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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Teil!
    »
Strohsack?
«, sagte Ranger. »Das war eigentlich nicht Sinn der Übung. Ich will seriös erscheinen.«
    »Na dann, viel Glück«, sagte ich.
    Ranger war stark, durch und durch. Er war intelligent, er war mutig. Er war durchtrainiert und einfühlsam. Er war unglaublich sexy, hinterlistig, verspielt, aber in erster Linie hatte Ranger den Ruch eines Bad Boy. Kein Kaschmirmantel und keine Armani-Krawatte konnten das Testosteron und die männlichen Pheromone aufwiegen, die förmlich aus ihm hervorquollen. Ranger und seriös, da hatte ich meine Zweifel.
    »Na gut«, gestand Ranger. »Seriös ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Aber wenigstens erfolgreich.«
    »Ja«, sagte ich. »Das stimmt. Du siehst erfolgreich aus.«
    Er nahm sich etwas Obst und ein Stück Frittata. »Ich wollte dir eine Abmachung vorschlagen. Du arbeitest mit mir zusammen an dem Fall Dickie, aber unternimmst nichts auf eigene Faust.«
    »Das soll eine Abmachung sein?«
    »Wäre es dir lieber, ich schließe dich in mein Badezimmer ein, bis ich das Chaos entwirrt habe? Das wäre die Alternative.«
    »Und du? Du darfst auf eigene Faust losziehen, ohne mich?«
    »Nein. Du bist bei allem beteiligt.« »Abgemacht.«
    »Gorvich, Petiak und Smullen haben alle drei gültige Adressen, aber keiner hält sich dort auf. Und in ihren Büros in der Stadt sind sie auch so gut wie nie. Ich habe jemanden beauftragt, ihre Wohnungen zu durchsuchen, er hat jedoch nichts gefunden. Keine Computer. Keine Kleider im Schlafzimmer. Und die Kühlschränke sind auch leer. Wir haben bei ihnen angerufen, aber es meldet sich nur der Fernsprechauftragsdienst. Ein Rückruf kam auch nie.«
    »Lula und ich haben die Wohnungen in dem Mietshaus in der Jewel Street, das der Kanzlei gehört, abgeklappert. In der Wohnung ganz oben hält sich Smullen eine Freundin. Die Frau sagte, Smullen würde bei ihr wohnen, wenn er im Land sei. Als wir da waren, war er gerade verschollen, und seine Freundin war sauer. Ich müsste überprüfen, ob er immer noch vermisst wird.« Ich nahm mir einen Bagel und strich dick Frischkäse darüber. »Warum wohnen diese Typen nicht in ihren Häusern?«
    »Vielleicht weil Sie Angst haben, dass sich ein unzufriedener Klient bei ihnen meldet. Ich habe mir mal das Material genauer angesehen, das du aus dem Büro mitgebracht hast. Rufus Caine hat der Firma letztes Jahr etwas über eine Million Dollar für Rechtsberatung überwiesen. Den müssten wir uns mal vornehmen.«
    Jeder, der in Trenton irgendwie mit dem Verbrechen zu tun hatte, kannte den Namen Rufus Caine. Vinnie hatte noch nie Kaution für ihn gezahlt, deswegen stammte alles, was ich über Caine wusste, aus zweiter Hand. Eins aber wusste ich genau, er war kein umgänglicher Mensch. »Rufus ist im Drogengeschäft tätig. Mittlere Führungsebene. Redet der überhaupt mit Leuten wie uns?«
    »Mich verbindet eine Geschichte mit Rufus. Er wohnt und operiert von einem heruntergekommenen Mietshaus hinterm Bahnhof aus. Wie statten ihm heute Nachmittag mal einen Besuch ab. In der Zwischenzeit machen wir deinen NVGler Stewart Hansen reisefertig. Melde dich im Kontrollraum, wenn sie ihn dir runter in die Garage bringen sollen. Ich schicke dir einen meiner Leute mit, aber wahrscheinlich willst du Hansen doch lieber ohne Hilfe von RangeMan abliefern.« Ranger trank seinen Kaffee aus und stand auf. »Ich muss los.«
    Hansen saß auf der Rückbank eines Ford Explorers, mit Fußschellen an den Boden gefesselt, aber mental ins Reich der Fantasie abgedriftet. Ranger hatte nicht gelogen, als er sagte, sie würden Hansen bei Laune halten. Schwer zu sagen, ob mein NVGler von zu vielen Scooby Doo-Folgen oder zu vielem Kiffen so euphorisiert war.
    Ich fuhr auf den öffentlichen Parkplatz gegenüber vom Gericht und schloss Hansens Fußschellen auf. Er war immer noch mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt, und ich musste ihm beim Aussteigen helfen. Rangers Mann hockte auf dem Beifahrersitz und guckte leicht nervös, unsicher, ob er mir Hilfe anbieten sollte oder ob ich das als Affront auffassen würde.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte ich zu ihm. »Gehen Sie nicht weg.« Ich manövrierte Hansen ins Gerichtsgebäude und stellte ihn vor den Lieutenant, der die Prozessliste führte. Hansen fing an zu kichern.
    »Scheiße«, sagte der Lieutenant. »Das letzte Mal so happy war ich, als ich Aufsicht über die Asservatenkammer hatte. Wir hatten gerade ein Mitglied einer Jugendbande hochgenommen, der einen ganzen

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