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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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ihnen mit offenem Mund entgegen.
    "Sir..."
    "Wir sind frisch verhe iratet", knurrte Gabriel.
    Rae wollte protestieren, doch sie waren schon im Fahrstuhl.
    Als die Tür sich hinter ihnen schloss, stellte er sie vorsichtig auf die Füße.
    Sie wusste nicht, ob es daran lag, dass ihr vom plötzlichen Absetzen schwindlig wurde. Oder daran, dass die Kabine sich in Bewegung setzte. Sie wusste nur, dass sie sich an ihm festhalten musste, die linke Hand an seiner Brust.
    Er legte den Arm um ihre Taille, fest, aber nicht unsanft. Es war kein Polizeigriff, sondern die Geste eines Liebhabers.
    Verwirrt schaute sie ihn an. Die kühle, undurchdringliche Maske, hinter der sich versteckt hatte, begann zu bröckeln. In seinen Augen wurde der Strudel der Gefühle sichtbar, der sich in ihm drehte. Zorn, Enttäuschung, Verlangen und ... Triumph.
    Er hatte gewonnen. Wieder einmal. Verdammt.
    Erst als es über ihren Köpfen läutete und die Tür geräuschlos aufglitt, stemmte Rae sich gegen seine Brust.
    Lächelnd gab er sie frei.
    Schweigend wartete sie, während er ihre Zimmertür aufschloss.
    Vor ihm ging sie hinein, und sofort fiel ihr Blick auf das Bett.
    Das Laken war zerwühlt, die Kissen zerknüllt, die Decke halb auf dem Boden. Sie hatten sich das unpersönliche Hotelbett in ihr privates Paradies verwandelt.
    Sie fragte sich, ob es nach ihm duften würde. In diesem Bett hatte sie ihm blind vertraut, doch das war Vergangenheit. Der Mann, der jetzt neben ihr stand, war Polizist, immer und überall im Dienst. Er schloss die Tür und lehnte sich dagegen.
    "Was glaubst du, wie lange du mich hier einsperren kannst?"
    fragte sie scharf.
    Er kam auf sie zu. "Lange genug, um Smithfield in Sicherheit zu bringen."
    Sie ging ans Fenster. Er folgte ihr.
    "Lange genug, um ein wenig zu schlafen", fuhr er fort. "In ein paar Stunden beginnt der Alltag."
    "Du willst schlafen?" fragte sie ungläubig. "Hier?"
    Mit mir. Sie sprach es nicht aus, aber die Worte hingen im Raum.
    "Sicher", erwiderte er. "Ist das ein Problem?"
    Sie drehte sich um. Er stand vor ihr.
    "Warum bist du vorhin mit mir ins Bett gegangen?" fragte er leise.
    Das war eine gefährliche Frage. Sie konnte ihm nicht gestehen, dass sie sich ihn verliebt hatte. Denn damit würde sie sich ihm ausliefern.
    "Das ist nicht fair", sagte sie.
    "Willst du wissen, was ich denke?"
    "Nein."
    "Du hast es getan, um mich abzulenken. Und dann hast du dich aus dem Zimmer geschlichen, um dir Peter Smithfield zu schnappen."
    "So war es nicht", beteuerte sie. "Ich wollte nur spazieren gehen."
    "Um zwei Uhr morgens?"
    "Ja."
    "Komm schon, Rae. Fällt dir nichts Besseres ein?"
    Sie machte einen Schritt nach vorn, aber er wich nicht zurück. Er hatte sie in die Enge getrieben. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    "Lass mich gehen", sagte sie.
    "Nein."
    Sie starrten einander an. Plötzlich trat etwas Neues in seine Augen, und ihr Herz schlug schneller.
    Verlangen.
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Nicht in dieser
    konfliktgeladenen Situation. Aber es war da, unübersehbar wie lodernde Flammen in einem blauen Eismeer.
    "Was willst du, Rae?" fragte er leise und eindringlich.
    "Ich..."
    Er kniff die Augen zusammen, bis sie fast geschlossen waren.
    Als Rae begriff, in welcher Gefahr sie schwebte, war es zu spät.
    Sein Mund legte sich auf ihren. Obwohl der Kuss so zart wie die Berührung eines Schmetterlings war, reagierte sie sofort.
    Schlagartig verschwand alles, was sie trennte. Verschwunden waren Zorn und Misstrauen. Er gab einen heiseren Laut von sich, und sie schmiegte sich an ihn. Wo sie ihn berührte, breitete sich ein herrliches Gefühl aus. Ihre Knie wurden weich.
    Er vertiefte den Kuss, und sie schob die Finger in sein Haar.
    Er senkte den Kopf und presste sie an sich, bis sie seine Erregung fühlte.
    Sie seufzte laut, als er eine Hand in ihren Nacken legte und die andere unter ihr T-Shirt gleiten ließ. Sie bog sich seinen tastenden Fingern entgegen. Die Luft strich kalt über ihre erhitzte Haut, und sie konnte es kaum abwarten, dass Gabriel sie wärmte. Plötzlich verhedderte sich ihr Shirt in der Gürteltasche.
    Ungeduldig hakte er sie auf und warf sie beiseite.
    Mit einem dumpfen Aufprall landete sie auf dem Boden.
    Gabriel erstarrte, und Rae wagte nicht, sich zu bewegen. Er löste sich von ihr.
    "Was haben wir denn hier?" fragte er, während er die Tasche aufhob.
    Er öffnete sie und schaute hinein. Mit hochgezogenen Brauen betrachtete er die Pistole.
    "Ich habe einen Waffenschein", sagte sie

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