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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah M. Anderson
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Tom war es völlig in Ordnung gewesen, sich an einem Ort wie diesem aufzuhalten: rau, düster und voller Leute, die gern zuschlugen. Tanner spielte gern Pool Billard und liebte laute Musik, und Tom – der hatte vor nichts Angst, nicht mal davor, was mit Lakota-Indianern in einer Bar voller Weißer passieren konnte. Die beiden hatten sicher keine Probleme gehabt, Frauen auf sich aufmerksam zu machen oder sich bei Schlägereien durchzusetzen.
    Sie hatte es gehasst, wenn Tanner mit zerschlagenem Gesicht nach Hause gekommen war, wenn er und Tom es den „Rassisten“ mal wieder gezeigt hatten. Krieger der Lakota konnten alles. Tanner hatte meistens sehr ruhig gelebt, aber er hatte es seinen „Feinden“ auch gern gezeigt.
    Als sei der Zustand seines Gesichtes nicht Warnung genug, hatte Tanner ihr immer wieder eingeschärft, einen Ort wie Bob’s zu meiden. „Versprich es mir“, hatte er gesagt, während sie seine Wunden versorgte. „Versprich mir, dass du niemals dort hingehen wirst. Es ist zu gefährlich für dich.“
    Er hatte sie damit schier zur Verzweiflung getrieben, weil er ihr immer hatte vorschreiben wollen, was sie tun und lassen sollte. Er hatte all die süßen Jungs dahin geschickt, wo der Pfeffer wächst. Keiner war gut genug für sie gewesen. Er war auch derjenige gewesen, der ihr gesagt hatte, sie solle Jura studieren. Jedes Mal, wenn er ihr das Versprechen abgenommen hatte, es auch wirklich zu tun, hätte sie ihn am liebsten erwürgt. „Ach, du bist also der Einzige, der Dummheiten begehen darf?“
    Und jedes Mal hatte Tanner nur den Kopf geschüttelt. „Versprich es mir, kleine Schwester!“
    Damals hatte sie nicht damit gerechnet, dass Tanner jemals in irgendetwas hineingeraten könnte, was für ihn eine Nummer zu groß war. Sie war sich sicher gewesen, dass er mit allem klarkommen würde. Bis zu dieser Nacht. „Versprich es mir.“
    Die Neonröhren wirkten plötzlich weniger strahlend. Dieser Ort war gefährlich. Das Versprechen war alt und Tanner tot, doch sie hatte es ihm nun mal gegeben.
    Unsicher schaute sie zu Dan hinüber und wollte gerade „Lassen Sie uns woanders hinfahren“ sagen.
    Doch dann sah sie sein breites Grinsen und seine Finger, die auf das Lenkrad trommelten. „Das ist genau die richtige Spelunke!“, sagte er und musterte die Motorräder.
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht irgendwo anders hinwollen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Man kann eine Menge über so einen Laden am Samstagabend sagen.“ Strahlend sah er sie an. „Ist fast so wie zu Hause.“
    Mist! Sie hatte sich in Schwierigkeiten gebracht. Wenn sie nicht bekennen wollte, dass sie sich fürchtete und keine Idee hatte, wo sie sonst hinfahren konnten, blieben ihr wenig Alternativen. Wenn sie sich an Dan hielt, würde sie nicht in Schwierigkeiten geraten, oder?
    Sie räusperte sich, brauchte einen Moment, um sich an das Thema ihrer Unterhaltung zu erinnern. Ach ja. Über Ökoaktivisten, die in die Mündung eines Gewehrs starrten. „Wie war der Deal?“ Sie konzentrierte sich auf Dan, was auch gefährlich war, nur auf andere Weise.
    „Bestechung“, sagte er und öffnete seinen Sicherheitsgurt. „Sie waren einmal meine Freunde. Ich konnte das nicht vergessen. Einige Leute, die namenlos bleiben sollen, stehen auf der Gehaltsliste der Firma.“
    Das hatte sie nicht erwartet. „Wirklich? Ist das wahr?“
    „Ja. Aber wenn meinen Fördertürmen irgendetwas passiert, wird das FBI schneller bei ihnen auftauchen, als man ‚Peng‘ sagen kann. Ich bin der Einzige, der ihre Namen kennt.“
    Sie schwieg. Er konnte offenbar Geheimnisse für sich behalten. Ob das auch für Autoreparaturen und Verabredungen galt? „Soll das auch bei mir so laufen? Bestechung? Mein Wagen wird repariert, und ich höre auf und verschwinde?“
    Er hatte gerade aussteigen wollen, aber nun erstarrte er und wandte sich ihr zu. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck im zuckenden Neonlicht nicht erkennen. Mit dem Daumen strich er ihr über die Wange, bevor er die Hand um ihren Nacken schloss und sie zu sich heranzog. Er würde sie küssen – zum dritten Mal.
    „Ich möchte nicht, dass Sie aufhören“, sagte er leise. „Und ich möchte definitiv nicht, dass du verschwindest, Liebling.“ Voller Begehren sah er sie an.
    Aber er küsste sie nicht.
    „Was willst du, Dan?“ Ihr Herz klopfte wie wild, während ihre Hände den Weg zu seinen Wangen suchten. Seine Bartstoppeln kratzten, was sie noch mehr anmachte. Wie Dan selbst. Sag mir die

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