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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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er seinen Kontaktleuten auf der anderen Seite überlassen.«
    Clarice konnte sich nicht länger beherrschen.
    »Was für ein günstiger Umstand.«
    Humphries runzelte die Stirn, würdigte sie aber keines Blickes.
    Jack versuchte noch einmal, den Namen des Kuriers in Erfahrung zu bringen, aber Humphries blieb standhaft. Jack ließ es dabei bewenden. Das Treffen war beendet, und Humphries ging. Nachdem er Olsen versichert hatte, dass das, was er über Gegenbeweise gesagt hatte, zutraf, und ihn gebeten hatte, das Humphries noch einmal eindringlich mitzuteilen, begab sich Jack mit Clarice an seiner Seite in die Eingangshalle des Bischofssitzes. Gemeinsam traten sie ins Freie.
    Als sie über die Auffahrt schlenderten, blickte Jack zurück zu dem hoch aufragenden Gebäude.
    »Er glaubt allen Ernstes, dass er das Rechte tut, dass er dazu berufen ist, das Schwert der Gerechtigkeit zu führen.«
    Clarice schnaubte leise.
    »Er darf aber nicht vergessen, dass Justitia auch eine Waage in der Hand hält  – und warum sie das tut.« Nach einem Augenblick fügte sie hinzu: »Und sie ist eine Frau.«
    Jack lächelte, aber während er neben Clarice herschritt, verblasste es wieder.
    »Wer auch immer das hier arrangiert hat  – Dalziels letzter Verräter  –, hat dafür gesorgt, dass Humphries sich in die Sache verbissen hat. Verleitet durch seine Eifersucht auf James und durch das, was anfangs wie stichhaltige Beweise aussah, hat er sich weit aus dem Fenster gelehnt. Jetzt jedoch, obwohl wir die Beweise entkräften, ist er nicht bereit, einen Rückzieher zu machen, wenigstens nicht vor der Anhörung vor dem Bischof.«
    Clarice schaute ihn an.
    »Werden wir bis dahin Beweise gefunden haben?« Olsen hatte ihnen mitgeteilt, dass der Bischof, der die heikle Angelegenheit möglichst rasch beigelegt sehen wollte, die Anhörung in fünf Tagen anberaumt hatte.
    Jack schnitt eine Grimasse.
    »Es wird nicht leicht werden, aber es ist auch nicht unmöglich.« Sie erreichten das Tor, und er blieb stehen. »Deswegen muss ich übrigens gleich nachher in den Club zurückkehren. Wir müssen unsere Vorgehensweise und die Angriffstaktik abstimmen.«
    Clarice verbarg ihr Lächeln wegen seiner Formulierung und dem geistesabwesenden Ausdruck in seinen Augen. Dann schaute er sie wieder an. Ihr Herz flatterte kurz, fand dann aber wieder zu seinem gewohnten verlässlichen Schlag zurück. Sie verzog das Gesicht und sah ihn an.
    »Ich muss ein paar grässliche Nachmittagstees besuchen. Deine Tanten haben mir das Versprechen abgenommen. Es wird schrecklich werden, ist aber vermutlich notwendig. Wir müssen klarmachen, dass ich zurück bin, sodass es jeder versteht, Moira eingeschlossen. Sie wird zu zwei der Teegesellschaften erwartet.«
    Jack grinste, nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. Küsste sie.
    »Ich setzte auf dich im Kampf gegen Moira.«
    Sie lachte. Eine Droschke rollte auf sie zu; Jack hielt sie an, half ihr beim Einsteigen und trug dem Fahrer auf, sie zum Benedict’s zu bringen. Clarice lehnte sich in die Polster zurück und sah zu, wie die Pfosten der Lambeth Bridge am Fenster vorbeizogen. Wenn sie an den vor ihr liegenden Nachmittag dachte, voll gesellschaftlichen Trubels, wünschte sie sich, sie könnte stattdessen bei Jack bleiben.
    Sie war lieber mit ihm zusammen als mit sonst jemandem aus der guten Gesellschaft.
     
    In den folgenden drei Tagen arbeiteten Jack, Deverell, Christian und Tristan mit ganzer Kraft daran, Humphries’ Anschuldigungen gegen James zu untergraben.
    Zuerst sammelten sie Aussagen, jeweils in Anwesenheit von Jack und einem anderen beeidet, von drei der namentlich genannten Zeugen aus jeder der drei Schenken. Es war immer der Mann hinter dem Tresen und zwei Stammkunden, die praktisch durchgehend als anwesend zählten. Jeder davon schwor, dass niemals ein Kirchenmann ihre Kneipe betreten habe.
    Nachdem das erledigt war, richteten die vier Clubmitglieder ihre Überredungskünste auf die weniger ehrenwerte Truppe, die sich im Austausch für ein paar Münzen bereit erklärt hatte, zu schwören, dass James Altwood sich an genau diesen Treffen in den besagten Schenken aufgehalten habe. Als sie mit den beeideten Erklärungen der anderen, besonders denen der Schankknechte hinter dem Tresen, und der Versicherung konfrontiert wurden, es sei nicht nötig, vor Gericht zu erscheinen, wenn sie jetzt und hier die Wahrheit sagten, zogen alle ihre frühere Aussage zurück und unterzeichneten entsprechende

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