Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
übers Haar. »Am Anfang warst du immer glücklich mit ihnen.«
    »Hör auf damit!«, kreischte sie und stemmte sich gegen ihn. Er ließ sie nicht los. »Ich will nichts von der Vergangenheit oder der Zukunft hören. Ich will nur das wiederhaben, was ich hatte, und zwar gleich .«
    »Aber das habe ich zerstört«, erwiderte er. »Wieder einmal habe ich dein Leben ruiniert.«
    »Hast du das oft gemacht?«, erkundigte sie sich sarkastisch. Sie wehrte sich nicht mehr gegen die Umarmung und schmiegte sich an ihn. Diese letzten Tage waren die reinste Tortur für sie gewesen.
    »Emily«, flüsterte er so leise, dass sie ihn kaum verstand. »Ich habe dir Schreckliches angetan.«
    Sie neigte den Kopf nach hinten und sah ihn an. Er starrte ins Feuer, und seine Augen waren so dunkel wie nie zuvor.
    »Ich ...« Er hielt inne.
    »Was hast du getan?«
    Michael holte tief Luft. »Ich habe nicht nur dein jetziges Leben zerstört, sondern auch die beiden zuvor.«
    Emily wandte den Blick nicht von ihm. »Erzähl mir, was du gemacht hast«, forderte sie.
    Sie sah ihm an, dass ihm das Geständnis schwer fiel. »Ich verdiene eine Degradierung. Ich verdiene jedes Schicksal, das Adrian für mich parat hat, weil ich mich in deine Angelegenheiten eingemischt habe. Emily, du warst immer so gutherzig.«
    »Ja, ja«, fiel sie ihm ungeduldig ins Wort. »Ich bin so gutherzig und dumm, dass mein Verlobter sich mit anderen vergnügt.«
    »Genau das ist es. Diese Männer auf Erden schätzen dich nicht genug. Sie sehen nur die Oberfläche. Sie erkennen, dass du hübsch bist, aber sie blicken nicht tiefer und sehen deshalb nicht, dass deine innere Schönheit ihresgleichen sucht. Diese irdischen Männer scheinen sich keinen Deut um die Seele und den Geist einer Frau zu scheren. Wenn eine gute Seele in einem plumpen Körper wohnt oder in einem Körper mit wenig ansprechendem Gesicht, wollen sich die Männer nicht mit ihr abgeben.«
    »Und wenn ich so atemberaubend aussehen würde wie die Frau, die wir mit Donald gesehen haben ...«, murmelte sie niedergeschlagen.
    »Nein, du bist schön, aber eben nicht so herausgeputzt wie diese Person, die wir mit deinem ... deinem ...«
    »Ex«, half sie ihm und seufzte.
    »Ja ... mit deinem Ex gesehen haben.«
    »Du hast mir immer noch nicht erzählt, was du mir in meinem vergangenen Leben angetan hast.«
    »Du warst damals dieselbe wie heute.«
    »Langweilig und praktisch veranlagt?«
    »Nein! Vertrauensselig und leicht verführbar. Dein Herz ist so liebevoll, dass du ...«
    »Dass ich was?«
    Michael seufzte. »Du nimmst alles, was dir ein gut aussehender Mann auftischt, für bare Münze. Es gibt nur wenige auf Erden, die so sind wie du, Emily. Ich habe während vieler Lebensspannen mitangesehen, wie du deine Güte an Alkoholiker und Tunichtgute verschwendet hast, die dir Qualen bereitet haben. Hast du eine Ahnung, was ich durchgemacht habe, als ich tatenlos Zusehen musste, wie du und deine beiden Kinder fast verhungert und im Winter erfroren wärt, nur weil dein widerlicher Mann euer ganzes Geld versoffen hat? Du hast die Wäsche anderer Leute gewaschen, Emily. Deine zarten Hände ...« Er verstummte, nahm ihre Hand und küsste erst die Handfläche, dann jeden einzelnen Finger.
    »Was hast du gemacht?«, drängte sie vorsichtig.
    »Ich habe dich einer Dame zugeführt, die eine Näherin brauchte. Nähen war zumindest keine so schwere Arbeit wie Waschen, und sie ...«
    »Nein, ich möchte wissen, was du mir in meinen beiden letzten Leben angetan hast.«
    »Oh.«
    Als kein weiteres Wort mehr von ihm kam, legte sie den Kopf an seine Schulter. »Mach schon, du kannst mir alles erzählen.«
    Er atmete ein paar Mal tief durch, und es dauerte eine Weile, bis er genügend Mut aufbrachte. »In deinem letzten Leben, hast du auf einem Ball das silberne Kleid getragen. Ich habe es für dich ausgesucht. Ich wusste, dass dir Silber gut stehen würde. Du hast mich neulich gefragt, ob du deinem Mann in diesem Kleid gefallen hast. Emily, ich ... ich habe nicht zugelassen, dass du heiratest. Jedes Mal, wenn du einem Mann begegnet bist und daran dachtest, ihn zu heiraten, habe ich dich an der Nase gekitzelt, damit du ihm fernbleibst. In deinen beiden letzten Leben habe ich verhindert, dass du heiratest und Kinder bekommst. Du bist zwei Mal als Jungfrau gestorben.«
    Emily löste sich aus seiner Umarmung und starrte ihn einen Moment sprachlos an. »Was für ein Engel bist du? Wie konntest du jemandem, der unter deiner Obhut stand,

Weitere Kostenlose Bücher