Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
hypnotisiert von ihm und atmete auf, als er sich abwandte und zurückging. Erleichtert blickte sie nun um sich und bemerkte erst jetzt, dass die Whittakers in voller Stärke angerückt waren und in der letzten Reihe saßen. Sie gehörten zu einer der bekanntesten Familien Bostons und waren berühmt für ihre Großzügigkeit, ihr gutes Aussehen und, was die weiblichen Mitglieder der Familie betraf, für ihren ausgezeichneten Geschmack in Modefragen.
Matts ältester Bruder Quentin, der sich mit den Brüdern die Geschäftsführung des Familienunternehmens teilte, war mit seiner Frau Elizabeth gekommen, einer Innenarchitektin. Quentin war groß und dunkelhaarig und hatte wie sein Bruder Matt eine Vorliebe für konservative Anzüge. Seine Frau Elizabeth dagegen war eine auffallende exzentrische Schönheit mit einer hinreißenden Figur und kastanienbraunem Haar. Aus der Zeitung und von den wenigen Begegnungen her wusste Lauren, dass Elizabeth und Quentin einen kleinen Sohn hatten.
Neben Quentin saß Matts jüngerer Bruder Noah, der früher Rennfahrer gewesen war. Seine Frau Kayla, die ihn be gleitete, war Journalistin beim Sentinel . Noah war so groß wie seine Brüder, hatte aber nicht ihr dunkles, sondern eher kupferfarbenes Haar. Und seine blonde Frau Kayla passte ideal zu ihm.
Am Ende der Reihe schließlich saß Matts jüngere Schwester Allison, eine Juristin, die als Distriktstaatsanwältin arbeitete und deren Fälle schon manches Mal in der Zeitung gestanden hatten. Der Mann neben ihr war Ehemann Connor Rafferty, Inhaber einer Sicherheitsfirma.
Allison und Connor sind ein interessantes Paar, dachte Lauren – sie mit dem dunklen Haar, den blauen Augen und dem hellen Teint, und er braungebrannt und aschblond. Sie hatte keine Ahnung, dass die Whittakers kommen wollten, und war vollkommen überrascht, als diese nach dem Ende der Modenschau auf sie zukamen und sie begrüßten.
„Quent und ich wollten Matt doch zeigen, dass wir voll hinter ihm stehen“, sagte Noah grinsend.
„Ich würde eher sagen, die Römer betrachten mitleidlos den Kampf der Gladiatoren in der Arena“, meinte Allison trocken.
Quentin lachte. „Aber, Allison, wenn wir uns noch nicht einmal ein bisschen über unseren Bruder lustig machen können, wer dann?“
„Armer Matt“, sagte Kayla.
Noah sah sie mit gespielter Verwunderung an. „Armer Matt, warum das denn? Ein bisschen Spott hat er durchaus verdient.“
„Allerdings“, bekräftigte Quentin. „Ich erinnere mich noch daran, wie mitfühlend er immer war, wenn Noah und ich Probleme mit Frauen hatten.“
Elizabeth hakte ein. „Du brauchtest Mitgefühl?“
Quentin legte ihr den Arm um die Schultern. „Doch nur, weil ich Angst hatte, die wunderbarste Frau der Welt zu verlieren.“
„Wie geht es Matt denn?“, mischte Connor sich in das Gespräch.
„Er war sehr gut, findet ihr nicht?“ Lauren hoffte, dass ihre Stimme zwar ihre Begeisterung ausdrückte, aber nicht zu enthusiastisch war. „Ich bin so froh, dass er bereit war, uns zu unterstützen.“
Quent und Noah wechselten einen amüsierten Blick. „Ja, so ist er, der Bruder“, sagte Quentin mit getragener Stimme. „Immer bereit, sich für die Armen und Schwachen einzusetzen, vor allem, wenn man damit einer … Freundin einen Gefallen tun kann.“
„Ja, unser Bruder, das männliche Model“, fügte Noah lachend hinzu. „Matts verborgene Talente verblüffen mich doch immer wieder.“
Allison rollte mit den Augen. „Nun hört schon auf, ihr zwei!“
„Du hast recht, Schwesterchen“, sagte Noah grinsend. „Es gibt sehr viel interessantere Themen. Wie macht er sich denn auf dem Dating-Parkett?“
„Hat er darüber mit euch gesprochen?“, fragte Lauren erstaunt.
„Zwischen Brüdern ist nichts tabu.“ Noah machte eine todernste Miene.
Doch Lauren sah das übermütige Glitzern in seinen Au gen. „Tut mir leid“, sagte sie lächelnd, „es gibt manches, was nur mich und meinen Klienten etwas angeht. Deshalb: kein Kommentar.“
Die Frauen der Familie nickten beifällig. Offenbar bewunderten sie Lauren, dass sie Noah nicht nachgegeben hatte.
Aber so schnell gab Noah nicht auf. „Da ich nun weiß, dass Matty-Boy Karriere als Model machen könnte, solltest du ihn vielleicht einfach versteigern. Wer am meisten bietet, bekommt ihn.“
Lauren hob die Augenbrauen. „Und davon möchtest du sicher deinen Anteil haben, was?“
„Aber klar. Denn schließlich wäre er ohne mich nicht zu dem geworden, was er heute ist.
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