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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Tod will.«
    »Schon verstanden. Dafür hast du Zeit, aber du kannst nichts Gutes für mich tun, hab’ ich recht?«
    »Emily, ich habe offenbar etliches von meinem Verstand eingebüßt. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum du so wütend auf mich bist. Ich bin vollkommen durcheinander.«
    »Es ist ganz einfach. Du bist auf die Erde gekommen und hast das Leben, das ich für mich gewählt habe, ruiniert. Mag sein, dass es in deinen Augen kein gutes Leben war, aber es war mein Leben. Jetzt habe ich nichts, und das habe ich dir zu verdanken. Ich bin drauf und dran, mich in einen Engel zu verlieben, der diese Erde bald verlassen wird, und vielleicht - oder auch nicht -nimmt er meine Erinnerungen an ihn mit. Und ich lebe in einem winzigen Pendlerort, in dem ich kaum mal einen Mann zu Gesicht bekomme und erst recht keinen kennen lerne. Einer Kleinstadtbibliothekarin öffnen sich nicht gerade viele Türen.«
    Emily hatte fast Mitleid mit Michael, der sichtlich konzentriert über all das nachdachte. Emily war es leid, den Fußabtreter zu spielen und, wie es anscheinend seit Jahrhunderten der Fall war, immer auf die falschen Männer hereinzufallen. Sie zweifelte kein bisschen daran, dass sie sich in Michael verliebt hatte, wollte aber ihre Gefühle lieber nicht genauer unter die Lupe nehmen. Zum Donnerwetter, jeder musste mal an sich selbst denken! Wahrscheinlich war es ganz wunderbar, dass ein Engel auf die Erde gekommen war, um ihr Leben zu retten. Aber wie würde ihr Dasein aussehen, falls sie diese Sache überhaupt heil überstand, wenn sie sich für einen Mann aufbewahrte, an den sie sich vermutlich nicht einmal mehr erinnern konnte?
    >Also?« Emily war selbst überrascht, dass ihre Stimme so fordernd und kraftvoll klang. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, stets freundlich zu sein, aber gerade in diesem Moment tat es ihr erstaunlich gut, selbstsüchtig zu sein. Sie wär kurz davor, einen Engel für ihre eigenen egoistischen Zwecke einzuspannen. »Kannst du mir einen anständigen Mann verschaffen oder nicht?«
    »Ich denke schon«, entgegnete er ruhig. »Was schwebt dir vor?«
    »Augenscheinlich bevorzuge ich gewöhnlich Trunkenbolde und Männer, die mich heiraten wollen, damit ich Dinnerpartys arrangiere, richtig? Wieso fragst du mich dann, was ich mir wünsche? Ich möchte einen Mann haben, der mich gut behandelt, mit dem ich Kinder haben kann - einen von den Männern, die in Romanen Vorkommen, denen eine Frau vertrauen und auf die sie sich verlassen kann.«
    »Verstehe. Solche sind heutzutage schwerer zu beschaffen als in früheren Zeiten. Es gibt zu viele Versuchungen in dieser Welt, und ...«
    »Wenn du wieder dort bist, wo du hingehörst, brauchst du nur auf mich Acht zu geben und mir auf die Sprünge zu helfen, nicht wahr? Ich meine, das ist doch dein Job, oder?«
    Emily konnte nicht übersehen, dass er eigentlich anderes mit ihr im Sinn hatte, und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr der Gedanke auch nicht besonders gut. Sie wünschte sich mit jedem Tag mehr, den Rest ihres Lebens mit Michael zu verbringen - nicht mit jemandem, der war wie er, sondern mit ihm. Welcher andere Mann hatte eine solche Ehrfurcht vor dem Leben und betrachtete ein Footballspiel als eines der Wunder dieser Welt?
    Sie verdrängte den Gedanken. Ein Leben mit Michael war unmöglich, und je früher sie sich diese Hirngespinste aus dem Kopf schlug, umso besser. Wie ihre Freundin Irene immer zu sagen pflegte: »Das einzige Gegengift zu einem Mann ist ein anderer Mann, vorzugsweise ein jüngerer und hübscherer.«
    »Was ist jetzt?«, fragte Emily entschlossen. »Sind wir im Geschäft?«
    »Im Geschäft?«, wiederholte Michael mutlos.
    »Das ist ein Beispiel für: Kratzt du mir den Buckel, kratz ich dir auch den Buckel.«
    »Ah, wenigstens ist das etwas, was ich mag«, erwiderte er so lüstern, dass Emily sich das Lachen verbeißen musste.
    »Nein«, wehrte sie ab, »so war das nicht gemeint. Von jetzt an sind wir Geschäftspartner, nichts anderes. Kein Techtelmechtel mehr. Du ersparst dir Gardinenpredigten von Adrian und eine neuerliche Degradierung, und ich komme zu einem Mann und Kindern. Was sagst du dazu?«
    »Klingt furchtbar nüchtern«, antwortete Michael bedrückt. »Und mir ist egal, was Adrian sagt. Er ist nur neid. ...«
    »Abgemacht?« Emily streckte ihm die Hand hin. »Übrigens, ich mag keine dürren Männer. Die haben keine Lebensfreude.«
    »Gut.« Michael schüttelte ihre Hand.
    »Nachdem das geregelt ist, könnten

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