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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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musste unwillkürlich lachen.
    »Nein.«
    Ich öffnete den obersten Knopf und zog meine Jeans aus. Ich trug einen limonengrünen Stringtanga, also praktisch nichts.
    Ranger guckte und lachte. »Hübsch«, sagte er. Dann widmete er sich der Schnittwunde an meinem Bein. »Du hörst es bestimmt nicht gerne, aber wenn du es nähen lässt, verheilt es schneller.«
    Wir legten einen Waschlappen auf die Wunde und verbanden das Bein mit Mull.
    »Sonst noch irgendwo schwere Verletzungen?«, fragte er.
    »Nein«, sagte ich. »Das hier ist die schlimmste.«
    Wir fuhren zur Notaufnahme im St.-Frances-Hospital und brauchten nur extrem kurz zu warten. Die Kids mit Erkältung und die Erwachsenen mit Herzinfarkten durch Überfettung waren allesamt schon versorgt. Es hatte nur ein Opfer einer sonntagnachmittäglichen Bandenschießerei gegeben, und das war bei Einlieferung schon tot.
    Und für die Opfer häuslicher Gewalt war es noch zu früh.
    Mein Bein wurde mit Betäubungsmitteln vollgepumpt und die Wunde vernäht. Für die Verbrennungen am Hals und im Gesicht bekam ich eine Salbe, für die anderen Schürfwunden und Schrammen eine antiseptische Creme.
    Louise Malinowski hatte gerade Dienst in der Notauf nahme. Mit Louise war ich zusammen zur Schule gegangen. Sie war geschieden, hatte zwei Kinder und war wieder zu ihrer Mutter gezogen.
    »Wer ist denn der heiße Typ da draußen?«, fragte sie mich, als sie mir half, die Jeans über das taube Bein und die frischen Nähte zu ziehen.
    »Carlos Manoso. Er hat eine Security-Firma in der Stadt.«
    »Verheiratet?«
    »So unverheiratet, wie man nur sein kann.«
    Ranger sah mir beim Anschnallen zu. Wir hatten den Buick auf dem Parkplatz hinter meinem Haus stehen lassen und waren mit Rangers Porsche Turbo zum Krankenhaus gefahren. Er war schwarz und neu und schnell, so wie alle seine Autos, aber dieses besonders.
    »Wo kommen eigentlich immer diese neuen schwarzen Autos her?«, fragte ich ihn.
    »Ich habe einen günstigen Deal. Ich biete im Gegenzug andere Dienstleistungen an.«
    »Was für Dienstleistungen?«
    »Was gerade gebraucht wird.« Er legte den ersten Gang ein und brauste los. »Ich bringe dich zuerst zu deinen Eltern, da kannst du deine Tasche abholen. Und ich will, dass du Morelli anrufst.«
    Das hob nicht gerade meine Laune. Morelli würde alles andere als erfreut sein, wenn er von dem abgefackelten Lagerhaus erfuhr.
    »Was ist?«, sagte Morelli schroff, als er abhob.
    »Wie läuft es?«
    »Zu langsam. Was gibt‘s?«
    »Schon von dem Feuer in dem Lagerhaus in der Stark Street gehört?«
    »Nein. Ich kriege hier gar nichts mit. Ich komme mir vor wie eingesperrt. Spiele den Babysitter für einen Schwachkopf. Ich gucke mir gerade eine Folge von Alle lieben Raymond an, die ich schon zweiundvierzigmal gesehen habe.«
    »Dickie und seine Kompagnons besitzen ein Lagerhaus in der Stark Street, und ich…«
    »Oh, Mist«, sagte Morelli. »Nicht schon wieder.«
    »Doch. Es ist abgebrannt. Gerade eben.«
    »Bist du verletzt?«
    »Nur ein bisschen. Ranger hat mich zum Krankenhaus gefahren, um es nähen zu lassen.«
    Schweigen am anderen Ende. Wahrscheinlich starrte Morelli auf seine Schuhe und presste die Lippen zusammen.
    »Jedenfalls geht es mir so weit gut«, sagte ich. »Ich habe mich nur an einer Glasscherbe geschnitten, als ich eine Fensterscheibe einschlagen musste, um nach draußen zu kommen. Können wir frei über Handy sprechen? Ich meine, es kann doch keiner mithören, oder doch?«
    »Jeder kann mithören«, sagte Morelli. »Aber erzähl ruhig weiter. Wird es noch schlimmer?«
    »Wenn du mir mit so einer Einstellung kommst, habe ich keine Lust mehr, mich länger mit dir zu unterhalten.«
    Ich sah zu Ranger, ertappte ihn dabei, wie er lachte, und kniff ihn in den Oberarm.
    »Es hat mich keiner gesehen«, sagte ich zu Morelli. »Ich bin abgehauen, bevor die Feuerwehr angerückt ist. Und es war auch nicht meine Schuld. Ich glaube vielmehr, dass jemand eine Bombe gezündet hat. Noch etwas: In der ersten Etage saß ein Mann an einem Schreibtisch, den hat man mit einem Flammenwerfer verkohlt. Nach dem zweiten Brand kann nicht mehr viel von ihm übrig geblieben sein. Ranger wollte, dass ich dir das sage.«
    Noch mehr Schweigen am anderen Ende der Leitung. »Hallo?«, sagte ich.
    »Lass mir etwas Zeit«, sagte Morelli. »Ich habe mich gleich wieder unter Kontrolle.«
    »Wie lange bist du noch mit diesem Auftrag beschäftigt?«, fragte ich.
    »Mindestens noch zwei Tage. Gib mir mal

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