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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hat mich vor dem Kautionsbüro abgepasst.«
    Ich schlug die Augen auf und sah auf die Uhr. Fast acht. Ranger war nicht da. Ich guckte unter die Decke. Ich trug immer noch die Klamotten, die ich beim Zubettgehen angehabt hatte. Wieder mal mit knapper Not entronnen. Ich kroch aus dem Bett und stellte mich unter die Dusche.
    Während des Films gestern Abend war mir eine grandiose Idee gekommen, wie ich Coglin dazu bewegen konnte, sich bei Gericht zu melden. Grandma würde solange sein Haus hüten. Ich zog mir wieder die schwarzen RangeMan-Sachen an und ging in die Küche, um mir etwas zum Frühstücken zusammenzukramen. Während ich meinen Kaffee austrank, rief ich Ranger über die Fast-Message-Funktion an.
    »Ich gehe jetzt los«, sagte ich. »Zuerst zu Grandma, die liefere ich bei Coglin ab. Ich habe den Sender in dem Kugelschreiber dabei. Bis später.«
    Morelli war als Nächster dran.
    »Was Neues?«, fragte ich ihn.
    »Leider nicht. Und bei dir?«
    Ich erzählte ihm die Geschichte mit Dave und Joyce.
    »Ich bin wieder bei RangeMan gelandet.«
    »Ich versuche es mal von der positiven Seite zu sehen«, sagte Morelli. »Wenigstens weiß ich, dass du bei Ranger in Sicherheit bist.«
    »Heute Morgen wollte ich eigentlich mal wieder meiner Arbeit als Kopfgeldjägerin nachgehen«, sagte ich. »Ich will Grandma anheuern. Sie soll mir helfen.«
    »So viel zum Thema Sicherheit.«
    Connie war als Letzte dran. »Kannst du Coglin sofort eine Kaution ausstellen, wenn ich ihn heute noch bei Gericht abliefere?«, fragte ich sie. Ich darf Kautionsflüchtlinge zwar festnehmen, aber keine Kautionen ausstellen, dazu sind nur Connie und Vinnie berechtigt.
    »Klar, falls der Richter eine Kaution akzeptiert. Lula ist hier. Sie kann solange den Telefondienst übernehmen. Wie willst du Coglin zum Gericht bringen? Wirft der nicht ständig mit seinen Biberbomben um sich?«
    »Offenbar kann er nicht aus dem Haus, weil er auf die Techniker der Kabelgesellschaft wartet.«
    »Scheißverein.«
    »Ja. Grandma soll solange sein Haus hüten.«
    Ich fuhr mit dem Aufzug in die Tiefgarage und startete den Cayenne. Draußen guckte ich mich erst mal um. Ganz bestimmt würden irgendwann im Laufe des Tages Dave und sein Partner wieder aus der Versenkung auftauchen. Ohne Sender in meiner Tasche waren sie bei ihrer Suche nach mir auf den Zufall angewiesen, sofern sie überhaupt Überblick über meinen momentanen Tagesablauf hatten. Sie wussten, dass ich die Nächte bei RangeMan verbrachte, aber mit gebrochener Nase, angetackerten Eiern und angeschossenem kleinen Wurstfinger hätte es Dave heute Morgen sowieso nicht besonders eilig. Bevor die beiden Typen die Verfolgung aufnahmen, hätte ich genügend Zeit, Grandma abzuholen und sie bei Coglin abzuliefern.
    Ich fuhr los, und als ich drei Straßen weiter den Rückspiegel neu einstellte, sah ich zwei Wagen hinter mir einen schwarzen SUV. Ich rief sofort Ranger an.
    »Wer ist heute mein Schutzengel?«
    »Moment. Da muss ich eben im Kontrollraum anrufen.« Ein paar Minuten später rief er mich zurück. »Binkie. Er ist neu. Er ist allein. Ich bin heute knapp an Personal. Mach ihm das Leben nicht allzu schwer. Und wenn du wieder in deine Wohnung gehst, dann zieh dich nicht im Flur oder im Wohnzimmer aus, da habe ich Überwachungskameras installiert.«
    »Alles klar.«
    Auf keinen Fall wollte ich Binkie das Leben schwer machen. Ich war heilfroh, dass mir überhaupt jemand zur Seite stand. Ich fuhr einmal um den Block, erst dann hielt ich vor dem Haus meiner Eltern an. Ich konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, also stellte ich mich in die Einfahrt, hinter Dads alten Buick.
    Grandma guckte gerade Frühstücksfernsehen, als ich ins Wohnzimmer spazierte. »Na, so was«, begrüßte sie mich. »Du siehst aus wie Ranger. Dazu noch das T-Shirt mit dem aufgestickten RangeMan. Todschick.«
    »Ich muss einen Mandanten von uns zum Gericht bringen, damit er seine Kaution verlängert. Aber er braucht jemanden, der ihm solange das Haus hütet. Der Typ von der Kabelgesellschaft kann jederzeit auftauchen.«
    »Scheißverein«, sagte Grandma. »Entschuldige den Ausdruck. Ich hole nur eben meine Handtasche.«
    Ich ging in die Küche, um meiner Mutter Bescheid zu sagen.
    »Tut ihr gut, mal aus dem Haus zu kommen«, sagte meine Mutter.
    »Elmer ist in ein betreutes Wohnprojekt nach Lakewood verlegt worden, das hat Grandma ganz schön mitgenommen.«
    Grandma trug ihren Lieblingsjogginganzug, lila und weiß. Ihr Haar war blassorange

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