Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
auch nicht.
Trotz ihrer Verzweiflung schien ihr Herz die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben zu haben. Es wollte so gern glauben …
Wieder hielt sie sich zum x-ten Mal vor Augen, was an diesem Samstagabend geschehen war, wobei sie bestimmten Augenblicken ganz besondere Aufmerksamkeit schenkte.
Nach wie vor hielt sie es für falsch, und eigentlich auch für unverzeihlich, dass Matt ihr nichts von seinem Gespräch mit Parker am Abend vor ihrer Hochzeit erzählt hatte. Tatsache war jedoch, dass er ihr einen Gefallen getan hatte.
Jetzt, wo sie ruhiger geworden war, und alles etwas klarer sah, musste sie Candace recht geben. Sie war sehr viel besser dran, weil sie Parker nicht geheiratet hatte .
Es könnte natürlich sein, dass Parker und sie immer noch verheiratet wären, aber das war eher unwahrscheinlich. Außerdem spielte das keine Rolle. Denn ganz sicher wären sie ziemlich unglücklich, falls sie sich nicht hätten scheiden lassen. Davon war sie jetzt fest überzeugt. Sie hatte sich verändert, und auch Parker hatte sich verändert, wenn auch leider nicht zu seinem Vorteil, wie sie hatte feststellen müssen.
Wieder musste sie an Matt denken. Er war über seinen Schatten gesprungen, nur um ihr zu helfen. Er hatte es riskiert, von seinen Brüdern gehänselt und zum Gespött seiner Geschäftspartner zu werden, weil sie dringend seine Hilfe bei der Modenschau brauchte. Er hatte sich ein Buch über verschiedene Massagetechniken gekauft, um sie von ihren Verklemmungen zu befreien. Er hatte Felix ein besonders gutes Futter mitgebracht. Und er hatte, wenn auch schweren Herzens, zugestimmt, dass sie sein Apartment umgestaltete.
Und, und das war das Wichtigste, er hatte ihr gezeigt, was wahre sexuelle Leidenschaft war, und hatte sie gelehrt, sich ihren Sinnen voller Lust zu überlassen.
Sie musste ihm die Gelegenheit geben, ihr zu erklären, und zwar so, dass sie es auch verstand, warum er ihr nichts von dem Gespräch damals mit Parker erzählt hatte. Und falls die Erklärung sie dennoch nicht überzeugte, hatte sie immerhin die Möglichkeit, ihm ihren Standpunkt klarzumachen.
Sie hatte gar keine andere Wahl. Denn trotz allem liebte sie ihn.
10. KAPITEL
„Okay, bis Montag dann.“ Candace öffnete die Tür. „Und tu nichts, was ich nicht auch tun würde.“
Lauren lächelte kurz. „Das kann wohl kaum passieren.“
„Na, ich weiß nicht …“ Candace zwinkerte ihr zu. „In der letzten Zeit hast du ein sehr viel bewegteres Leben als ich. Schönes Wochenende!“ Sie zog die Tür ins Schloss.
Lauren blieb eine Zeit lang nachdenklich hinter ihrem Schreibtisch sitzen. Dann schloss sie die Schublade auf und musterte den Diamantschmuck, den sie hier verwahrte. Sie hatte vor, den Schmuck heute Abend bei Matt vorbeizubringen.
Sie hatte sich einzureden versucht, dass die Juwelen auf diese Weise am sichersten in die richtigen Hände gelangten, aber sie wusste, dass das nicht der eigentliche Grund für den geplanten Besuch war. Sie wollte Matt wiedersehen, wollte ihn sprechen, ihm die Gelegenheit geben, sich zu erklären … Aber diese Gedanken versuchte sie sehr schnell zu unterdrücken. Denn sie würde eher den Mut finden, bei ihm aufzukreuzen, wenn sie sich einreden konnte, dass es sich nur um die Schmuckrückgabe handelte.
Dass das erst jetzt geschah, hatte nur damit zu tun, dass sie nicht wusste, was sie ihm sagen sollte. Sie hatte Candace nichts von ihrem Entschluss verraten, denn sie wusste genau, ihre Assistentin würde daraus sofort alle möglichen Schlüsse ziehen. Da Candace also annahm, Lauren hätte an diesem Abend nichts Besonderes vor, hatte sie noch einen Termin mit einem neuen Klienten gemacht, den letzten für den heutigen Arbeitstag.
Lauren seufzte leise. Hoffentlich dauerte das Gespräch nicht zu lange, damit sie möglichst bald zu Matt fahren konnte.
Um ihren bebenden Fingern etwas zu tun zu geben, nahm sie die Kette aus der Schublade. Sie konnte sich noch genau erinnern, was sie empfunden hatte, als sie sie zum ersten Mal sah. Sie war überwältigt gewesen, nicht nur von der Schönheit des Schmucks, sondern auch von ihren Gefühlen.
Ohne weiter nachzudenken, legte sie die Kette und die Ohrringe an. Wahrscheinlich war dies die letzte Gelegenheit, beides zu tragen. Außerdem fühlte sie sich Matt irgendwie näher, wenn sie den Schmuck trug und berühren konnte. Denn dann erinnerte sie sich an seine Miene, das Aufleuchten in seinen Augen, als er sie das erste Mal in dem grünen Kleid und mit
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