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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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gehören zueinander. Du hast es gesagt. Und für immer. Ich wollte damals nichts davon hören, aber ich muß es immer gewußt haben, Kleiner.«
    »Du nennst mich immerzu so.«
    »Du hattest das gern.«
    »Du weißt nicht, was du mir antust. Du zerreißt mich. Du hast es immer getan.« Er schüttelte Charlies Arm ab, stand auf und blickte auf den Fluß. »Ich habe einen Freund. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn wirklich. Ich habe ein schönes Leben. Nein, es ist noch mehr als das. Es ist erregend, es hat ein Ziel. Ich kann das nicht alles fortwerfen. Es würde zu viele verletzten. Und wofür? Damit du weiter gegen mich kämpfen kannst, weil du nicht schwul bist. Es geht dir jetzt schlecht, und darum glaubst du, du brauchst mich. Aber was ist, wenn das überwunden ist? Dann wirst du mich gar nicht mehr brauchen. Du willst nie, daß du jemand brauchst. Du hast es nie gewollt und wirst es nie wollen.«
    Charlie legte seine Hand um seinen Fußknöchel und den Kopf auf sein Knie. »Bitte, Kleiner, du kannst mich beschimpfen, soviel du willst, aber sag nicht Dinge, von denen du weißt, daß sie nicht wahr sind. Was das Schwule betrifft, habe ich dich und mich belogen. Ich bin stockschwul. Durch Hattie ist mir das klar geworden. Ich bin eine dumme Schwuchtel, genau wie du. Und da es daran nichts mehr zu deuteln gibt, was kommt als Nächstes? Du weißt, ich brauche dich. Und nicht erst jetzt. Ich brauchte dich schon, als ich dich zum erstenmal sah, und Jahr um Jahr und immer. Du hast es gesagt, und es ist wahr. Braucht Tim dich so?«
    »Ja.«
    »Brauchst du ihn?«
    »Nein«, rief Peter über die Felder und den Fluß, »nein! Ich nicht.«
    »Und du brauchst mich auch nicht.«
    »Ich bin darüber hinweg. Eine Weile habe ich geglaubt, ich würde nie darüber hinwegkommen, aber ich bin es.«
    »Ach, wenn Hattie mir dies nicht angetan hätte, wenn wir hätten Zusammensein und zusammenbleiben können, dann gäbe es keine Fragen mehr.«
    »Was Hattie getan hat, macht uns zumindest einmal nachdenklich. Sonst würde ich jetzt schon mit dir im Bett liegen und nichts würde klar werden.«
    »Beantworte mir nur noch eine Frage: ich möchte nicht, daß es so aussieht, als wäre ich so verdammt selbstsicher, denn ich bin es weiß Gott nicht. Dennoch kann ich nicht umhin zu sehen, wie du mich ansiehst. Liebst du ihn so, wie du mich liebst?«
    »Du willst wirklich alles wissen. Nun gut. Du erinnerst dich bestimmt an einiges von dem, was ich dir in jener denkwürdigen Nacht im letzten Herbst gesagt habe. Es war kein leeres Gerede. Ich hatte mich in dich verliebt, liebte dich mit meinen Augen, mit meinem kleinen Verstand, mit meinem Schwanz, mit meinem Hintern, liebte dich mit allem, was ich habe und bin. Geschieht so etwas zweimal? Ich liebte dich damals, und ich liebe dich jetzt, und das tut weh. Ja, es tut weh. Ich habe das Schrecklichste getan, was ich tun konnte, ich habe versucht, ohne dich glücklich zu sein. Ich habe es mir zunutze gemacht, daß ein anderer mich glücklich machen wollte. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, daß, wenn ich nicht mit dir glücklich sein könnte, ich es mit keinem anderen sein könnte. Und ich bin glücklich gewesen. Ich habe nicht in einem Meer von seliger Freude geschwommen, aber ich bin dank ihm glücklich gewesen. Glaubst du, daß ich ihn nun verlassen kann?«
    Charlie nahm die Hand von seinem Fußknöchel, zog die Schultern zusammen und senkte den Kopf noch tiefer. Eine lange Weile sagten sie kein Wort, während die Sonne auf sie schien.
    Schließlich hob Charlie den Kopf und seufzte. »Nein, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe wirklich alles zerstört. Wäre dieser Fluß tiefer, würde ich hineinspringen und davonschwimmen. Ich verschwinde aus deinem Leben, wenn du es willst. Alles, was du über das sagst, was ich getan habe, stimmt. Aber ich bin fast sicher, daß du dich in einem irrst. Ich glaube, wir beide könnten uns wieder ineinander verlieben.« Charlie hielt inne und blickte auf. Peter begegnete seinem Blick und sah weg und hockte sich dann neben ihn auf die Hacken. »Das, was wir haben«, fuhr Charlie fort, »ist in uns. Es ist nicht etwas, das wir wie Geld ausgeben, bis nichts mehr davon übrig ist. Es wächst. Wenn wir einander nicht haben, müssen wir jemanden finden, dem wir es geben möchten. Das mußt du einsehen. Du siehst alles so klar. Das, was wir beide gelernt haben müssen, ist, daß es verkehrt ist, sich mit einem Ersatz abzufinden. Du hast mir

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