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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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ganzer Körper würde sich warm anfühlen – ihr Haar, ihre Haut, ihr Mund. Er sehnte sich danach, diese Wärme sein Eigen zu nennen. Unter seinen Händen würde sie sich wie erhitzte Seide anfühlen, warme Sahne auf seiner Zunge.
    Er schloss die Augen und schluckte ein Stöhnen hinunter. Es war die Hölle und der Himmel gewesen, als sie vergangene Nacht neben ihm gelegen hatte. Und er außerstande gewesen war, mehr zu tun, als ihr Haar zu streicheln. Er war in sein Zimmer zurückgekehrt und hatte sich im Bett hin und her geworfen.
    Er wollte sie; mehr als jede Frau, die er jemals gekannt oder begehrt hatte, wollte er Mirabelle. Doch so reizvoll ihm gerade der Gedanke erschien, sich mit ihr durch die Laken zu wühlen – ganz außerordentlich reizvoll –, musste er sich doch zuallererst für ihre Sicherheit sorgen. Er nahm sich einen Moment Zeit, um sich zu sammeln, dann setzte er ein Lächeln auf, das, wie er hoffte, freundlich, aber sonst neutral war, und trat ein. »Guten Morgen, Mirabelle.«
    Sie drehte den Kopf und erwiderte sein Lächeln. »Guten Morgen. Ich dachte, du würdest vielleicht länger schlafen.«
    Schwer, das auf einer Matratze zu tun, die sich unter seinem Rücken wie eine Steinplatte anfühlte, während ihn Visionen von ihr verfolgten, wie sie nackt auf einem Heuhaufen stöhnte. »Ich hatte so viel Schlaf wie nötig. Kein großes Frühstück, das du da hast«, bemerkte er, um das Thema zu wechseln.
    Sie warf einen Blick auf ihren Teller und zuckte die Achseln. »Es war das, was gerade verfügbar war. Möchtest du auch etwas?«
    »Eier wären mir lieber. Wo ist eure Köchin?«
    »Wahrscheinlich schläft sie, auch wenn ich es nicht mit Bestimmtheit sagen kann.«
    »Macht nichts, ich werde die Eier braten.«
    »Du? Du kannst kochen?« Sie sagte es so ungläubig und verblüfft, dass er sich ein Lachen nicht verkneifen konnte.
    »Ich war Soldat, wie du dich erinnern wirst.«
    »Du warst Offizier«, gab sie zurück. »Ich habe noch nie von einem Offizier gehört, der sich seine Mahlzeiten zubereitet.«
    »Das habe ich auch nicht getan, aber ich habe es gelernt. Ich war gerne mit meinen Männern zusammen, auch mit denen, die gekocht haben. Ich kann kein Gastmahl von sechs Gängen zubereiten, wohlgemerkt, aber mit ein paar Eiern werde ich fertig.« Stirnrunzelnd betrachtete er den Herd. »Über einem Lagerfeuer wäre es einfacher.«
    »Leichter als auf einem Herd?«
    Er zuckte die Achseln und begann den Herd mit Holz zu befüllen. »So habe ich es gelernt. Ich nehme an, die Eier sind noch im Hühnerstall?«
    »Ja, ich wollte sie nach dem Frühstück einsammeln, aber wenn du möchtest …«
    »Ich hole sie«, unterbrach er sie und griff nach einem Eimer, dann machte er sich auf die Suche nach seinem Frühstück. Er brauchte nicht weit zu gehen, da der Hühnerstall nur wenige Schritte vom Herrenhaus entfernt war. Er duckte sich unter der Tür hindurch und schob sanft die verärgerten Vögel beiseite, bis er genug Eier für eine Mahlzeit gesammelt hatte. Wenn es für die anderen Gäste nicht reichte, sollten sie sich ihre Eier verdammt noch mal selbst holen. Mirabelle sollte nicht als Küchenmagd arbeiten.
    Bei seiner Rückkehr saß sie noch immer am Tisch und stocherte abwesend in ihrem Essen.
    »Siegreich kehre ich zurück«, verkündete er und hielt den vollen Eimer hoch.
    Die alberne Geste entlockte ihr ein Lächeln, wie es seine Absicht gewesen war. »Haben sie sich sehr gewehrt?«
    »Hätte fast ein Auge verloren«, erklärte er, während er den Herd anzündete.
    »Das wäre peinlich für dich gewesen – den Angriff eines Wildschweins überlebt zu haben, nur um von einem Huhn niedergestreckt zu werden.«
    »Das hast du wohl gehört, wie?«
    »Jedenfalls einen Teil. Ich hatte gar nicht gewusst, dass du so ein Talent für Lügenmärchen hast.«
    »Hmm?« Er stocherte im Feuer und antwortete geistesabwesend. »Ah, nein. Das Wildschwein war durchaus echt. Ich mache mir nicht übermäßig viel aus der Jagd, aber nachdem es einen Dorfbewohner angegriffen hatte, musste es getötet werden. Meinst du, das Feuer ist heiß genug?«
    Sie war froh, dass er ihr gerade den Rücken zuwandte, denn sie musste wie eine Närrin aussehen, so wie sie ihn mit offenem Mund anstarrte. Er hatte wirklich gegen ein Wildschwein gekämpft?
    »Mirabelle?«
    Er drehte sich zu ihr um, und sie klappte den Mund zu. »Äh … mir erscheint es ausreichend heiß.«
    »Ausgezeichnet.«
    Sie wandte sich wieder ihrem Frühstück zu,

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