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Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss

Titel: Ein feiner dunkler Riss - Lansdale, J: Ein feiner dunkler Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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was Sie meinen?«
    »So könnte man es ausdrücken. Aber die Summe, die ich Ihnen anbiete, ist nicht unerheblich.« Stilwind ließ den Blick durchs Wohnzimmer wandern. »Mit dem Geld könnten Sie eine Menge aus diesem Haus machen.«
    »Dieses Haus braucht nichts weiter als eine gründliche Desinfektion, wenn Sie wieder weg sind«, sagte Daddy.
    »Eigentlich müsste ich Ihnen nicht einen Cent geben, Sir. Die Polizei wird kaum wegen eines jungen Mädchens und seiner Koketterien meinen Sohn belästigen. Davon bin ich überzeugt. Aber ich kann keine üblen Gerüchte gebrauchen. Das ist nicht gut für mich. Auch nicht für meinen Sohn. Und ganz sicher nicht für Ihre Tochter.«
    »Warum ist er nicht selbst hier, um sich zu entschuldigen?«, fragte Mom.
    »Ich war der Ansicht, dass wir die Sache auf diesem Wege besser in den Griff bekommen.«
    »Herkommen, uns Geld zustecken, nach Hause gehen, die ganze Angelegenheit vergessen«, sagte Daddy.
    »Wenn Sie es so plump zusammenfassen wollen, haben Sie wohl recht. Mit allem anderen ist uns nicht gedient. Weder Ihrer Familie noch meiner.«
    »Meiner Ansicht nach ist Ihr Sohn ein Feigling«, sagte Daddy. »Nein nein, sagen Sie jetzt nichts, Stilwind. Hören Sie mir zu. In meinen Augen sind auch Sie ein Feigling. Sie glauben wohl, Ihr Geld bewahrt Sie vor allen Konsequenzen. Sie haben Glück, dass der größte Schaden, der angerichtet wurde, die zerrissene Bluse meiner Tochter ist. Sonst würde ich ihn kaltmachen.«
    »Dann kämen Sie für den Rest Ihres Lebens ins Gefängnis. Dafür würde ich sorgen.«
    »Mag sein. Aber eins sag ich Ihnen – und wenn Sie mir einen Strick draus drehen wollen, hab ich das nie gesagt: Ihrem Sohn werde ich nicht ein Haar krümmen. Meiner Tochter geht es gut, sie hat sich tapfer gewehrt. Aber eines Tages kriegt er, was er verdient. Das garantiere ich Ihnen.«
    »Lassen Sie bloß Ihre Finger von ihm«, sagte Stilwind. »Auch in Zukunft. Sonst verspreche ich Ihnen, ich mache Ihnen das Leben in dieser Stadt zur Hölle. Vielleicht werden ja auf Ihrem Grundstück irgendwelche Vorschriften nicht beachtet. Vielleicht muss die Polizei Sie ab und zu mal rauswinken, nur um zu überprüfen, ob Sie beim Fahren alle Vorschriften beachten.«
    »Wissen Sie was«, antwortete Daddy, »ich glaube, James ist Ihnen völlig egal. Sie denken nur an sich selbst und daran, wie diese Sache Ihnen oder Ihrem Ruf schaden könnte. Ich wette, dass der Junge schon oft in Schwierigkeiten war, und Sie haben ihn aus allen möglichen Zwickmühlen rausgekauft. Er hat einfach nie für irgendwas gradestehen müssen. Genau wie Sie bestimmt auch nie für irgendwas gradegestanden haben.«
    »Ich habe mir alles erarbeitet, was ich besitze«, sagte Stilwind. »Jeden Cent.«
    »Das habe ich auch. Es ist zwar weniger, als Sie besitzen, aber ich hab es mir verdient. Und dabei ist aus mir ein Mann mit Charakter geworden. Aus Ihnen ist ein Geldsack mit blitzblank polierten Schuhen geworden.«
    »Also gut«, sagte Stilwind, nahm den Hut von den Knien und stand auf. »Sie hatten Ihre Chance. Es sollte keine Bestechung sein. Nur eine Bitte um Entschuldigung.«
    »Auf Ihre Entschuldigung kann ich verzichten. Und machen Sie mir keinen Ärger wegen irgendwelcher Vorschriften. Das steh ich durch, ich bin eine Kämpfernatur.«
    »Guten Tag, Sir«, sagte Stilwind.
    »Wünsche ich Ihnen nicht«, gab Daddy zurück. »Würde mich nicht kratzen, wenn sich Ihr Auto überschlägt und Sie dabei draufgehen.«
    »Stanley!«, sagte Mom.
    »Sagen Sie Ihrem Sohn, dass er sich von meiner Tochter fernhalten soll. Und zwar lebenslänglich.«
    Stilwind setzte seinen Hut auf und ging zur Tür. Ich lief zum Fenster und schaute hinaus. Draußen wartete ein Farbiger in einem schwarzen Anzug und schwarzer Mütze neben einem langen schwarzen Auto, und als Stilwind kam, lächelte er und öffnete ihm die Tür. Ohne ein Wort zu sagen, stieg Stilwind ein. Dann chauffierte der Farbige das Auto davon.
    Rosy räumte Stilwinds Kaffeetasse ab und schüttete den Inhalt ins Spülbecken. »Nich einen Tropfen hat er getrunken«, sagte sie. »Wo ich mir all die Arbeit damit gemacht hab.«
    Callie griff nach Daddys Hand und drückte sie. »Danke, Daddy.«
    Daddy erwiderte ihren Händedruck.
    »Das hast du gut gemacht«, sagte Mom. »Bis auf den Schlusssatz mit dem Autounfall.«
    »Konnte ich mir nicht verkneifen«, sagte Daddy.
    »Huch«, sagte Rosy. »Ich glaub, aus dem Backofen riecht’s verbrannt.«
     
    Er war hier bei euch?«, fragte

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