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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und murmelte, während Eve den Raum betrat, in dem Clarissa schlief, weiter begütigende Worte in Peabodys Ohr.
    »Tut mir Leid«, schniefte Peabody unglücklich in den Stoff seines Jacketts.
    »Das braucht es nicht. Sie haben alles Recht der Welt dazu, sich erst mal richtig auszuweinen«, antwortete er, doch sie schüttelte den Kopf, trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit den Händen durch das tränennasse Gesicht. »Sie bricht nie zusammen.«
    »Peabody.« Roarke legte eine Hand an ihre Wange. »Sie irren sich. Auch sie ist nur ein Mensch, der ab und zu das Gleichgewicht verliert.«
    Eve zog sämtliche Fäden, derer sie habhaft werden konnte, stritt, erklärte, debattierte und hätte beinahe noch wüste Drohungen ausgestoßen, bis sie am Schluss die Leitung der Ermittlungen zum Tod von B.D. Branson offiziell übertragen bekam.
    Sie buchte zwei Verhörräume, brachte Zeke und Clarissa getrennt voneinander in den beiden Zimmern unter, machte der Spurensicherung und auch der Mannschaft, die im Fluss nach Bransons Leiche fischen sollte, Beine, setzte McNab auf den Droiden an und kam schließlich, geplagt von bohrendem Kopfweh, aufs Revier.
    Schließlich war alles in ihrem Sinn geregelt, und sie rief nur noch schnell bei Dr. Mira an, um sie zu bitten, dass es gleich am nächsten Tag zur Begutachtung sowohl von Zeke als auch von Clarissa kam.
    Dann begab sie sich in den Verhörraum, in dem Clarissa saß. Bestimmt nähme sich die Frau, wäre der erste Schock verflogen, umgehend einen Anwalt und sagte kaum noch etwas aus. Ihr Selbsterhaltungstrieb war sicher stärker als die Sorge, die sie augenscheinlich bisher Zekes wegen empfand.
    Als Eve den Raum betrat, saß Clarissa kreidebleich und bewegungslos, ein Glas Wasser in den Händen, an dem kleinen Tisch. Mit einem kurzen Nicken entließ Eve die Beamtin, die bisher im Zimmer Wache gehalten hatte, und schloss lautlos hinter ihr die Tür.
    »Ist mit Zeke alles in Ordnung?«
    »Ja, er ist okay. Fühlen Sie sich etwas besser?«
    Clarissa drehte das Glas in den Händen, trank jedoch nicht. »Das alles erscheint mir wie ein Traum. Völlig irreal. B.D. ist tot. Er ist doch tot, nicht wahr?«
    Eve trat an den Tisch und zog einen Stuhl darunter hervor. »Das ist zurzeit schwer zu sagen. Schließlich haben wir noch keine Leiche.«
    Erschaudernd schloss Clarissa ihre Augen. »Das ist alles meine Schuld. Ich weiß wirklich nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Ich schätze, ich habe überhaupt nicht nachgedacht.«
    »Dann fangen Sie jetzt am besten damit an.« Damit die Frau nicht abermals anfinge zu weinen, verkniff sich Eve absichtlich jedes Mitgefühl. Sie stellte den Rekorder an, machte die erforderlichen Angaben zum Ort und Zeitpunkt des Gesprächs und beugte sich nach vorn. »Also, Clarissa, was ist heute Abend passiert?«
    »Ich habe Zeke angerufen. Er kam. Wir wollten das Haus gemeinsam verlassen, um für immer fortzugehen.«
    »Hatten Sie und Zeke ein Verhältnis?«
    »Nein.« Sie schaute sie aus dunklen, schimmernden und ausdrucksstarken Augen an. »Nein, wir haben nie … wir haben uns nur ein einziges Mal geküsst. Trotzdem haben wir uns ineinander verliebt. Ich weiß, wie lächerlich das klingt, denn schließlich haben wir einander kaum gekannt. Trotzdem ist es einfach so passiert. Er war immer sehr sanft und freundlich. Ich wollte ein Gefühl von Sicherheit. Ich wollte einfach ein Gefühl von Sicherheit. Also habe ich ihn angerufen, und er ist gekommen.«
    »Wo wollten Sie beide hin?«
    »Nach Arizona, glaube ich. Ich habe keine Ahnung.« Sie hob eine Hand an ihre Stirn und strich sich mit ihren Fingerspitzen über die milchig weiße Haut. »Egal wohin, Hauptsache weg. Ich hatte bereits gepackt. Ich hatte bereits eine Tasche gepackt, und Zeke ging hinauf, um sie für mich zu holen. Ich holte währenddessen meinen Mantel. Ich stand im Begriff zu gehen, im Begriff, endlich und endgültig zu gehen. Dann kam plötzlich B.D. Er hätte nicht kommen sollen.«
    Ihre Stimme wurde schrill, und sie fing an zu zittern. »Er hätte heute Abend nicht nach Hause kommen sollen. Er war betrunken, und als er merkte, dass ich meinen Mantel in der Hand hielt, schlug er mich nieder.« Ihre Finger glitten zu der Wange, auf der ein leuchtend blauer Fleck zu sehen war. »Dann war plötzlich Zeke da und sagte ihm, er sollte mich in Ruhe lassen. B.D. hat ihn fürchterlich beschimpft, angeschrien und nach ihm geboxt. An die genauen Worte kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß nur, dass er

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