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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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restlichen offenen Fragen zu einem befriedigenden Abschluss gebracht. Jack war heimgekehrt, um auf Boudicca zu warten, während er ein leises Gefühl der Befriedigung, ja, fast des Triumphes verspürte, das er zu großen Teilen Clarice zu verdanken hatte. Ihr Rat hatte ihm den Weg in die Dorfgemeinschaft geebnet, seine Stellung gefestigt, die ihm von Geburt an zustand.
    Er betrachtete sie, wie sie vor dem Fenster stand, den Kopf gereckt, den Rücken gerade.
    Es klopfte an der Tür, die sich sogleich öffnete. Howlett schaute herein.
    »Mr. Warnefleet ist nach unten gekommen, Mylord. Ich habe ihn in den Speisesalon gebracht. Griggs ist ebenfalls dort.«
    »Ausgezeichnet.« Jack erhob sich, ging um den Schreibtisch herum und bot Boudicca den Arm. »Sollen wir?«
    Sie sah ihn kurz mit einem zweifelnden Blick an. Dann setzte sie ihre gewohnte Miene auf und legte ihm die Hand auf den Ärmel. Er führte sie aus dem Zimmer, hocherhobenen Hauptes schritt sie neben ihm.
    Sobald sie außer Howletts Hörweite waren, sagte sie halblaut: »Sie waren Spion im Feindesland, sieben Jahre nach dem Tod ihres Vaters, ohne sich groß Sorgen um Ihre Nachfolge zu machen. Dann aber kehren Sie nach England zurück und beschließen binnen weniger Monate, dass Sie sich Ihren Erben heranziehen müssen. Warum?« Sie schaute ihn scharf von der Seite an. »Es ist doch höchst unwahrscheinlich, dass Sie ausgerechnet
jetzt sterben. Also, was ist in den paar Monaten geschehen, dass Sie überzeugt sind, dass Sie nie einen eigenen Sohn haben werden?«
    Er konnte nicht verhindern, dass seine Kiefermuskeln sich verspannten. So unverschämt ihre Frage im Grunde genommen war, antwortete er ihr trotzdem:
    »Die Saison.«
    Ihr Blick blieb auf sein Profil gerichtet.
    »Sie wollen mir nicht allen Ernstes weismachen, dass ein paar Monate gereicht haben, Sie gegen die gesamte weibliche Bevölkerung einzunehmen?«
    »Nicht gegen die ganze weibliche Bevölkerung, nur gegen die Heiratsfähigen.« Sie näherten sich dem Speisesalon. »Sie haben sich doch in der guten Gesellschaft bewegt, haben die jungen Damen auf dem Heiratsmarkt gesehen. Sagen Sie mir, wenn Sie an meiner Stelle wären, würden Sie eine davon heiraten?«
    Sie runzelte die Stirn, schaute wieder geradeaus. Und sagte nichts weiter.
    Jack unterdrückte ein Raubtierlächeln und führte sie in das Speisezimmer. Er bemerkte, wie Griggs’ Miene weicher wurde, als er Boudicca sah, bemerkte, wie sie Percy gnädig zunickte, während sie mit Hilfe von Jack neben ihm Platz nahm.
    Danach ging er zum Kopf des Tisches. Als er sich setzte und Griggs und Percy es ihm nachtaten, war nicht zu übersehen, dass Clarice’ Gegenwart die Atmosphäre im Zimmer veränderte. Sie mochte nicht viel von Percy halten, aber sie ließ sich ihre Meinung durch nichts anmerken und verwickelte ihn sogleich in eine Unterhaltung über die üblichen Themen, die ihn nicht überforderten und dazu führten, dass er sich entspannte. Was Griggs anbetraf, so war klar, dass er sie einfach für wunderbar hielt.
    Sie reichten die Speisen weiter. Von der Verpflichtung befreit,
das Gespräch bei Tisch in Gang zu halten, lehnte Jack sich zurück und hörte zu und erkannte dankbar, wie viele Themen Clarice’ Fragen abdeckten. Unglaublich geschickt ließ sie sie in das gewohnte gesellschaftliche Geplauder einfließen. Obwohl es so aussah, als gäbe sie im Gegenzug Informationen über die lokale Bevölkerung preis, verriet Percy, beruhigt durch Clarice’ Interesse und die Gelassenheit in ihren dunklen Augen, mit erstaunlicher Bereitwilligkeit am meisten.
    »Ich muss zugeben, ich bin überrascht«, erklärte sie schließlich, »dass Sie sich so rasch auf Avening Manor eingefunden haben. Es ist April, und die Saison ist in vollem Gang …« Ihre dunklen Brauen hoben sich fragend. »Oder war der Ausflug aufs Land das kleinere Übel?«
    Die Frage hatte sich Jack auch schon gestellt. Er hatte Percy seine Einladung über seinen Notar in der Stadt zukommen lassen, an dem Tag, als er London verlassen hatte, und damit gerechnet, Percy in ein paar Monaten zu Gesicht zu bekommen.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete, wie Percy, der keine Anzeichen von Unbehagen zeigte, seine offene und ehrliche Miene beibehielt. Nachdem er sich kurz seine Worte zurechtgelegt hatte, erwiderte er:
    »Ich muss zugeben, Lord Warnefleets Brief hat mich in einem günstigen Augenblick erreicht. Nicht dass ich in irgendwelchen Schwierigkeiten gesteckt hätte, aber

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