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Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Titel: Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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tust?«
    »Was denn?«
    »Jane Jersey. Du hast gesagt, sie wollte dir zeigen, dass sie was tut, von dem sie denkt, dass du es tust. Was tut ihr denn alle?«
    Callie schloss die Tür. »Du weißt echt nicht Bescheid, oder, Stanley?«
    »Ich hab eine gewisse Vorstellung ...«
    »Nein, hast du nicht. Du nennst es die ganze Zeit Ballon.«
    »Na ja, es ist ja auch ein Ballon. Irgendwie.«
    Callie lachte. »Du hast keinen blassen Schimmer.«
    »Tja, ich weiß, dass Daddy echt sauer ist. Das hab ich begriffen.«
    Callie setzte sich aufs Bettende. »Daddy liegt falsch. Und ich glaub, das weiß er auch. Er wartet einfach nur ab, um sicher zu sein.«
    »Wartet worauf?«
    »Ob ich schwanger werde. Ob es ein Loch hatte.«
    »Schwanger? Ob was ein Loch hatte?«
    Ich weiß, es ist erstaunlich, aber ich hatte wirklich keine Ahnung, wie es zu einer Schwangerschaft kam. Damals wurde mit den Kindern oder überhaupt unter anständigen Leuten einfach nicht darüber gesprochen.
    Callie war jedoch in alldem bewandert und nicht so schüchtern wie Mom und Daddy bei diesem Thema. »Soll ich dir erklären, wie ein Mädchen schwanger wird?«, fragte sie mich.
    »Meinetwegen.«
    »Zuallererst muss ich hier was klarstellen. Ich tue nichts mit niemandem ... merk dir das. Also, kannst du dich noch an diese Hunde im Hof erinnern? Die Daddy mit dem Wasserschlauch abgespritzt hat?«
    »Die mit ihren Popos verhakt waren?«
    »Sie waren nicht mit den Popos verhakt«, sagte Callie. »Das Hundemännchen hatte sich schon wieder rumgedreht, sodass dann ihre Hinterteile beieinander waren, aber verhakt war sein Ding.«
    »Sein Ding?«
    »Genau. Sein Dödel.«
    »In ihrem Popo?«
    »In ihrer Mumu.«
    Langsam wurde mir mulmig.
    »Pass auf, ich erklär’s dir«, sagte Callie.
    Als sie damit fertig war, war ich völlig baff. »Leute machen so was?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil es sich gut anfühlt. Hab ich zumindest gehört.«
    »Fühlt sich’s gut an, wenn man so einen Ballon anhat? Fühlt sich’s deswegen gut an?«
    »Ich hab keine Ahnung, wie es sich anfühlt, mit oder ohne.«
    »Moment mal – du und Chester Schmierlappen?«
    »Ich hab nichts gemacht. Ich verrate dir mal was, Stanley. So sehr mag ich Chester eigentlich gar nicht. Ich meine, ich mag ihn, aber nicht auf so eine Art. Er ist nicht besonders helle. Es gefällt mir, in seinem Auto rumzufahren, aber um die Wahrheit zu sagen, wirklich mag ich Drew Cleves.«
    »Noch nie von ihm gehört.«
    »An der Highschool ist er eine ziemlich große Nummer. Er geht in die Klasse über mir. Und er sieht gut aus. Spielt im Footballteam, und er ist sehr beliebt. Football find ich natürlich blöd. Auch wenn ich Cheerleader werden will.«
    »Die Schule hat noch nicht mal angefangen, und du weißt das alles schon?«
    »Ja. Im Gegensatz zu dir bin ich kein nerviges Gör. Die Leute mögen mich. Na ja, die meisten jedenfalls. Wahrscheinlich muss ich Jane Jersey von meiner Liste streichen.«
    Da Callie gerade so großzügig mit Informationen umging, beschloss ich, eine Frage einzuschieben, die mich beschäftigte.
    »Callie?«
    »Ja?«
    »Daddy sagt, Rosy Mae ist ein Nigger. Stimmt das?«
    »Das ist ein schlimmes Wort«, antwortete Callie. »Mom hat gesagt, dass man es nie benutzen soll. Daddy sollte nicht so von ihr reden. Rosy Mae ist eine Negerin. Oder eine Farbige.«
    »Er sagt, wir sollten mit Rosy Mae keine Zeit verbringen, außer wenn sie gerade hier arbeitet.«
    »Ich wünschte, ich könnte ihm widersprechen, Stanley, aber so ist das wohl. Ich hab nichts gegen Farbige; ich bezweifle allerdings, dass ich sehr beliebt wäre, wenn ich mit Negern rumhängen würde.«
    »Gehen sie deswegen nicht auf unsere Schule? Weil sie Nigger sind?«
    »Stanley, ich verprügle dich eigenhändig, wenn du noch mal dieses schlimme Wort benutzt. Farbige mögen es nicht, wenn man sie Nigger nennt. Ich bin vielleicht zu feige, um Zeit mit Negern zu verbringen, aber ich weiß, dass das falsch von mir ist – und dass es falsch ist, Nigger zu ihnen zu sagen. Und du solltest das auch wissen. Die Welt hat einfach noch nicht kapiert, wie man die Menschen behandeln sollte, Stanley ... Was ist das?«
    »Was ist was?«
    »Dieser rostige alte Kasten, der unter deinem Bett vorschaut.«
    »Den hab ich gefunden.«
    Callie zog die Kiste hervor. »Was ist da drin?«
    »Nur ein paar Briefe.«
    »Wo hast du die her?«
    Callie öffnete den Deckel.
    »Sie waren hinten im Garten vergraben. Ich und Nub haben sie entdeckt.«
    »Vergraben? Wow.«
    Ich

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