Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)
Ordnung. Samstagabend um sieben.“
Wenn sie nicht vorsichtig war, würde sein Lächeln ihr Untergang sein. „Soll ich Sie abholen?“
Ah, er gab sich ritterlich! Aber sie wollte auf keinen Fall, dass sein Wagen vor ihrem Haus gesehen wurde. Die Leute würden Schlüsse ziehen, die sie nicht brauchen konnte. „Ich weiß, wo Ihr Onkel wohnt.“
Er nickte zustimmend. Auf jeden Fall wollte sie einen Kuss. Mindestens einen. War das zu viel verlangt? „Gut. Wir sehen uns dort.“
Sie wusste nicht, ob seine Worte eine Drohung oder ein Versprechen waren.
4. KAPITEL
Dan saß in seinem Wagen und kämpfte gegen das Bedürfnis an, zum Stall zu fahren, Smokey zu satteln und ins Tal zu reiten. Er hatte Smokey den weiten Weg von Texas hierhergebracht, weil er miese Tage erwartet hatte. Cecils Gegenwart war stets eine Garantie für schlechte Laune.
Ein Ausritt zu den Fördertürmen stellte immer eine willkommene Abwechslung zu einem miesen Tag im Büro dar. Dan bezahlte Leute dafür, die nach den Türmen sahen, aber wenn er seine Hände schmutzig machte, hatte er immer das Gefühl, dass die Firma ihm allein gehörte. Wenn er dann zurückritt, waren die Probleme, die ihn bedrückten, entweder nicht mehr so wichtig, oder er hatte eine Lösung dafür gefunden. Manchmal sogar beides.
Es gab auch für seine derzeitigen Probleme eine Lösung, zum Beispiel für die Frage, wer auf ihn geschossen hatte. Er hatte das Gefühl, dass die Lakota-Prinzessin an den Tatort zurückkehren würde, wenn er sich nur lange genug im Tal aufhielt. Er würde sehr viel lieber ins Tal reiten, als seinem Onkel etwas über Rosebud Donnelly zu erzählen.
Er war sich nicht sicher, aber diese Frau sah genauso aus wie die Häuptlingstochter, natürlich ohne Pferd. Sie hätte auch den nötigen Mumm dafür. Als er ihr von dem Angriff erzählt hatte, hatte sie äußerst cool darauf reagiert, so als fließe Eiswasser durch ihre Adern. Dan war sicher, dass Cecil ihn wegen Rosebud an den Dakota gerufen hatte. Normale Anwälte waren mit ihr nicht zu vergleichen. Er sollte ihr den Hof machen. Er sollte sie bequatschen, sie in sein Bett locken, sie in Verlegenheit bringen und Cecil davon erzählen.
Doch er war nicht das Schoßhündchen seines Onkels.
Sie war seine Prinzessin. Sie mochte kaltschnäuzig sein, aber er hatte in ihren Augen noch etwas anderes gesehen. Sorge und Bedauern. Wenn sie auf ihn geschossen hatte, dann hatte sie ihn nicht verletzen wollen.
Er war nicht sicher, aber er vermutete es, und bisher hatte er sich auf seine Vermutungen immer verlassen können.
Was sollte er tun? Jemand beschuldigen, wie Rosebud es machte? Was sollte das heißen: „Es sind Menschen gestorben“? Cecil war ein Arschloch, so viel wusste er, aber er war kein Mörder. Ihm ging es nur um den Staudamm.
„Alles hat einen Grund“, hörte er plötzlich die Stimme seiner Mutter. Vielleicht sollte er sie anrufen. Ihr Einfühlungsvermögen könnte nützlich sein. Er war hin- und hergerissen. Einerseits war die Meinung seiner Mutter immer nützlich. Andererseits müsste er ihr dann von dem Schuss erzählen. Wenn er das tat, würde sie sich Sorgen um ihn machen. Sie brauchte aber gerade jetzt einen klaren Kopf. Immerhin war sie für das Tagesgeschäft verantwortlich, während er hier war und sich um Cecils „Lage“ kümmerte. Wenn sie nicht wäre, hätte er nicht die Zeit, sich mit Rosebuds Akten zu beschäftigen. Nein. Er sollte seine Mutter da heraushalten.
Dan dachte über das Treffen nach. Rosebud Donnellys Stimme war gebrochen, und Emily Mankiller hatte ihren Arm berührt, als tröste sie ein Kind. Er nahm an, dass sie jemanden verloren hatte – möglicherweise ihren Ehemann. Vielleicht hatte Rosebud auf ihn gezielt, um sich für einen anderen Schuss zu rächen. Das könnte sein.
Ob ihr das genügte? Wahrscheinlich nicht. Eine Frau wie sie war mit einem Mal nicht zufrieden. Er grinste über diesen Gedanken. Aber er war ziemlich sicher, dass sie kein zweites Mal auf ihn schießen würde. Er hatte ihr in die Augen geschaut. Ihr Mund mochte lügen, aber ihre Augen sagten etwas anderes.
Er rückte seine Jeans zurecht. Verflucht. Er hätte dieser Frau nicht so nahe kommen sollen. Sie duftete gut – und dann ihre Augen, die die Farbe eines Rehfells im Frühling hatten. Er hätte ihr seidiges Haar nicht berühren und ihr nicht die Hand geben sollen.
Insgesamt gesehen hätte er niemals hierherkommen dürfen.
Und jetzt, dachte er resigniert, war es Zeit da
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