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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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GPS-Sender in dem Cayenne und an den in meiner Tasche angeschlossen, aber bis Binkie mich wieder eingeholt hatte, war ich längst bei mir angekommen.
    Als ich vor meinem Haus eintraf, sah ich einen schwarzen SUV von RangeMan in der Nähe des Hintereingangs stehen. Tank war vermutlich in meiner Wohnung und machte seine Arbeit. Ich verdrückte mich hinter den Müllcontainer, wartete ab und verhielt mich so unauffällig wie möglich. Gar nicht so leicht mit einem Porsche Cayenne.
    Nach ein paar Minuten ging die Haustür auf, und Tank und Dickie kamen heraus. Ein Schuss fiel, und Tank ging zu Boden. Ein schwarzer BMW schoss aus einem Parkplatz hervor und bremste scharf vor Dickie ab. Zwei Männer im Auto, einer davon Dave. Sein Partoer saß am Steuer. Dave sprang aus dem Auto, packte Dickie und stieß ihn auf den Rücksitz. Dave hatte zwei Augenveilchen, ein Pflaster auf der Nase und einen fetten Verband um den kleinen Finger. Dann drehte er sich noch mal um, zielte mit seiner Pistole auf Tank und schoss.
    Ich trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und drückte auf die Hupe. Dave blickte überrascht auf, ging aber nicht schnell genug in Deckung, wahrscheinlich die Nachwehen von den angetackerten Eiern. Ich putzte ihn mit meinem linken Kotflügel von der Platte und riss dabei die Beifahrertür des BMW mit, dann bremste ich ab und haute den Rückwärtsgang rein. Mittlerweile war ich nicht mehr ganz bei Sinnen. Dave konnte von Glück reden, dass er seinen Fettarsch in den BMW geschoben bekam, bevor ich ihn kriegte. Der BMW raste mit quietschenden Reifen davon, just in dem Moment, als Binkie eintrudelte.
    Binkie und ich liefen zu Tank. Er war in Brust und Bein getroffen, aber bei Bewusstsein, und er fluchte und blutete wie irre. Wir luden ihn hinten in den Explorer und fuhren schnurstracks zum St. Frances Hospital. Ich fuhr, Binkie saß hinten, drückte auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. Unterwegs rief ich im Krankenhaus an, damit in der Notaufnahme schon alles bereitstand. Dann sagte ich Ranger und Morelli Bescheid.
    Wir luden Tank im Krankenhaus ab, wo er gleich fortgeschafft wurde. Wir waren immer noch vor der Notaufnahme, als Ranger mit seinem Turbo eintraf, gefolgt von einem Range-Man-SUV. Hinterm Steuer des SUV saß Morelli, der seine Kojak-Sirene aufs Dach gepflanzt hatte. Jetzt standen wir in einer Traube herum, vier Männer und ich. Wenn Adrenalin sich in Strom verwandeln ließe, hätten wir ganz Manhattan versorgen können.
    »Ist es schlimm?«, fragte Ranger.
    »Er müsste heil dabei herauskommen«, sagte Binkie. »Er wurde in den Schenkel und die rechte Brust getroffen. Die Lunge ist wohl verschont geblieben. Vielleicht hat er sich eine Rippe gebrochen.«
    »Dave hat einmal aus größerer Entfernung auf ihn geschossen, dann aus unmittelbarer Nähe«, sagte ich zu Ranger. »Zum Glück konnte er mit dem dicken Verband um den kleinen Finger nicht gut schießen.« Ranger ging ins Krankenhaus, um den nötigen Papierkram zu erledigen, als er fertig war, setzte er sich zu Morelli und mir ins Wartezimmer der Notaufnahme. Binkie war schon nach draußen gegangen.
    »Ich glaube nicht, dass Dickie mit Dave verabredet war«, sagte ich.
    »Dickie war völlig überrascht, als er Dave sah. Ich habe eher die Vermutung, dass Dave und sein Partner auf mich gewartet haben und dann merkten, dass sie das große Los gezogen hatten.«
    Die Tür flog auf, und Lula platzte herein. Sie stürmte durch den Warteraum, fuchtelte mit den Armen, die Haare standen ihr zu Berge.
    »Was ist hier eigentlich los, verdammte Hacke?«, brüllte sie.
    »Jemand hat auf Tank geschossen, als er gerade einen Einbruch untersuchte«, sagte ich.
    Lula wandte sich Ranger zu. Sie trat dicht an ihn heran, Fäuste in die Seiten gestemmt, das Gesicht wie ein wütender Stier. »Hast du den armen Kerl ganz allein losgeschickt? Was hast du dir bloß dabei gedacht? Du bist schuld, dass auf ihn geschossen wurde. Eins sage ich dir: Wehe, es ist hinterher nicht alles an ihm dran, wenn er wieder rauskommt. Dann kriegst du es mit mir zu tun. Das darf doch alles nicht wahr sein.« Sie sah sich um, suchte nach jemanden, der irgendwie zum Personal gehörte. »Was ist? Ich will den Arzt sprechen. Ich verlange ein paar Erklärungen. Wehe, der kommt hier nicht lebend raus. Ich mache euch alle dafür verantwortlich.«
    Ranger verzog keine Miene. Er war in seiner eigenen Welt versunken, hörte zu, dachte nach. Nur seine Augen bewegten sich, richteten sich ganz auf Lula. Sie

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