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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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die Eingangshalle und zu Altons Stadtkutsche, die vor dem Haus wartete, um sie ins Benedict’s zurückzubringen. Er setzte sich neben sie und lehnte den Kopf an das Polster, als die Kutsche sich mit einem Ruck in Bewegung setzte und über die Straßen ratterte. Sie hatte Nein gesagt.
    Leider war es kein sonderlich überzeugtes Nein gewesen.
    Es hatte ihre Brüder nicht überzeugt; er hatte die Blicke gesehen, die sie gewechselt hatten. Es hatte auch ihn nicht überzeugt.
    Die Dinge hatten sich dramatisch und völlig unerwartet verändert. Sie war wieder in der Gesellschaft aufgenommen, ihre Stiefmutter war besiegt und fort, ihre Brüder würden alle in Kürze heiraten. Und sie hatten James erfolgreich entlastet.
    Wenn sie erst einmal Zeit hatte, in Ruhe nachzudenken, zu bemerken, wie viel sich geändert hatte, würde sie dann immer noch nach Avening zurückkehren wollen, in ein ruhiges Dorf irgendwo im Nichts, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagten? Oder würde sie nicht viel eher beschließen, in der Stadt zu bleiben und ein Leben zu führen, wie es ihr zustand?
     
    Er würde sie nicht aufgeben. Nicht einfach so, nicht kampflos.
    Die Arme auf das Kaminsims gelehnt, den Stiefel auf das Kamingitter gestützt, starrte Jack in das Feuer im Salon von Clarice’ Suite. Sie machte sich fertig für den Abend. Er hatte ein wenig Zeit.
    Der erneute Vorstoß ihrer Brüder hatte ihm einen Schock versetzt. Er war sich ernsthaft bewusst, was für eine Bedrohung ihr Vorschlag für die Zukunft darstellte, die er sich wünschte. In den letzten Wochen hatte er die Vision genährt, mit Clarice ein ruhiges Leben in Avening zu führen.
    Zu keinem Zeitpunkt hatte er sich eingebildet, dass es einfach
sein würde, sie zu gewinnen. Er konnte nicht einfach angeritten kommen, den Drachen für sie erschlagen und ihre Hand als Belohnung fordern. Er konnte ihr höchstens den Weg ebnen, sie in die Lage versetzen, den Drachen selbst zu erschlagen. So war sie nun einmal. Er konnte neben ihr stehen, gemeinsam mit ihr das Schwert führen und ihr helfen, aber wie bei der Auseinandersetzung mit Moira war sie für den entscheidenden Part verantwortlich.
    Selbstbestimmt zu sein war Teil ihres Wesens; das konnte er ihr nicht einfach nehmen. Nicht, wenn er sie haben wollte  – und er wollte sie.
    In London, in der guten Gesellschaft, war seine Bewunderung für sie gewachsen. Er hatte ihre Stärken kennengelernt, und während diese die Sicht aller auf sie bestimmte, hatte er auch ihre Verletzlichkeit wahrgenommen. Nicht um sie auszunutzen, sondern um sie zu schützen und ihr beizustehen.
    In seinem Herzen war er überzeugt, dass sie ihn ebenso brauchte wie er sie. Aber wie sollte er ihr das vor Augen führen?
    Die einzige Antwort, die ihm auf diese entscheidende Frage eingefallen war, war, ihr unermüdlich die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie brauchte, was nicht jeder angenommen hätte. Sie brauchte und wollte auch nicht so beschützt werden wie andere Frauen, sondern sie brauchte Beistand. Sie wollte als Gleichgestellte behandelt und nicht in einen goldenen Käfig gesperrt werden.
    Aber genau das hatte er wochenlang getan, und obwohl sie erfreut über seine Hilfe war, vermutete er, dass sie insgeheim davon ausging, dass sie ihr zustand, was ja auch stimmte. Wie sollte er ihr dann die Augen öffnen, dass sie ihn so sah, wie er wirklich war und nicht nur als einen klugen Mann, der wusste, wie man mit ihr richtig umging?
    Deverells Rat fiel ihm wieder ein. Er musste sie überraschen.
Er hatte den Vorschlag damals schon in Betracht gezogen, ja, er war vielversprechend.
    Wenn er sie umwerben wollte, dann musste das angemessen geschehen, was hieß, dass er unkonventionell vorgehen musste. Andere hatten es in der Vergangenheit auf konventionelle Weise versucht, und es war eigentlich einleuchtend, dass sie keinen Erfolg gehabt hatten.
    Keine Juwelen, zu leicht, zu vorhersehbar, und sie hatte schon Unmengen Schmuck. Etwas, das mehr bedeutete.
    »Fertig.«
    Er drehte sich um und sah das Objekt seiner Gedanken auf sich zukommen, gehüllt in eine verführerische Kreation aus schimmernder kirschenfarbener Gaze und passender Seide.
    Sie blickte ihn an, drehte sich. »Gefällt es dir?«
    Er erwiderte lächelnd ihren Blick.
    »Du siehst … wunderbar aus.« Er nahm ihren Umhang der Zofe ab, die hinter ihr aus dem Schlafzimmer getreten war, und legte ihn ihr um die Schultern. Während er das tat, flüsterte er ihr zu: »Genau genommen einfach köstlich

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