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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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»ich glaube nicht, daß Sie sich das wirklich zu Herzen nehmen.«
    Dave starrte ihn mit offenem Munde an. »Mensch! Sie fangen an, mich so . . .«
    »Aber Sie müssen mich anhören!« bat Hogan. »Es ist unbedingt nötig, daß Sie mich zu Ende kommen lassen!«
    Daves Gesicht war wie aus Holz, als er die Hand ausstreckte, die Fläche nach oben. »Den Schlüssel!«
    Hogan ließ den Schlüssel in Daves Hand fallen. »Nun passen Sie auf!« sagte er drängend. »Was ich für Sie geplant habe, ist eine Politik der geheuchelten Gleichgültigkeit.«
    »Geheuchelte Gleichgültigkeit«, wiederholte Dave mit langmütiger Stimme.
    Hogan nickte eifrig. »Kaum eine Frau kann ihr widerstehen.«
    »Überhaupt keine«, stimmte Dave zu. »Wie viele von diesen Schlüsseln haben Sie noch?«
    »Der Vorrat ist unerschöpflich. Mein Plan fordert strengste Disziplin von Ihnen. Keine Komplimente, keine geflüsterten zärtlichen Redensarten, keine Blumen, keine Schokolade, und am wichtigsten: keine von den kleinen Annehmlichkeiten, die Frauen so schätzen.«
    »Das hört sich unwiderstehlich an.«
    »Das ist es auch«, versicherte Hogan. »Eine kurze Zeitlang solche Behandlung, und sie ist abschußreif — wenn Sie mich verstehen.«
    »Was ich nicht verstehe«, erklärte Dave ehrlich, »ist, wie Sie es geschafft haben, so lange am Leben zu bleiben.«
    Hogan lächelte rätselhaft. »Unsichtbare Kräfte wachen über mir.«
    »Ja? Dann läßt Ihr Glück Sie gerade jetzt im Stich!« knurrte Dave und stürzte sich auf Hogan.
    Hogan wich Daves Händen aus und trat schnell zurück. »Was ist mit Ihnen los? Ich gebe mir alle Mühe, Ihnen zu helfen!« Er ging einem neuen Angriff Daves aus dem Wege, indem er über das Klappbett sprang. »Das arme Mädchen brennt innerlich vor Sehnsüchten und Wünschen, die unterdrückt werden müssen!«
    »Lassen Sie sie brennen!« knurrte Dave und verfolgte ihn über das Bett und um die Couch herum.
    Hogan brachte den Eßtisch zwischen sich und seinen Verfolger. »Wenn Sie meinen brüderlichen Rat unbeachtet lassen, bin ich nicht verantwortlich für das, was sie . . .«
    Dave schoß unter den Tisch wie ein Fußballstürmer, packte Hogans Beine und warf ihn schmetternd auf den Fußboden. Bevor Hogan sich von diesem Sturz erholen konnte, wurde er hochgerissen und, strampelnd und protestierend, in den Hausflur geschleift. Abermals flog die Tür hinter ihm zu.
    Drinnen schloß Dave zu, schaltete das Licht aus und ging zu seinem Bett.
    Die Badezimmertür wurde aufgemacht, und Robin kam heraus. »Dave — mir war, als ob ich Sprechen hörte.«
    »Nein. Geh schlafen, Robin.«
    »Gute Nacht!«
    »So Gott will!«
    murmelte Dave, kletterte in sein Bett und zog die Decke über sich.

    In seinem Appartement hatte der unermüdliche Hogan sich einen Scotch on the Rocks zurechtgemacht, während die Schlüsselmaschine einen neuen Schlüssel für Robins Tür anfertigte.
    Er paßte die Zeit so gut ab, daß er gerade den letzten Schluck seines Drinks hinuntergoß, als die Maschine sich ausschaltete. Hogan stellte das leere Glas auf den Bartisch, nahm den Schlüssel und wollte das Appartement verlassen. Unterwegs blieb er stehen, weil er einen Wagen in die Auffahrt seines Grundstücks fahren hörte. Er ging zum Fenster und sah hinaus.
    Irene stieg mit finsterem, entschlossenem Gesicht aus einem Taxi.
    Hogan sprang vom Fenster zurück, um nicht gesehen zu werden. Das, was er in diesem Stadium seines Feldzuges um Robin am wenigsten brauchen konnte, war ein neuer Krach mit Irene.

    Irene bezahlte den Fahrer und marschierte auf das Haus zu. Nachdem Charles Montoya sie zu ihrem Wohnheim zurückgebracht, hatte sie alles versucht, um einzuschlafen. Ohne Erfolg. Visionen von Hogan mit Robin hatten sie in einen Zustand nervöser Schlaflosigkeit versetzt. Sie brauchte nicht viel Vorstellungskraft aufzubringen, um sich vor Augen halten zu können, was Hogan mit Robin anstellte. Es war nur nötig, sich zu erinnern, was er mit ihr selbst angestellt hatte.
    Deshalb war sie hier — um ihre unschuldige junge Nichte vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. Sie kam an Hogans Tür und drückte mit dem Daumen kräftig auf den Klingelknopf. Von innen hörte sie den Summer.
    Hogan kauerte in einem Sessel, ohne sich zu rühren.
    Irene drückte wieder auf den Knopf, diesmal länger, aber ebenso erfolglos. Es verwirrte sie, weil sie von draußen gesehen hatte, daß in Hogans Appartement Licht brannte, daß er also hiersein mußte.
    Sie überlegte. Wenn

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