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Ein endloser Albtraum (German Edition)

Ein endloser Albtraum (German Edition)

Titel: Ein endloser Albtraum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Marsden
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Gott«, wiederholte sie. Ihre Augen wurden sehr groß und sie wurde ziemlich blass.
    Robyn und Fi kamen in die Küche und die anderen folgten ihnen auf den Fersen.
    »Was ist passiert?«, fragten sie. »Was ist los?«
    Kevin kam mit Millie in den Armen herein.
    »Gib ihr etwas aus dem Kühlraum zu fressen«, sagte ich.
    »Ich gehe«, sagte Homer.
    Ich versuchte alles zu erklären, aber ich geriet durcheinander, weil ich versuchte es so schnell wie möglich zu tun, und brauchte schließlich zu lange. Deshalb hörte ich auf und sagte einfach heftig: »Wir müssen etwas tun.«
    In diesem Augenblick kam Homer mit einer Schüssel stinkendem Hackfleisch herein. »Im Kühlraum ist der Strom abgeschaltet«, sagte er. »Es stinkt entsetzlich.«
    »Entsetzlich«, wiederholte ich abwesend und verängstigt.
    Er sah mich nur an.
    Robyn ging zum Fernsehapparat, während Homer und Kevin versuchten Millie zum Fressen zu überreden. Wir sahen Robyn zu, als sie den Apparat einschaltete, aber auch er war tot. »Das ist unheimlich«, sagte sie schließlich.
    »Hatten sie erwähnt, dass sie fortgehen würden?«, fragte Fi.
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihr zu antworten.
    »Falls deine Großmutter krank geworden ist ...«, sagte Corrie.
    »Und dazu mussten sie den Strom abschalten?«, fragte ich sarkastisch.
    »Ein großes elektrisches Problem?«, schlug Kevin vor. »Vielleicht mussten sie von hier fort, wenn der Strom für etliche Tage abgeschaltet wurde.«
    »Sie hätten eine Nachricht hinterlassen«, fuhr ich ihn an. »Sie hätten die Hunde nicht sterben lassen.«
    Einen Augenblick lang schwiegen alle. Niemand wusste, was er sagen sollte.
    »Es gibt einfach keine Erklärung, die auf alles passt«, sagte Robyn.
    »Es ist wie bei dem Zeug mit den Ufos«, sagte Kevin. »Als hätten Aliens sie mitgenommen.« Als er meinen Gesichtsausdruck sah, fügte er rasch hinzu: »Ich versuche nicht einen Witz daraus zu machen, Ellie. Ich weiß, dass etwas Schlimmes geschehen ist. Ich kann mir bloß nicht vorstellen, was es sein könnte.«
    Lee flüsterte Robyn etwas zu. Ich hatte keine Lust, sie zu fragen, was es war. Als ich die nackte Angst auf Robyns Gesicht sah, wollte ich nicht mehr fragen.
    Ich gab mir einen großen Ruck, um meine Selbstbeherrschung wiederzufinden.
    »Gehen wir zum Landrover zurück«, sagte ich. »Holt den Hund. Wir fahren zu Homers Haus hinunter.«
    »Wartet eine Sekunde«, sagte Lee. »Habt ihr ein Transistorradio? Eins mit Batterie?«
    »Ja, aber ich weiß nicht wo.« Ich sah ihn verwundert an. Ich wusste noch immer nicht, was er vorhatte, aber mir gefiel sein Gesichtsausdruck nicht, genauso wenig wie mir Robyns Gesichtsausdruck gefallen hatte. »Warum?«
    Aber ich wollte nicht, dass er antwortete.
    »Ich habe meinen Walkman im Landrover«, sagte Robyn.
    Ich drehte mich zu ihr um. »Hast du irgendwelche Nachrichtensendungen gehört, seit wir fort waren?«
    »Nein. Ich habe einige Male versucht einen Sender hereinzubekommen, aber keinen erreicht. Wahrscheinlich haben die Felswände der Hölle die Verbindung gestört.«
    »Kannst du dein Radio finden?«, fragte mich Lee.
    »Wahrscheinlich.« Ich lief in mein Zimmer. Ich wollte keine Zeit vergeuden; ich wollte verzweifelt zu Homers Haus und der freundlichen Mrs Yannos laufen, mich von ihr in die Arme nehmen lassen, mich an sie drücken und mir alles erklären lassen, so dass es schließlich zu einem simplen, kleinen Irrtum wurde. Aber Lee dachte an etwas Schreckliches und ich konnte es nicht ignorieren.
    Ich kam mit dem Radio zurück, schaltete es ein, während ich durch den Korridor lief, suchte einen Sender. Als ich die Küche erreichte, hatte ich bereits die ganze Skala abgesucht und nur Statik bekommen. Ich muss zu schnell gedreht haben, dachte ich, wie ich es immer tue. Ich werde es nie lernen. Ich begann zum zweiten Mal zu suchen, während mir die Übrigen ängstlich und verständnislos zusahen. Diesmal tat ich es langsam und sorgfältig, aber das Ergebnis war das gleiche: nichts.
    Jetzt hatten wir alle wirklich Angst. Wir sahen Lee an, als wäre er ein Zauberer, der uns alle Antworten geben konnte. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Fahren wir zu Homer.«
    Ich gab so viel Gas und schaltete so heftig, dass Kevin sich den Kopf anschlug. Er ließ beinahe Millie fallen, die er noch immer fütterte. Das Landrover-Känguruh hüpfte ein paar Meter und blieb stehen. Ich hörte Großmutters Stimme, die sagte: »Je eiliger, desto langsamer.« Ich holte

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