Ein feuriger Verehrer
erreichen kann? Ich möchte, dass du jetzt nach Hause fährst. B.D. kommt erst morgen Nachmittag zurück, und ich brauche diese Zeit wirklich für mich allein.«
»Also gut. Wenn du mir versprichst, dass du mich, sobald du zu einem Schluss gekommen bist, auch tatsächlich anrufst.«
»Das werde ich ganz bestimmt.« Sie nahm einen Block von ihrem Nachttisch und drückte ihn ihm in die Hand. »Ich rufe dich spätestens heute Abend an. Versprochen.« Nachdem er ihr die Nummer aufgeschrieben hatte, nahm sie den Block wieder entgegen und ließ ihn in der Schublade verschwinden. »Bitte geh jetzt. Ich muss sehen, ob ich es wirklich schaffen kann.«
»Ich werde ganz in deiner Nähe sein.«
Sie wartete, bis er zur Tür gegangen war. »Zeke? Als ich dich in Arizona getroffen habe – als ich dich gesehen habe … schien etwas in meinem Innern, das ich längst gestorben glaubte, wieder zum Leben zu erwachen. Ich weiß nicht, ob es Liebe ist. Ich weiß nicht, ob ich noch irgendwelche Liebe in mir habe. Doch wenn ja, gilt diese Liebe dir.«
»Ich werde mich um dich kümmern, Clarissa. Er wird dir nie mehr etwas tun.«
In den Flur hinauszutreten und sie zu verlassen war das Schwerste, was er jemals hatte leisten müssen. Doch er erfüllte ihren Wunsch und ging.
14
A uf dem Weg durch die Garage musterte Eve ihr geschundenes Vehikel von der Ferne entnervt. Es war nicht so, dass sie sein Aussehen störte. Seit Zeke und Roarke sich darum gekümmert hatten, lief die Kiste wie am Schnürchen. Nur, dass es halt eine altersschwache Klapperkiste war.
»Es ist ein Jammer, dass ein Lieutenant der Mordkommission in einem solchen Wrack durch die Gegend rumpeln muss, während man den Angebern vom Drogendezernat regelmäßig die tollsten Schlitten gibt.« Sie betrachtete den polierten, stromlinienförmigen Geländewagen, der zwei Plätze weiter parkte, neiderfüllt.
»Der Karren müsste nur ein bisschen ausgebeult, frisch lackiert und mit einer neuen Windschutzscheibe versehen werden, und schon sähe er aus wie neu.« Peabody öffnete die Tür.
»Dabei geht es ums Prinzip. Wir vom Morddezernat kriegen gewohnheitsmäßig nur den Schrott.« Es war eindeutig ein Fehler, dass Eve ihre Tür schwungvoll zukrachen lassen wollte, denn sofort sprang sie wieder auf. »Klasse, echt super.«
»Dieser kleine Makel ist mir bereits gestern aufgefallen, als ich mit dem Wagen heimgefahren bin. Sie müssen die Tür ein bisschen anheben, etwas daran ruckeln und sie dann vorsichtig ins Schloss ziehen. Zeke kann das reparieren. Nur habe ich vergessen, ihn gestern Abend noch darum zu bitten.«
Eve hob abwehrend die Hände und atmete, um sich zu beruhigen, ein paar Mal tief durch. »Okay, es ist sowieso sinnlos, wenn ich mich aufrege.«
»Dabei haben Sie so eine wunderbare Art, sich aufzuregen, Madam.«
Während Eve die Tür vorsichtig anhob und ins Schloss zog, sah sie Peabody erleichtert an. »Gut. Allmählich hatte ich mir schon richtig Gedanken über Sie gemacht. In den letzten beiden Tagen habe ich kaum eine vorlaute Bemerkung von Ihnen gehört.«
»Ich bin im Moment einfach nicht so gut drauf«, murmelte Peabody und presste die Lippen, an denen noch immer der Geschmack ihres Kollegen haftete, entschieden aufeinander.
Eve verriegelte die Tür, damit sie nicht während der Fahrt plötzlich wieder aufsprang, und fragte ihre Assistentin: »Haben Sie irgendein Problem?«
»Ich -« Eigentlich wollte sie jemandem davon erzählen, doch es war ihr schlichtweg peinlich, und so erklärte sie: »Nein, alles in Ordnung. Wo fahren wir hin?«
Eve zog die Brauen in die Höhe. Es war selten, dass Peabody nicht die Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihr ergriff. Da es jedoch einen guten Grund gab, weshalb das Privatleben von einem Menschen als Privatleben bezeichnet wurde, lenkte sie den Wagen rückwärts aus der Lücke und erklärte lediglich: »Zu einer Firma namens Autotron. Suchen Sie schon mal die Adresse.«
»Ich weiß, wo diese Firma ist. Nur ein paar Blocks westlich von meinem Apartment in der Neunten. Genauer an der Ecke Neunte/Zwölfte. Was wollen Sie denn dort?«
»Mit einem Typen sprechen, der sich für Bomben interessiert.« Mit ein paar kurzen Sätzen klärte sie ihre Assistentin auf.
Als sie an der Einfahrt der Garage des Unternehmens hielten, warf der dort sitzende Pförtner einen kurzen Blick auf ihren Wagen und kam, als Eve deutlich sichtbar ihre Dienstmarke hochhielt, mit ein paar schnellen Schritten auf sie zu.
»Sie wurden bereits
Weitere Kostenlose Bücher