch bei Ranger. Die Wohnung riecht so toll… wie Ranger. Sein Fernseher ist größer und besser als meiner. Der Wasserdruck in der Dusche ist höher als bei mir. Seine Handtücher sind weicher und flauschiger. Und sein Bett erst, sein Bett ist einfach wunderbar, selbst dann, wenn Ranger nicht drin schläft. Ella bügelt die Laken und schüttelt die Kissen auf. Wenn es eine Frau gibt, die mich umstimmen könnte, dann Ella.
    Ich schlief vor dem Fernseher ein; um elf Uhr wachte ich auf, dann noch mal um halb zwölf. Ich quälte mich von dem Fernseher weg ins Schlafzimmer, warf fast alle Klamotten ab und kroch in Rangers sagenhaftes Bett.
    Der Wecker rüttelte mich wach, und im ersten Moment war ich völlig verstört, bis mir klar wurde, dass ich bei Range-Man war. Es war dunkel im Zimmer, aber im Licht des Ankleideraums erkannte ich Rangers Umriss. Er kam zu mir ans Bett und stellte den Wecker ab.
    »Ich treffe mich heute Morgen mit einem Kunden«, sagte er. »Aber davor wollte ich dich noch sprechen. Ella hat Frühstück gemacht.« Sein Handy klingelte, und er ging aus dem Zimmer.
    Ich wälzte mich aus dem Bett. Ich hatte Schmerzen am ganzen Körper, von dem Sprung aus dem Fenster auf den Autotransporter. Ich knipste das Licht an, humpelte zu Rangers Schrank und schlüpfte in einen Bademantel, der für Ranger gekauft, aber bestimmt noch nie getragen worden war. Ranger, der im Bademantel herumlümmelte? Komische Vorstellung!
    Ella war eine kleine, schmale Frau mit klugen, dunklen Augen und kurzem schwarzem Haar, ein Energiebündel.
    Ellas Mann arbeitete als Hausmeister für Ranger, Ella kümmerte sich um den Haushalt und die Männer von Range-Man. Sie kochte und putzte und tat alles Nötige, damit Ranger jeden Morgen in vorzeigbarem Zustand aus dem Haus ging. Sie kaufte sein Duschgel, machte seine Wäsche, bügelte seine orgasmischen Laken und stellte frische Blumen hin.
    Zum Frühstück, das sie auf einem Tablett vor seine Tür stellte, gab es fast immer dasselbe: Kaffee, frisches Obst, Vollkornbagels, geräuchterten Lachs, fettarmen Frischkäse und eine Frittata, ein Omelette mit Gemüse, sehr hübsch, sehr gesund. Heute Morgen hatte Ella den Esstisch für zwei Personen gedeckt.
    Ranger beendete sein Telefongespräch und kam zu mir an den Tisch. Er trug die übliche Firmenkleidung: schwarze Anzughose, schwarzes Kragenhemd, schwarz-anthrazit gestreifte Krawatte, schwarzes Holster und schwarze Pistole. Er hängte einen schwarzen Kaschmirmantel über eine Stuhllehne, goss sich im Stehen Kaffee ein und setzte sich mir gegenüber.
    »Heiliger Strohsack!«, sagte ich, dachte aber Geiles

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