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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Merrick
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nicht wahr? Es ist erregend. Sehen Sie mich an. Ich fange schon an zu zittern.«
    Peter wußte, von dem Augenblick an, da Hughie ihn geküßt hatte, war alles schief gegangen. Aber was konnte er tun? Ihn ins Gesicht schlagen? Ein Kuß bedeutete nichts. Und jetzt Whit. Whit war einer seiner wenigen Exliebhaber, erinnerte er sich. Eine Schönheit. Er hatte seine Regel nur ein paarmal gebrochen – hatte mit einem Jungen eine Woche, mit einem anderen drei Wochen zusammengelebt –, aber Whit gegenüber hatte er an ihr besonders festgehalten, weil er so liebend gern gegen sie verstoßen hätte. Wenn Whit ihn so angezogen hatte, warum sollte er dann nicht auch Charlie anziehen? Sie waren praktisch ein und derselbe Mensch. Daß er ihn hergelotst hatte, war ein Wagnis gewesen; er hatte das gewußt, aber er hatte geglaubt, es sei dabei nur wenig zu verlieren. Jetzt wußte er es besser. Charlie mit Hattie war erträglich. Charlie mit einem anderen Jungen, das war wirklich zuviel. Aber vielleicht war es ganz gut. Die Stunde, die er mit Charlie verbracht hatte, war schon fast zuviel gewesen. Jede Minute hatte ihm gesagt, wieviel er verloren hatte.
    Hughie ließ seine Hände über die Tasten gleiten und spielte einen Blues. »Immer noch in ihn verliebt, mein Kleiner?«
    »Du weißt davon ?«
    »Ich glaube, jeder in der Stadt weiß von dem Brummbär. Werde ich jemals eine Chance haben, das berühmte Brummen zu hören? Je t’aime, tu sais. «
    »Ich weiß nicht, Hughie. Ich bin heute abend nicht in der Stimmung dazu.«
    »Warum brichst du die Beziehung nicht ab, Kleiner?«
    »Das hat keinen Sinn. Und ich finde, du solltest aufhören, mich Kleiner zu nennen.«
    »Oh verzeih. Tue alles, was du sagst, mein Schatz.«
    »Ich möchte mit Sapphire sprechen, ehe sie geht.«
    »Aber geh noch nicht weg, Darling. Die Normalen werden bald gehen, und dann tanzen wir. Der Klub ist heute abend geschlossen. Ich habe eine Menge zu essen in der Küche. Wir sind für eine Belagerung vorbereitet.«
    Peter ging zu Sapphire und sprach mit ihr, wobei er dem Bartisch den Rücken kehrte. Er sprach auch mit dem berühmten Bluessänger, den er, als er hereinkam, nicht gesehen hatte. Und schließlich sprach er mit dem bekannten ausgebürgerten weißen Romanschriftsteller, den der Krieg hierher verschlagen hatte. Charlie stand plötzlich neben ihm.
    »Ich gehe jetzt. Du hattest recht. Ich kann es nicht ertragen.«
    »Was ist passiert, Champ?«
    »Passiert? Nein. Ich sehe jetzt, wer du wirklich bist. Das ist alles.«
    Peter sah auf seine Füße. »Ja. So ist das nun mal, Liebling. Auf Wiedersehn.« Er wandte sich ab und ging durch das Zimmer zu einem Fenster und blickte hinaus. Er hielt ein leises Selbstgespräch, während Tränen an seinem Gesicht hinunterliefen. Als er sich so weit gefaßt hatte, daß er wieder zu den anderen zurückkehren konnte, sah er, daß Whit Bailey noch da war. Da es jetzt weniger waren, war es lauter in dem Raum. Alle schienen zu lachen. Hughie spielte wie wild Klavier. Peter stellte sich neben ihn. Hughie blickte auf und lächelte.
    »Toujours cafardeux, Darling? Warum trinkst du nichts?«
    »Ich habe ein paar Whisky getrunken. Ich trinke nicht viel. Mir geht’s gut.«
    Whit gesellte sich zu ihnen. »Du hast einen reizenden Freund, diesen Charlie Soundso. Zuerst machte er mir schöne Augen, und dann plötzlich nannte er mich einen schmutzigen kleinen Schwulen und ging. Für was hält der sich?«
    »Er möchte normal sein. Machte er dir wirklich schöne Augen?«
    »Ich habe es geglaubt, aber wahrscheinlich hat er mich nur an der Nase herumgeführt. Er brauchte sich keine große Mühe zu geben. Er erinnerte mich an dich.« Whit nahm eine Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger, öffnete den Mund und inhalierte den Rauch.
    »Warum machst du das?«
    Whit hielt einen Augenblick den Atem an, ehe er antwortete: »Es ist eine Reefer. Marihuana. Hast du noch nie eine geraucht?«
    »Nein. Was hat man davon?«
    »Man kommt dadurch in Stimmung, wird auch sexy. Willst du’s mal versuchen? Komm.«
    Peter folgte ihm zu einer Gruppe, die um einen häßlichen kohlschwarzen kleinen Affen von Mann, der auf dem Fußboden saß, herumstand. »He, Freddy. Hast du noch eine von den Dingern für den Brummbär?« fragte Whit.
    »Ich habe sie speziell für ihn aufgehoben.« Er reichte ihm eine Zigarette hinauf.
    Peter nahm sie, und Whit gab ihm Feuer. »Muß man sie so halten, wie du’s getan hast?«
    »Ja. Zieh den Rauch ein, und halte ihn solange du

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