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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kämmerer nickte. »Wie Ihr wünscht, Euer Majestät.« Er deutete nach unten auf das Fremde. »Das ist der Grund für diese eilige Zusammenkunft.«
    »Ungeheuer können wir im Zirkus sehen, Feilonius.« Die Stimme kam von einem geckenhaft gekleideten Rudel auf der oberen Galerie. Nach den Rufen von allen Seiten zu urteilen, war es mit dieser Ansicht in der Minderheit. Ein Rudel auf der unteren Galerie sprang übers Geländer und versuchte, den Arzt von der Trage des Fremden zu verscheuchen.
    Der Kämmerer hob einen Kopf, bat um Ruhe und blickte hinab zu dem Kerl, der hinuntergesprungen war. »Würdest du dich bitte in Geduld fassen, Scrupilo. Jeder wird eine Gelegenheit erhalten, näher hinzuschauen.«
    ›Scrupilo‹ stieß ein unzufriedenes Zischen aus, zog sich aber zurück.
    »Gut.« Feilonius wandte seine ganze Aufmerksamkeit Wanderer und Schreiber zu. »Euer Boot war schneller als alle Nachrichten aus dem Norden, Freunde. Niemand außer mir weiß viel von eurer Geschichte – und was ich weiß, sind Wachcodes, die über die Bucht getutet wurden. Ihr habt dieses Geschöpf aus dem Himmel herabfliegen sehen?«
    Es war eine Einladung, eine Rede zu halten, und Wanderer überließ das Schreiber Yaqueramaphan. Schreiber tat es nur zu gern. Er erzählte die Geschichte von dem fliegenden Haus, von dem Überfall und den Morden und der Rettungsaktion. Er zeigte ihnen sein Augenwerkzeug und erklärte sich für einen Agenten der Langseen-Republik. Aber welcher echte Spion würde das tun? Jedes Rudel des Rates hatte Augen auf den Fremden, manche voll Furcht, manche – wie Scrupilo – wahnsinnig vor Neugier. Holzschnitzerin sah nur mit ein paar Köpfen zu. Der Rest hätte schlafen können. Sie sah so müde aus, wie Wanderer sich fühlte. Er legte seine eigenen Köpfe auf seine Pfoten. Der Schmerz pulsierte in Narb; es wäre leicht gewesen, das Glied schlafen zu lassen, doch dann hätte er sehr wenig von dem verstanden, was gesagt wurde. He! Vielleicht war das gar keine schlechte Idee. Narb dämmerte weg, und der Schmerz ließ nach.
    Das Reden dauerte noch ein paar Minuten, ergab aber nicht viel Sinn für das Dreisam, das Wickwrack war. Er verstand jedoch den Tonfall des Gesprächs. Scrupilo – das Rudel unten im Raum – beschwerte sich ein paarmal ungeduldig. Feilonius sagte etwas und stimmte ihm zu. Der Arzt zog sich zurück, und Scrupilo trat an Wickwracks Fremdes heran.
    Wanderer zwang sich, ganz wach zu werden. »Sei vorsichtig. Das Geschöpf ist nicht freundlich.«
    Scrupilo erwiderte unwillig: »Dein Freund hat mich schon gewarnt.« Er umkreiste die Trage und starrte auf das braune, unbehaarte Gesicht des Fremden. Das Fremde starrte teilnahmslos zurück. Scrupilo langte vorsichtig nach vorn und zog die Decke des Fremden zurück. Immer noch keine Reaktion. »Seht ihr?«, sagte Scrupilo. »Es weiß, dass ich ihm nichts Böses will.« Wanderer sagte nichts, um ihn zu berichtigen.
    »Es geht wirklich nur auf diesen Hinterpfoten?«, fragte einer der anderen Ratgeber. »Könnt ihr euch vorstellen, wie es uns überragt? Ein kleiner Schubs würde es umwerfen.« Gelächter. Wanderer erinnerte sich, wie sehr das Fremde einer Gottesanbeterin geähnelt hatte, als es wie ein Pfahl aufrecht stand.
    Scrupilo rümpfte eine Nase. »Das Ding ist dreckig.« Er umringte das Fremde, eine Stellung, von der Wanderer wusste, dass sie den Zweibeiner ärgerte. »Dieser Pfeilschaft muss entfernt werden, wisst ihr. Die Blutung ist größtenteils zum Stillstand gekommen, aber wenn dieses Geschöpf lange leben soll, braucht es medizinische Betreuung.« Er schaute verächtlich auf Wanderer und Schreiber, als sei ihnen ein Vorwurf zu machen, dass sie an Bord des Bootes keinen chirurgischen Eingriff vorgenommen hatten. Etwas zog seinen Blick an, und sein Ton veränderte sich schlagartig: »Beim Rudel aller Rudel! Seht euch seine Vorderpfoten an!« Er löste die Stricke um die Vorderbeine des Geschöpfs. »Zwei Pfoten von der Sorte wären so gut wie fünf Paar Lippen. Stellt euch vor, was ein Rudel von solchen Wesen tun könnte!« Er trat nahe an die mit fünf Tentakeln besetzte Pfote heran.
    »Sei…«, vorsichtig, wollte Wanderer sagen. Das Fremde ballte die Tentakel plötzlich zu einem Klumpen zusammen. Sein Vorderbein fuhr in einem unmöglichen Winkel heraus und rammte die Pfote gegen Scrupilos Kopf. Der Schlag konnte nicht besonders kräftig gewesen sein, war aber genau auf das Trommelfell gezielt.
    »Au! Jau! Wau. Wau.« Scrupilo taumelte

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