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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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so etwas antun? Ich glaube nicht, dass du auf die Erde geschickt wurdest. Ich denke viel eher, dass man dich da oben rausgeworfen hat.«
    »Emily, bitte, du musst das verstehen. Nach deinem Leben als Waschfrau habe ich dafür gesorgt, dass du im nächsten einen reichen, einflussreichen Vater bekommst, aber selbst er konnte nicht verhindern, dass du dich in einen nichtsnutzigen Kerl verliebt hast. Dieser Mann wollte nur dein Erbe an sich bringen, und er hätte jeden Penny verprasst, bis du wieder als Waschfrau hättest schuften müssen. Ich hätte es nicht ertragen, das noch einmal mitansehen zu müssen.«
    »Deshalb hast du dafür gesorgt, dass meine Nase juckte, und mich eine alte Jungfer werden lassen. Nur so aus Neugier - wie hast du den Mann davon abgehalten, mich zu entführen und mit mir durchzubrennen? Ich nehme doch an, dass er um das Geld meines Vaters gekämpft hat.«
    »Er... na ja, er wurde in einer peinlichen Situation erwischt und musste die Tochter eines anderen heiraten.«
    »Und du hast alles so arrangiert, dass man ihn in flagranti ertappte?«
    »Ja.«
    Emily saß eine ganze Weile reglos da. Sie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht, aber irgendwie passte alles zusammen. Ihr ganzes Leben hatte sie das Gefühl gehabt, dass sie niemals heiraten würde, dass kein Mann sie wollte. Als junges Mädchen hatte sie oft geweint, wenn sie Bilder von Babys gesehen hatte, und wenn ihre Mutter nach dem Grund für die Tränen fragte, hatte sie stets geantwortet, sie wisse ganz genau, dass sie nie Kinder haben würde.
    »Und du hast das zwei Mal getan?«
    »Ja«, bekannte Michael betreten. »Natürlich war das falsch. Ich hätte das nicht tun dürfen. Schließlich war dein Leben fast so unglücklich, wie es gewesen wäre, wenn du diesen Schweinehund geheiratet hättest.«
    »Lass mich raten - ich habe ein Einsiedlerdasein geführt inmitten von Büchern. Vielleicht hatte ich ein oder zwei Katzen. Einmal im Monat habe ich eine Teegesellschaft für ältere Damen gegeben, und wir unterhielten uns über Literatur und die neuesten Bestseller. Ich hatte nie junge Freundinnen, weil ich es nicht ertragen konnte, sie zusammen mit ihren Kindern zu sehen und mir Geschichten über glückliches Familienleben anzuhören.«
    Michael schwieg, schließlich raunte er kaum hörbar:
    »Ja.«
    »Ich sehe es vor mir. Es ist das Leben, das ich am meisten fürchte, das ich in meinen Albträumen durchgemacht habe. Und du hast mich zwei Mal dazu verdammt?«
    »Ich dachte, dass beim ersten Mal alles schief gelaufen ist, weil ich nicht wusste, was ich tat, und hoffte, beim zweiten Mal alles richtig zu machen. Ich dachte, ich finde einen wunderbaren, liebevollen Mann für dich und könnte euch in die richtige Richtung schubsen, damit du einmal ein glückliches Dasein auf Erden erlebst.«
    »Ich glaube, ich weiß, wie es weiterging. Du hast keinen Mann gefunden, der meiner wert gewesen wäre.«
    »Stimmt. Wer hätte sich mit deiner Güte messen können?« Emily zog sich zurück, und er war überrascht, Zorn in ihren Augen aufflammen zu sehen.
    »Du Mistkerl«, sagte sie leise, aber mit Nachdruck. »Ich bin kein ... kein Engel. Ich bin aus Fleisch und Blut, nicht eine Heilige, die man verehrt, sondern eine Frau, die geliebt werden will. Ich möchte nicht in ein Museum gestellt und betrachtet werden, wie ich - ha, ha - gut bin.
    Ich will leben und alle Erfahrungen machen, die das Leben bietet. Ich wette, ich war als Waschfrau glücklicher, als in dem Leben, in dem ich reich war und mich mit Damen der gehobenen Gesellschaft abgegeben habe.«
    »Ja, das stimmt«, gab er verwundert zu. »Und ich konnte das nie verstehen. Ich habe dafür gesorgt, dass du alles hast. Du hattest...»
    »Ich hatte gar nichts. Verstehst du? Ich hatte absolut nichts Ich hatte ...« Plötzlich war ihr alles zu viel. »Du wirst das nie kapieren. Niemals. Donald gab mir...«
    »Ich weiß, was er dir gegeben hat!«, brüllte Michael beinahe. »Auch wenn ich ein Engel bin, bin ich doch in erster Linie ein Mann. Glaubst du, es ist leicht für mich, zu sehen, was du magst, und dich nicht berühren zu können? Ich habe eine Nacht mit dir erlebt, und dafür muss ich bis in alle Ewigkeit bezahlen. Aber das war es wert. Ja, dich im Arm zu halten war jede Strafe der Welt wert.«
    Emily erstarrte, dann warf sie sich in seine Arme. »Ich darf dich nicht lieben. Ich darf es nicht. Du bist nicht real. Irgendwann bist du weg - verschwunden.«
    Michael hielt sie fest, als

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