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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aufmerksam zu machen. Der BMW rollte heran, der Mann stieg aus und sah mit blinzelnden Augen hinunter auf den leblosen Körper. Dave hatte noch immer die Hand in der Hosentasche, unterm Hosenstall war ein riesiger Blutfleck.
    »Meine Fresse, Lady«, sagte Daves Partner. »Verdammte Hacke!«
    »Nicht so schlimm, wie es aussieht. Joyce wollte ihm in die Eier schießen, aber die Waffe hat sich vorzeitig entladen. Passiert euch doch bestimmt auch öfter mal, oder?«
    »Jedenfalls hat sie ihm nur den kleinen Finger weggeschossen. Wir haben ihm die Hand in die Tasche gesteckt, damit das Blut nicht auf den Teppich fließt.«
    »Mann, ihr seid ja eiskalt.«
    »Sollen wir Ihnen helfen, ihn ins Auto zu hieven?« Daves Partner stieg in seinen Wagen und öffnete von innen den Kofferraum.
    »Er ist nicht tot«, sagte ich zu ihm.
    »Der BMW ist nagelneu, echte Ledersitze. Die will ich mir mit Blut nicht versauen. Im Kofferraum hat er es auch bequem.«
    Joyce stand die ganze Zeit mit gezogener Waffe neben uns, wahrscheinlich, um ihre Investition zu schützen, meine Wenigkeit. Das muss man sich mal vorstellen, Stephanie Plum, von ihrer Erzfeindin Joyce Barnhardt gerettet.
    »Was?«
    »Machen Sie keinen Blödsinn«, sagte sie zu Daves Partner. »War schon enttäuschend genug, sich mit einem kleinen Finger zufriedenzugeben. Ich hätte nichts dagegen, einem Kerl mal die Eier wegzuschießen, wenn sich die Gelegenheit bietet.«
    Ich griff Daves Bein und quetschte es in den Kofferraum. Wir klappten den Deckel zu, Daves Partner stieg ein, und der BMW brauste davon.
    »Und? Hast du heute noch was vor?«, fragte Joyce. »Oder bleibst du hier?«
    Das hatte ich eigentlich vorgehabt, aber ich hatte das untrügliche Gefühl, dass Dave wiederkommen würde, wenn erst mal die Nase gerichtet und sein Finger genäht war.
    »Ich übernachte bei RangeMan«, sagte ich.
    »Richte ihm mal einen Gruß von mir aus«, sagte Joyce. Sie ging zu ihrem Wagen und fuhr davon.
    Ich lief nach oben und nahm meine Umhängetasche, schlang meine Arme um Rex‘ Käfig und verfrachtete ihn in den Porsche. Dann lief ich in den Keller und beichtete Dillon das mit der Tür und dem Teppich.
    Dillon schien nicht sonderlich erstaunt. Es war nicht das erste Mal, dass er meine Wohnungstür reparieren musste.

14
    Um sieben Uhr hörte ich, wie die Schlüssel auf das Silbertablett im Flur geworfen wurden; Sekunden später schlenderte Ranger in die Küche.
    »Wolltest du heute zur Abwechslung nicht mal wieder in deiner eigenen Wohnung übernachten?«, fragte er.
    »Ich habe mich anders entschieden.«
    Er sah zu Rex‘ Käfig auf dem Küchentresen. »Du meinst es ernst, was?«
    »Der Kerl, dem ich die Klöten angetackert habe, hat mich heute besucht. Er wollte mich zu einer Spazierfahrt einladen, aber ich habe abgelehnt.«
    Ranger nahm zwei Weingläser aus dem Küchenschrank und entkorkte eine Flasche Roten. Er schenkte ein und gab mir ein Glas. »Was hat ihn denn so abgeschreckt?«
    »Die Knarre von Joyce Barnhardt. Joyce hat mich bis zu meiner Wohnung verfolgt und beobachtet, wie Dave mir ins Haus nachgestiegen ist. So heißt der Kerl, Dave. Joyce kam hoch, um zu gucken, was los ist, und meinte, Dave würde ihr ihre zukünftigen Einnahmen streitig machen. Deswegen hat sie ihm die Kuppe vom kleinen Finger weggeschossen, peng, und weg war sie. Dann tauchte Daves Partner auf, verlud Dave in den Kofferraum seines BMW und haute wieder ab. Das ist die Kurzversion.«
    »Sieh einer an«, sagte Ranger.
    »Allerdings.«
    Wir tranken einen Schluck Wein.
    »Aber das Schönste kommt erst noch«, sagte ich. »Ich bin bei Morelli vorbeigefahren, um ein paar DVDs für Lula auszuleihen, und wer läuft mir im Flur über den Weg? Dickie.«
    »Dickie Orr?«
    »Genau der. Das Blut in Dickies Haus stammte nicht von ihm. Die Schlägertruppe war losgeschickt worden, um ihn abzufackeln, aber es war ihm gelungen, einen von denen ins Knie zu schießen und zu fliehen. Jetzt ist er bei Morelli in Schutzhaft. Sie haben ihn quasi eingesperrt, um sein Leben zu schützen, damit er später gegen seine Kompagnons aussagen kann. Aber seine Kompagnons verschwinden einer nach dem anderen. Smullen ist erwiesenermaßen tot. Gorvich ist vermutlich tot, wie die Polizei glaubt. Und Petiak können sie nicht finden.«
    Es klingelte an der Tür, und Ranger öffnete Ella, die das Abendessen brachte. Ranger nahm ihr das Tablett ab und brachte es in die Küche.
    »Hast du schon was gegessen?«, fragte er.
    »Ein

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