Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
Felix.
„Du weißt aber auch gar nichts.“ Laura schüttelte den Kopf und machte mal wieder ihre besserwisserische Miene. „Ciao bedeutet auf italienisch ‚hallo’ oder ‚tschüss’. Und Sofias Eltern sind nun mal Italiener.“
Herr Rucola kam in den Gastraum und putzte die Hände an seiner Schürze ab. „Ah, Freunde von meine Sofia. Wollen Pizza?“
„Nein danke, wir haben gerade gefrühstückt“, antwortete Laura für alle, obwohl in Felix’ Bauch sicher noch ein Stück leckere Pizza von Riccardo Rucola gepasst hätte.
„Und ich muss abnehmen“, fügte Sofia dazu. Sie war ein bisschen mollig von Papas leckerem Essen.
„Madre mía, Sofia! Du sein krank? Du wollen aussehen wie dürre Model von Fernsehen? Du sein schön wie du bist.“
„Herr Rucola, wir hätten einige Fragen“, unterbrach Emil den besorgten Vater. „Wegen des Diebstahls gestern Abend.“
„Oh, schlimme Sache!“, stöhnte Herr Rucola. „Alles Geld weg.“
„Haben Sie einen Verdacht?“, fragte Laura.
„Nein, nix Verdacht.“ Herr Rucola schüttelte verzweifelt den Kopf. Da fiel sein Blick auf den Käfig. „Du haben Vogel?“, fragte er Felix.
„Ich? Ach so, ja.“ Felix hob verwirrt den Käfig hoch. „Ja, einen Vogel.“ Beinahe hätte er seine Frage vergessen. „War der alte Johann in den letzten Tagen mal da?“.
Sofias Papa überlegte. „Ja, war da. Fragen nach Reste Essen für Katze.“
Felix fand das sehr verdächtig, obwohl Johann für die letzte Nacht das perfekte Alibi hatte.
Emil hatte eine andere Frage. „Wie sah der Fremde aus, der Ihnen das Bier über die Jacke gekippt hat?“
„Er war blond, dreißig Jahre vielleicht und schwarze Kleidung.“
„Ich glaube, den habe ich schon mal gesehen“, murmelte Felix. Im Moment konnte er sich aber nicht daran erinnern.
Auch Emil kratzte sich am Kopf und dachte, dass ihm kürzlich ein Mann begegnet war, zu dem die Beschreibung passte. „War er davor schon mal da?“, fragte er.
„Ja“, antwortete Herr Rucola. „Vor zwei Tage. Wollen Geld wechseln. Nix bestellen, nur wechseln. Jetzt aber genug. Wenn ihr nicht wollen Pizza, dann ich euch einladen zu Limo.“ Er brachte vier Gläser mit Orangenlimonade, dann verschwand er wieder in der Küche.
Die Kinder setzten sich um einen Tisch und Felix stellte den Vogelkäfig neben sich auf einem freien Stuhl ab.
„Wie hat Johann das gemacht?“, fragte sich Felix und nahm einen Schluck von der eiskalten Limo. „Ob er wohl einen Komplizen hat?“
Emil machte sich über eine andere Person Gedanken. „Wer ist der Mann mit der schwarzen Kleidung?“ Im nächsten Moment fiel es ihm ein. „Er war im Laden!“
„Genau!“, bestätigte Felix.
Emil wunderte sich. „Woher weißt du das? Du warst doch gar nicht dabei.“
„Natürlich war ich dabei. Zwei Mal war er bei uns. Zuerst wollte er einen Reißverschluss, dann hat er ihn wieder zurückgebracht.“
„Ach, bei euch war er auch?“ Nachdenklich runzelte Emil die Stirn. „Heute war er bei meiner Mutter im Laden.“
„Warum auch nicht?“, warf Laura dazwischen. „Auch Fremde dürfen hier einkaufen und Pizza essen.“
„Aber sie sollen keine Jacken mit Bier begießen“, schimpfte Sofia. „Es war eine schöne Jacke, Papa hat sie in Rom gekauft. Letztes Jahr …“
„Das war sicher keine Absicht von dem Mann“, vermutete Laura.
MM wurde unruhig in ihrem Käfig. Deshalb öffnete Felix das Türchen und kraulte ihren Kopf.
Emil schaute auf die Uhr. „Ich muss nach Hause. Wann treffen wir uns für die weiteren Ermittlungen?“
„Morgen früh bei mir?“, schlug Felix vor.
„Gut, einverstanden.“ Emil nickte. „Um acht?“
„Du spinnst wohl.“ Felix tippte sich an die Stirn. „Frühestens um zehn.“
„Herr Felix kommt nicht aus den Federn, er hat die Schlafkrankheit“, nahm Laura ihren Bruder aufs Korn. „Wenn du morgen um halb zehn nicht auf bist, wecke ich dich mit einem Eimer Wasser.“
„Und ich helfe dir, mit Seife“, fügte Sofia lachend hinzu.
„Wagt es nicht!“ Felix stemmte die Fäuste in die Hüften.
Die Neckerei wurde unterbrochen, als ein Mann mit Anzug und Aktentasche die Pizzeria betrat. Sofia bekam einen gewaltigen Schreck, als sie ihn sah. „Oh je! Papa soll ihm eine Rechnung bezahlen und nun hat er kein Geld“, flüsterte sie ihren Freunden zu. Vor Sorge stiegen ihr Tränen in die Augen.
Der Mann kam jedoch nicht dazu, Herrn Rucola die Rechnung vorzulegen. Unbemerkt war MM aus dem Käfig geschlüpft. Nun
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