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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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das Leben in der Stadt ist doch unerwartet teuer. Sich mit beschränkten Mitteln zu amüsieren ist nicht leicht, es sei denn, man hat Glück beim Kartenspiel, aber das trifft auf mich leider nicht zu.«
    »Sind die Spielhöllen von Pall Mall immer noch der letzte Schrei?« Clarice stellte die Frage, als ob eine Dame das selbstverständlich wüsste und es kein Fauxpas sei, in Anwesenheit der Tochter eines Marquis zuzugeben, dass man solche Etablissements frequentierte.
    Jack gelang es, sich angesichts dieses geschickten Schachzuges
ein verwundertes Blinzeln zu verkneifen. Griggs wusste natürlich nichts von den Spielhöllen von Pall Mall.
    Percy wand sich ein wenig. Clarice tat so, als merkte sie es nicht, war augenscheinlich ganz damit beschäftigt, sich eine Dattel auszusuchen. Schließlich erklärte Percy:
    »Ich bin dort ein- oder zweimal gewesen, aber… ich habe festgestellt, dass Glücksspiel nichts für mich ist.«
    Clarice blickte Percy mit, wie Jack fand, ein wenig mehr Billigung an.
    »Die Spieler gewinnen nie, nicht auf lange Sicht. Sie freuen sich also darauf, mehr über das Gut zu erfahren?«
    Percy sah zu Jack, sichtlich verunsichert.
    »Vielleicht«, schlug Jack vor, »würden Sie gerne heute Nachmittag ausreiten und sich umsehen, dann …« Er schwieg verwirrt von dem niedergeschlagenen Ausdruck, der auf Percys rundes Gesicht trat.
    »Äh …« Percy machte eine Pause, dann platzte er heraus: »Ich fürchte, ich reite nicht.«
    Clarice blinzelte langsam.
    »Sie reiten nicht?«
    Es war offenkundig, dass Percy soeben verloren hatte, wie wenig Boden er auch bei ihr gutgemacht hatte. Jack verspürte ein Aufflackern von Mitgefühl. Freundlich erwiderte er:
    »Das können Sie aber lernen. Crawler, mein Oberstallmeister, wird es Ihnen liebend gerne beibringen.«
    Griggs räusperte sich.
    »In der Zwischenzeit könnte ich Ihnen Karten vom Gut zeigen. Sie könnten sich mit dem Besitz auf diese Weise schon einmal vertraut machen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee.« Jack lehnte sich in seinem Stuhl zurück und lächelte ermutigend. »Warum nehmen Sie Percy nicht ins Verwaltungsbüro mit und geben ihm eine kurze Einführung, erzählen ihm das Wichtigste über die Äcker und Bauernhöfe.
Lady Clarice und ich haben noch etwas Geschäftliches zu erledigen. Wir treffen uns nachher mit Jones.«
    »Ach ja.« Griggs nickte und stand auf.
    Percy schob seinen Stuhl nach hinten und erhob sich ebenfalls. »Ah …« Sein Blick glitt zu Clarice und dann wieder zu Jack.
    Jack lächelte.
    »Gehen Sie nur mit Griggs. Ich spreche beim Dinner mit Ihnen.«
    Percy musterte ihn einen Augenblick, dann verneigte er sich. »Danke.« Er drehte sich um und machte eine überaus perfekte Verbeugung vor ihr. »Lady Clarice.«
    Sie ließ sich so weit erweichen, ihm ein gnädiges Nicken zukommen zu lassen.
    Percy flüchtete.
    Sobald sich die Tür hinter ihm und Griggs geschlossen hatte, schaute Clarice Jack an.
    »Er wird es nie schaffen.«
    Jack lächelte nur.
    »Zu Jones. Wie gehen wir vor?«
    Clarice betrachtete ihn einen Moment, fragte sich, ob sie es wagen sollte, ihm weiter wegen Percy zuzusetzen, ob sie ihm mit mehr Nachdruck erklären sollte, dass er lieber heiratete, statt alles Percy zu hinterlassen  – ehrlich gesagt, ein netter Kerl, aber ohne das notwendige Rückgrat. Sie beschloss, das Thema fürs Erste auf sich beruhen zu lassen, schließlich war es nicht so drängend, und wandte ihre Gedanken seiner Frage zu.
    »Jones mag mich nicht, mag es nicht, mit mir zu verhandeln.« Sie sah Jack an, nahm die schlichte Eleganz wahr, mit der er sich kleidete: Ein weißes Leinenhemd bedeckte seine muskulöse Brust, das makellose Halstuch hatte er zu einem klassischen Knoten gebunden, ein gut geschnittener Rock schmiegte sich um seine breiten Schultern, die langen, kräftigen Beine
steckten in Wildlederhosen und die polierten Stiefel glänzten. Sein Aussehen entsprach dem, was er war: ein wohlhabender Landedelmann. Ihre Lippen zuckten.
    »Er war vermutlich entzückt, Sie zu Hause anzutreffen.«
    »Das war er.«
    »Nun, wenn Ihr Ziel ist, von ihm den höchsten Preis zu bekommen …?« Sie hob fragend ihre Brauen.
    Jack nickte.
    »Ja.«
    Sie lächelte.
    »Dann schlage ich vor…«
    Sie verbrachten die nächsten zwanzig Minuten damit, ihre Taktik zu entwickeln und zu schärfen. Die freudige Spannung, die sie dabei ergriff, hatte nichts mit Jones’ bevorstehendem Besuch zu tun, und sie entschied, dass es unter den gegebenen Umständen klug

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