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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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berichten, wie wir es miteinander treiben.«
    Peter reckte sich herausfordernd. »Und wenn ich’s täte? Was ist schon dabei?«
    »Verstehst du denn nicht, was Intimität bedeutet?«
    »Intimität? Ich verstehe so viel davon, daß ich manchmal auf die Straße hinauslaufen und laut rufen möchte: ›Ich bin in Charlie Mills verliebt!‹ So verstehe ich Intimität. Kannst du das nicht begreifen? Ich berste von ihr. Es gibt bestimmt Menschen hier, für die das nichts Schlimmes ist. Warum können wir nicht mit denen verkehren? Nein, wir können mit niemandem verkehren. Ich soll eigentlich gar nicht existieren, ich bin ein schmutziges Geheimnis. Du hast Freunde. Du triffst sie immerzu. Ich nicht. Ich darf nicht einmal von allen wissen, wer sie sind.«
    »Es sind wenigstens anständige, normale Menschen, nicht auf Schwänze versessene Kinder.«
    »Ich auf Schwänze versessen?« Er verstummte und biß die Zähne aufeinander. Dann ging er wieder zu dem Tisch, nahm den zerknüllten Brief und begann ihn in seiner Hand wie einen Ball hüpfen zu lassen. Und gleich darauf sagte er, wie im Selbstgespräch: »Nein, ich werde es nicht tun. Es tut zu weh. Warum sollte ich versuchen, Dinge zu sagen, die zu weh tun? Ich will dir nicht wehtun. Ich will dich lieben.« Er warf den Brief weg und wandte sich wieder Charlie zu. »Gut, ich bin auf Schwänze versessen. Ich gebe es zu. Warum können wir nicht auch zugeben, daß ich homo-sexuell bin? Ich begegne immer wieder Leuten, die darüber sprechen. Sie finden es gar nicht merkwürdig. Mir ist es gleich, ob du es nicht sein willst, solange du mich mit dir schlafen läßt.«
    »Hör mal, ein für allemal sage ich dir, ich will nie mehr etwas von diesem homosexuellen Quatsch hören. Ich sehe auch oft genug Schwule. Manchmal gehen sie mir nach. Aber wir sind nicht so.«
    Peters Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. »Nein, wir nicht. Ich würde es wahrscheinlich sein, wenn du nicht wärst. Wenn ich dich die Straße herunterkommen sähe, würde ich dir bestimmt nachgehen.«
    »Hör mit dem dummen Gerede auf.«
    »Verzeih. Aber ist dir klar, ich bin zwanzig Jahre alt und habe außer dir noch mit niemandem etwas gehabt? In meinem ganzen Leben! Ich will es so. Aber manchmal ist es verdammt schwer.«
    »Warum nimmst du die Dinge nicht so, wie sie sind? Dieses viele Gerede ist krankhaft. Briefe schreiben! Wenn du der unverbesserliche Schwule wärst, der du zu sein behauptest, dann würdest du dich nicht mit mir begnügen. Du würdest dir in der ganzen Stadt Jungen suchen.«
    Peter schüttelte den Kopf. »Ich liebe dich, Charlie. Das ist es eben.«
    »Und ich liebe dich. Ich habe dir oft genug gesagt, es sei keine Sünde, wenn wir einander liebten. Es ist wundervoll. Wenn du nur nicht etwas Fragwürdiges daraus machen würdest.«
    »Das will ich doch gar nicht. Ich werde keine Briefe mehr schreiben, wenn es das ist, was du meinst. Du weißt doch, daß ich nie Geheimnisse vor dir habe. Ich hätte dich den Brief lesen lassen, wenn du es gewollt hättest.«
    »Ich habe es leider getan. Aber ich will es schnell wieder vergessen.«
    »Verzeih mir.« Er stand einen Augenblick zerknirscht vor Charlie. Dann setzte er sich auf ein Kissen ihm gegenüber. Er zog seine Jacke aus, warf sie auf einen Stuhl hinter ihm und lockerte seinen Schlips. Charlie beobachtete die Bewegung seiner Muskeln unter dem Hemd. »Hör mal, Liebling, kann ich nicht diese verdammten Kurse aufgeben? Es ist doch nichts dabei, wenn ich mit dir zusammen sein möchte, nicht wahr?«
    Charlie blickte in das offene, vertrauensvolle, von Liebe leuchtende Gesicht. Er hätte am liebsten die Hand nach ihm ausgestreckt und ihn berührt. »Natürlich nicht«, sagte er. »Es ist auch mein Wunsch, mehr zusammen zu sein. Es war soviel hübscher, als wir zusammen zu Abend essen konnten. Aber du kannst jetzt nicht mit dem Studium aufhören. Ohne das hast du keinen Grund, hier zu sein. Später ändern sich die Dinge vielleicht. Vielleicht bekomme ich eine Rolle im Theater. Dann könnten wir keinen Abend mehr zusammen verbringen. Wenn ich in einem Erfolgsstück spielte, könntest du vielleicht deinen Job aufgeben. Wir wären dann den ganzen Tag zusammen.«
    »Du meinst, du würdest mich ernähren?«
    »Wir könnten es als geliehen bezeichnen. Es spielt keine Rolle. Zwei können genau so billig leben wie einer. Jeder weiß das.«
    Peter stützte seine Stirn auf die Hand. Er schüttelte den Kopf.
    »Ach, Liebling, an was du alles denkst. Ich

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