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Ein Engel mit kleinen Fehlern

Ein Engel mit kleinen Fehlern

Titel: Ein Engel mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Haley
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hastig.
    Gabriel schloss die Augen. Er war kurz davor gewesen, sich von ihr verführen zu lassen. Es war so leicht. Ein Blick, eine Berührung, und schon setzte sein Verstand aus.
    "Nette Waffe", sagte er.
    Sie nickte verlegen.
    Er wog die 380er in der Hand. "Nicht genug Gewicht, um den Rückstoß zu absorbieren."
    "Ich kann damit umgehen."
    Ihre Sachlichkeit legte sich wie Blei um sein Herz. Er ließ den Revolver in die Gürteltasche fallen. "Das kann ich mir vorstellen. Und jetzt solltest du schlafen."
    "Wo?" fragte sie und bereute es sofort.
    Er lächelte. "Keine Angst, ich lege mich auf die Couch."
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie ins Bad. Sie zögerte einen Moment, bevor sie hinter sich abschloss.
    Gabriel starrte auf die Tür. Die Dusche begann zu rauschen.
    Er ließ sich auf die Couch fallen und versuchte, nicht daran zu denken, wie sie jetzt aussah. Nackt und nass.
    "Verdammt", knurrte er.
    Die Badezimmertür öffnete sich einen Spalt. Rae lugte hindurch.
    "Könntest du mir die Tasche dort geben? Die blaue?" bat sie.
    Er biss die Zähne zusammen und kämpfte um Beherrschung.
    Nach einem Moment stand er auf und holte die Tasche. Sie musste die Tür weiter öffnen, um sie zu nehmen, und sein Blick fiel auf den Spiegel, in dem sich ihr hinreißender Po abzeichnete. Das Glas war beschlagen, und ihr Körper sah aus, als würde er schweben.
    Gabriel wehrte sich gegen den Wunsch, sie einfach an sich zu ziehen.
    "Hier", sagte er und reichte ihr die Tasche.
    Rae bemerkte, dass er über ihre Schulter sah. Sie drehte sich um. Der Spiegel. Natürlich. Sie errötete. Nicht nur aus Verlegenheit.
    Er legte die Hand an die Tür.
    "Lass los", befahl sie.
    Lächelnd tat er es. Er hatte nicht sie, sondern ihr Spiegelbild angestarrt, und es hatte nicht nur sein Verlangen geweckt.
    Rae schloss die Tür und verriegelte sie. Sie drehte die Dusche auf und ließ das kühle Wasser über die erhitzte Haut rinnen.
    Seltsam, die Tropfen, die ihr über das Gesicht liefen, waren wärmer und kamen nicht aus der Dusche.

10. KAPITEL
    Wortlos stopfte Rae ihre Sachen in den Koffer.
    Gabriel stand an der Tür und sah ihr zu.
    "Ich fahre dich nach Hause", bot er an.
    "Nein, danke."
    "Es ist meine Richtung."
    Sie warf ihm einen empörten Blick zu. "Ach so, ich werde noch immer überwacht, ja?"
    Er zog einen. Mundwinkel hoch. "Du willst mich loswerden, was?"
    Sie schloss den Koffer und ging zur Tür.
    Natürlich folgte er ihr nach unten.
    Der Nachtportier war noch im Dienst. Er zog die
    Augenbrauen hoch, als Rae den Zimmerschlüssel auf den Tresen knallte.
    "Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Zeit", sagte er.
    "Die besten Flitterwochen, die ich je hatte", erwiderte Gabriel.
    Rae hätte ihn umbringen können. Hastig unterschrieb sie den Kreditkartenbeleg und eilte hinaus.
    Vor dem Hotel stand ein Taxi. Sie ging darauf zu, aber Gabriel hielt sie am Arm fest.
    "Ist das deins?"
    "Ich habe es bestellt, als du im Bad warst", sagte sie.
    "Ganz schön gerissen."
    "Gerissen wäre es gewesen, einfach aus dem Zimmer zu schleichen."
    "Ich hätte dich schon gefunden."
    "Was glaubst, warum ich geblieben bin?" entgegnete sie schnippisch und riss sich los.
    Sie stieg ein. Als das Taxi anfuhr, sah sie, wie MacLaren in den Taurus stieg.
    Rae beugte sich vor und tippte dem Fahrer auf die Schulter.
    "Angenommen, ich biete Ihnen zwanzig Dollar und bitte Sie, jemanden abzuhängen, was würden Sie tun?"
    Er warf einen Blick in den Rückspiegel. "Soll das ein Scherz sein, Lady? Glauben Sie, ich riskiere für läppische zwanzig Dollar meinen Führerschein?"
    "Also wie viel?"
    "Wen wollen Sie abhängen?" fragte er zurück.
    "Einen Polizisten."
    Er schnaubte. "So viel Geld haben Sie gar nicht."
    Das Taxi bog in ihre Straße ein. Vor dem Haus wartete ein Empfangskomitee. Barbara Smithfield, ihre Kinder und der Hund sahen ihr erwartungsvoll entgegen. Rae hatte kurz zu Hause angerufen und ihr Kommen angekündigt, aber damit hatte sie nicht gerechnet.
    Kaum hielt das Taxi, zahlte sie und sprang hinaus.
    Die Kinder rannten ihr entgegen. Der Hund bellte. Rae umarmte die Kleinen und strich dem aufgeregten Welpen über den Kopf.
    Vor dem Nachbarhaus rollte ein dunkler Taurus aus.
    Sie
    nahm Joey auf den einen Arm, das Hündchen auf den anderen und lächelte Barbara zu.
    "Ich habe riesigen Hunger", sagte sie. "Sind noch Fruit Loops da?"
    "Wie wäre es mit Eiern und Schinken?"
    Wie von selbst wanderte Raes Blick zum Taurus zurück.
    "Das wäre toll."
    "Möchten Sie Ihren

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