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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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junger Gentleman stieg aus. Er war von durchschnittlicher Größe und durchschnittlicher Gestalt, hatte hellbraunes Haar und ein freundliches Gesicht. Mit dem Hut in der Hand stand er da und schaute sich neugierig um, dann bemerkte er Howlett und kam zur Tür.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, erkundigte sich Howlett.
    »Das hoffe ich doch«, erwiderte der Gentleman. »Ich suche Lord Warnefleet.«
    Jack trat vor. Da er ihre Hand nicht losgelassen hatte, hatte er Boudicca im Schlepptau.
    »Ich bin Warnefleet.«
    »Oh!« Der junge Herr schaute ihn an, und in seinem offenen Gesicht spiegelte sich ein gewisser Argwohn. »Ich … äh, ich bin Percy Warnefleet. Sie haben nach mir geschickt.«
    Plötzlich begriff Jack, um wen es sich bei seinem Besucher handelte.
    Mit einem nervösen kleinen Lächeln bestätigte Percy es: »Ich glaube, ich bin Ihr Erbe, Sir.«

6
    »Was, zum Teufel, haben Sie vor?«
    Jack saß hinter seinem Schreibtisch und beobachtete, wie Boudicca vor ihm auf und ab marschierte. Ihre Arme hatte sie unter ihrem köstlichen Busen verschränkt, während ihre Miene einen warnenden Ausdruck angenommen hatte. Der Versuch, sie mit Zuckerwerk und Wein zu beschwichtigen, war wohl gründlich fehlgeschlagen.
    Sie waren noch nicht dazu gekommen, Lunch zu essen. Nach der unweigerlich steifen Vorstellungsrunde hatte er Percy von Howlett nach oben bringen lassen, damit er auspacken und sich erholen konnte, ehe er sich zu ihnen in den Speisesalon gesellen würde.
    Boudicca war nicht beeindruckt. »Das kann man doch auf den ersten Blick erkennen. Er ist ein Milchbubi, noch feucht hinter den Ohren und gutgläubig ohne Ende. Sie können doch nicht allen Ernstes mit dem Gedanken spielen, ihm Avening Manor und, sofern ich Ihre Vereinbarung mit James richtig verstanden habe, den ganzen Rest zu vermachen.« Sie blieb stehen und starrte ihn an. »Außerdem kann er schwerlich mehr als zehn Jahre jünger sein als Sie.«
    »Acht. Aber darum geht es nicht. Percy kann heiraten und Söhne zeugen, die ihn beerben.« Ihr vorwurfsvoller Blick wich blankem Erstaunen, dann sah sie mit einem Mal nachdenklich aus. Er beeilte sich, ihr zu antworten, ehe sie die Frage, die sich ihr aufdrängte, stellen konnte. »Ich möchte nicht heiraten, daher
hielt ich es für klug, Percy herzuholen und seine Ausbildung in die Hand zu nehmen, damit er rechtzeitig lernt, was nötig ist, um ein Anwesen wie Avening Manor zu leiten. Bis Griggs und ich mit ihm fertig sein werden, wird er ein strahlendes Beispiel für einen umsichtigen und klugen Gutsherrn sein.«
    Boudicca schnaubte abfällig. Sie wandte sich ab, aber er hörte sie halblaut sagen:
    »Er könnte Griggs den Rest geben.«
    Das war natürlich nicht auszuschließen … aber er hatte noch jemanden, der ihm helfen könnte und sicherlich die Bürde übernehmen würde, Percy zurechtzustutzen.
    Er beobachtete sie, ging im Geiste die verschiedenen Möglichkeiten durch, wie er ihre Unterstützung gewinnen konnte. »Genau genommen«  – er erwiderte ihren Blick, als sie ihn ansah  – »dachte ich eigentlich, es würde Sie freuen, selbst wenn Sie an Percy etwas auszusetzen haben, dass ich ihn hergeholt habe. Wie die Dinge stehen, wird er sehr wahrscheinlich irgendwann einmal meinen Besitz erben. Angesichts der Ausmaße, die das alles hier angenommen hat, wird er lernen müssen, wie er ihn führt, wenn die Zügel in seine Hände übergehen.«
    Sie betrachtete ihn eine Weile nachdenklich, er konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht deuten. Dann schnaubte sie abfällig und schaute aus dem Fenster.
    Als er sie am gestrigen Tag von ihr getrennt hatte, war er zum Haus zurückgekehrt und hatte die Angelegenheit mit Edward, dem Lakaien, Mrs. Connimore und Howlett diskutiert. Er hatte sich einverstanden erklärt, dass Edward bleiben durfte  – unter den bisher geltenden Bedingungen. Nachdem das geregelt war, hatte er heute Morgen Swithins kommen lassen, James’ Hilfsgeistlichen. Der Mann war, wie Boudicca schon angedeutet hatte, ein freundlicher umgänglicher Mann. Nach reiflicher Überlegung hatte er Swithins seine Entscheidung
über den Blumenschmuck-Turnus mitgeteilt, die zusammen mit den Ankündigungen für die Gemeinde nach der Sonntagsmesse verlesen werden sollte. Es würde nicht schaden, wenn Swithins sich öffentlich mit Jack zeigte, vor allem um den Ehrgeiz seiner Mutter in die Schranken zu weisen.
    Eine an Wallace geschickte Nachricht und eine halbe Stunde mit Jed Butler im Schankraum hatten die

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