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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ihn. Keine Ausflüchte, keine Vernebelung, keine Verstellung. Sie wollte ihn und wusste, er wollte sie. Er verlagerte sein Gewicht in dem vergeblichen Versuch, das Ziehen in seinen Lenden zu lindern.
    »Bald.« Sein knapper Ton lockte ein Lächeln auf ihre Lippen. Er erwiderte ihren Blick einen Moment lang, dann schlug er vor: »Heute Nacht?«
    Sie nickte nicht, aber ihre Augen, der Ausdruck darin verrieten ihre uneingeschränkte Zustimmung.
    »Wo?«
    Das war schon schwerer. Sich zu konzentrieren war schwierig. Die Wärme, die sie erzeugt hatten, stieg wie Parfüm von ihrer Haut auf, von ihren herrlichen Brüsten, immer noch entblößt und leicht geschwollen, unendlich verführerisch. Zusammen mit dem berauschenden Duft, den seine Zärtlichkeiten ihr entlockt hatten, war es eine noch unverhohlenere Einladung, sich in ihr zu versenken. Es war eigentlich kein Wunder, dass er nicht klar denken konnte.
    »Hmm …« Widerstrebend zog er seine Hand aus der himmlischen Hitze zwischen ihren Schenkeln.
    »Nicht im Pfarrhaus und auch nicht im Herrenhaus.« Es war hilfreich, dass sie das Offensichtliche aussprach.
    Er konnte sich nicht dazu durchringen, sich zu erheben, sich von dem Versprechen, das sie verkörperte, zu lösen.
    »Die Laube auf dem Hügel  – gibt es die noch?«
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Ja. Und ja, das wird sehr gut gehen.«
    Er musterte ihr Lächeln, war versucht zu fragen, warum es so gut passte, aber die Antwort darauf würde er ohnehin bald genug erfahren.
    »Heute Nacht in der Laube, nach Einbruch der Dunkelheit.«
    Ihr Lächeln vertiefte sich. Sie schaute ihn offen an, aber gleichzeitig war ihr Blick unergründlich. Nach einem Moment wanderten ihre Augen zu seinen Lippen.
    »Lässt du mich aufstehen?«
    Ihr Tonfall verriet, dass sie sich nicht gänzlich klar war, welche Antwort sie hören wollte.
    Daher antwortete er, was ihnen beiden gefiel:
    »Irgendwann.«
    Dann beugte er sich wieder zu ihr und küsste sie erneut auf den Mund.
     
    Das Zwielicht schwand gerade, und der Himmel hatte ein tiefes Indigoblau angenommen, durchsetzt mit glitzernden Sternen, als Clarice aus dem Pfarrhaus schlüpfte. Sie blieb unter dem Vordach stehen und holte tief Luft, um den süßen Duft der nachtblühenden Blumen zu genießen, dann legte sie sich mit ruhigen Bewegungen den Schal um die Schultern und ging die Auffahrt hinunter.
    Die Frühlingsnacht umfing sie, vertraut, aber heute auch ein wenig exotisch, gewürzt mit der Aufregung bevorstehender Abenteuer. Sie ging oft abends noch spazieren; niemand würde sie bis zum Morgen vermissen, und sie würde lange vorher wieder zurück sein.
    Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Das, was sie in den kommenden Stunden erwarten würde, erfüllte sie mit Aufregung. Gewöhnlich unternahm sie ausgedehnte Spaziergänge,
um die Energie, die sich in ihr angestaut hatte, abzuarbeiten. Heute Nacht ließ sie das Tor hinter sich, in der Erwartung, dass sie, wenn sie nachher heimkehrte, möglicherweise erschöpft wäre.
    Sie wusste nicht genau, was sie erwartete. Wusste nicht einmal, ob sie es genießen würde, aber sie wollte es herausfinden.
    Mit Jack Warnefleet konnte sie das. Mit ihm würde sie endlich mehr über ihre sinnliche, weibliche Seite herausfinden, von der sie geglaubt hatte, sie würde ihr für immer verschlossen bleiben.
    Sie hatte sich von ihm verabschiedet, als sie zum Pfarrhaus kamen. Er war gegangen, um mit James zu sprechen, während sie sich um die Haushaltsangelegenheiten kümmerte, die ihrer Entscheidung harrten. Mehrere Male in den vergangenen Stunden hatte sie sich gefragt, ob sie verrückt oder es ihr Hang zu unbedachtem Handeln und der Drang war, sich den Sinneserfahrungen hinzugeben, ein Drang, der, wie ihre Stiefmutter häufig genug beklagt hatte, zu oft die Oberhand über ihren gesunden Menschenverstand gewann.
    Wenn sie die Frage leidenschaftslos betrachtete, traf Letzteres zu. Aber sie konnte nicht ganz fassen, warum, nach all den Jahren eines ruhigen, ereignislosen Daseins, Jack Warnefleet keine vierundzwanzig Stunden benötigt hatte, diese lang verdrängte Seite von ihr mit voller Macht wieder an die Oberfläche zu holen.
    Er war mit einer innerlich gereiften Stärke zurückgekehrt. Sie verspürte ein wesentlich heftigeres Verlangen als jemals zuvor, das zu tun, das zu ergreifen und dem Leben zu entringen, was sie wollte.
    Sie überquerte den Bach auf der Steinbrücke, dann verließ sie die Landstraße. Sie kletterte über

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