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Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition)

Titel: Ein Feuerwerk für Matzbach: Baltasar Matzbachs achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Alternative Kräuterhexen, minderbegabte Töpfer, Hobbyschreiner und alles, was dazugehört. Könnte es sein, daß Sie bei den Ausstellungen die gräßlichsten Erzeugnisse aufkaufen und in Ihrer Küche deponieren, um sicher zu sein, daß niemand zu schnell wiederkommt?«
    Recht, der sich auf die Truhe gesetzt hatte, langte über Eck und klopfte Yü auf die Schulter. »Echt Klasse, Mann. Gut geschlossen. Stimmt bloß nicht.«
    »Ich bin untröstlich.«
    »Wie fühlt sich das innen an?« Recht zwinkerte und hob dabei die Oberlippe. Die grauen Augen schienen lachen zu wollen, aber bis auf die gehobene Lippe machte der Rest des Gesichts nicht mit.
    »Betrüblich«, sagte Yü. »Wie Meng-tse feststellte, gleicht der Wanderer, in dessen Eingeweiden Gram wuchert, einer mit kostbaren Hölzern getäfelten Pagode, in der Holzwürmer schmatzen.«
    Frau Bergedorf war offenbar mit dem Zustand des Kaffees in der Kanne zufrieden; sie begann, die Becher zu füllen. »Zucker jemand, oder etwa am Ende gar Milch?«
    »Furchtbar«, sagte Matzbach; er setzte sein gewinnendstes Lächeln auf. »Ich etwa am Ende gar beides.«
    Sie stand auf, hantierte am schwarzgelben Kühlschrank und auf der stählernen Anrichte; als sie wieder zum Tisch kam, trug sie ein silbernes Zuckerdöschen und eine kleine Milchkanne. Die Zuckerdose war ein fünffüßiger Elefant, der auch sonst nicht nur aussah, wie kein Elefant je ausgesehen hat, sondern dem auch noch der Rücken fehlte. Und das Milchkännchen war eine Tongiraffe mit verkürztem Hals; aus dem zahnbewehrten Maul, vermutete Baltasar, würde sich bei entsprechendem Kippen ein weißer Sturzbach ergießen.
    »Danke«, sagte er, und »abermals danke«, als Frau Bergedorf neben ihm unter dem Nierentisch eine leberfarbene Schublade hervorzog und ihr Löffel entnahm.
    Er goß Milch in seinen Kaffee, murmelte dabei »Giraffenkotze«, nahm drei Löffel Zucker und begann zu rühren.
    »Giraffenkotze ist nett«, sagte sie. »Also, die Herren haben Motive gesucht?«
    Die rhetorische Frage klang so, als sei sie zugleich Information für Knecht Recht.
    »Motive?« sagte der junge Mann. »Klasse, so eine Motivsuche. Echt. Was soll’s denn geben? Landschaft mit eingeborenen Kühen? Hühnchen im Schlafrock? Oder so? Oder wie?«
    »Netter Vorschlag.« Matzbach nahm einen Schluck Kaffee. »Uh«, sagte er dann. »Steife Brise. Sehr genehm. Nein, wir wollten unsere Staffeleien irgendwo aufbauen, wo Heiterkeit das Herz weit macht.«
    »Deswegen überfallen Sie fremde Hunde an der alten Grubenbahn?«
    »Nur pinselmäßig«, sagte Yü mit ernstem Gesicht.
    »Darf ich rauchen, gnä’ Frau?« Matzbach holte sein Zigarrenetui hervor. »Ich meine, wo wir doch schon gute alte Freunde und auf den Hund gekommen sind …«
    »Wenn ich bei Ihnen schnorren kann, ja.«
    Knecht Recht stand auf, ging zum Geschirrschrank und kam zurück mit Zigaretten und einem blutroten Aschenbecher, der auch zwei Ofenrohre und ein paar gebrauchte Handtücher hätte aufnehmen können.
    »Dä«, sagte er, als er sich wieder setzte. »Was rauchen Sie denn? Inhaliert man so was?«
    »Nur ganz harte Männer.« Matzbach bot Frau Bergedorf eine seiner Macanudos an.
    »So was wie ich«, sagte sie.
    »Und«, fuhr Yü fort, »eigentlich wollten wir sehen, was es mit den alten Schächten auf sich hat, die in der Karte verzeichnet sind. Das hätte vielleicht einen schönen Hintergrund gegeben – alte Fördergerüste, wissen Sie.«
    »Schächte?« Der Knecht runzelte die Stirn.
    »Weißt du doch.« Frau Bergedorf sog an ihrer Zigarre. »Hm, lecker. Die verschütteten Löcher.«
    »Ach, das sind Schächte? Was haben die denn da abgebaut?«
    »Alles von Kohle bis Silber.«
    Recht wackelte mit den Ohren. »Jetzt benutz ich schon so lange die Schienen«, sagte er traurig, »und hab mich nie gefragt, was die mal für nen tieferen Sinn hatten.«
    »Was haben Sie denn gedacht? Das wäre alles für die Katz? Eh, die Bauern?« sagte Yü.
    »Apropos Bauern.« Matzbach wandte sich an Frau Bergedorf. »Was bauert man denn hier so?«
    »Alles mögliche. Wenn Sie mich gemeint haben, ich hüte ein paar Pferde für die Damen- und Herrenreiter aus Klitterbach. Außerdem gibt’s bei mir Hühner und Gemüse. Für den eigenen Bedarf.«
    »Kann man davon leben?«
    »Nein. Sagen Sie, wie lange wollen Sie hier rummalen?«
    »Ein paar Tage. Wir haben uns in Klitterbach einquartiert, in der
Tränke
. Warum?«
    »Nur so.« Frau Bergedorf legte die Zigarre in den Aschenbecher, trank

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