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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Trotzdem …
    Er hatte Anthony gefragt, noch bevor sie aufgebrochen waren.
    Er hatte sich über sie und das, was ihr bevorstand, Gedanken gemacht und sich sogar da schon überlegt, wie er sie schützen konnte.
    Sie schaute nach vorn und ließ ihre Hand in seiner, spürte die Kraft seiner Finger und fühlte … sie war sich nicht sicher, was, nur dass es neu war und irgendwie kostbar.
    Sie hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln, nicht jetzt. Die Kutsche kam mit einem Ruck vor den Eingangsstufen eines eleganten Stadthauses zum Stehen. Sie stiegen unter einer Markise aus und gingen über den schmalen roten Teppich. Als sie den Ballsaal betraten, eilte Helen ihnen entgegen und begrüßte sie.
    »Ich bin ja so froh, dass du kommen konntest, dass du wieder unter uns bist  – ich meine, in der Gesellschaft.« Helen lächelte begeistert und umarmte sie, dann wandte sie sich zu
Jack um. Clarice stellte ihn vor, und er wurde ebenfalls willkommen geheißen.
    Dann plauderte Helen einfach drauflos. Sie war immer noch die redselige, wohlmeinende und immer gut gelaunte Dame, an die Clarice sich von früher erinnerte. Es war leicht, wieder den Anschluss zu finden, als gäbe es in ihrer Beziehung nur eine Lücke von sieben Wochen und nicht sieben Jahren zu überbrücken.
    Helen winkte ihre Tochter zu sich und stellte das junge Mädchen vor, das gerade seine erste Saison begonnen hatte. Clarice gab dem Mädchen die Hand und lächelte ihr beruhigend zu, war aber leicht entsetzt, als die Tochter ihrer Cousine daraufhin in einen tiefen, sehr korrekt ausgeführten Knicks sank. Sie warf Helen einen raschen Blick zu und sah, dass sie voll mütterlichem Stolz lächelte. Clarice erholte sich rasch und zollte dem jungen Mädchen überaus formell und würdevoll ihre Anerkennung, gab ihr als einflussreichste Frau der Familie den gesellschaftlichen Segen.
    Und das hatten sich Helen und ihre Tochter erhofft; sie lächelten beide strahlend. Clarice nickte ihnen freundlich zu, nahm Jacks Arm und ging mit ihm in den Saal.
    Als sie Jack anblickte, sah sie das amüsierte Glitzern in seinen Augen, aber sie bezweifelte, dass er, da er nun einmal ein Mann war, das Zwischenspiel richtig interpretiert hatte. Helen hatte ihr zugeflüstert, dass Moira da sei. Clarice hoffte nur, dass ihre Stiefmutter nicht Zeuge der Szene gewesen war. Wenn doch, dann wäre sie fuchsteufelswild.
    Clarice hatte sich damit abgefunden, dass sie, um James und ihren Brüdern angemessen zu helfen, ihre Stellung in der ton zurückerobern musste. Anfänglich hatte sie nicht gleich begriffen, dass sie damit Moiras hart erkämpfte, mittlerweile gefährdete Stellung weiter ins Wanken brachte.
    Wegen ihres Verhaltens und ihrer Einstellung konnte Moira
nie den Respekt erwarten, der Clarice entgegengebracht wurde und der weiter zu wachsen schien. Nach Helens Verhalten zu urteilen hatte sie praktisch wieder ihre alte Stellung erlangt, nicht nur in den Augen der guten Gesellschaft, sondern auch innerhalb der Familie, mit allen Ehren, die der Tochter des Marquis von Melton zustanden.
    Sie holte tief Luft und wechselte mit Jack einen Blick.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein, so schnell gehen könnte.«
    Er lächelte, und seine Finger schlossen sich kurz fester um ihre Hand auf seinem Ärmel. Dann führte er sie durch die Menge zu Lady Davenport, die mit zwei älteren Damen auf einem Sofa saß und sie zu sich winkte.
    Clarice erkannte das Paar wieder. Als sie und Jack nun vor ihnen standen, hatte sie sich im Geiste schon für einen Kampf gewappnet, doch als sie, nachdem sie Lady Davenport begrüßt hatte, vor ihren Tanten väterlicherseits knickste, die ihren Vater damals unterstützt hatten, ließ sie sich ihre Gefühle nicht anmerken.
    Constance, Gräfin von Camleigh, musterte sie von oben bis unten, wobei ihre kühlen grauen Augen einen undurchdringlichen, hochmütigen Ausdruck hatten. Schließlich sah sie Clarice ins Gesicht.
    »Ich kann nicht feststellen, dass du gewachsen bist, aber du warst ja schon immer ein langes Elend  – aber …« Mit Anstrengung streckte sie ihr beide Hände hin. »Willkommen zurück, meine Liebe.«
    Erstaunt nahm Clarice die knorrigen Hände in ihre, ließ sich verwundert nach vorn ziehen, um ihre Ehrfurcht gebietende Tante zu küssen, von der sie bis dahin angenommen hatte, dass sie ihr Verhalten in höchstem Maße missbilligte.
    Constance wusste das. Als Clarice sich wieder aufrichtete, verzog sie den Mund. »Damals dachte ich,

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