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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Lass mich runter, Zeke.« Noch während er sie auf den Boden stellte, schlang sie allerdings sofort einen Arm um seine Taille, damit er ihr ja nicht entwischen konnte. »Lieutenant, das ist Zeke.«
    »Das habe ich inzwischen mitbekommen.«
    »Mein Bruder.«
    »Ach ja?« Auf der Suche nach irgendwelchen Ähnlichkeiten sah sich Eve den jungen Mann etwas genauer an. Doch waren er und seine Schwester grundverschieden. Weder von ihrer Statur noch von ihrem Teint noch von den Gesichtern her hätte man jemals vermutet, dass es eine Verwandtschaft zwischen ihnen beiden gab. »Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Ich wollte ehrlich nicht stören.« Zeke errötete leicht und reichte ihr eine riesengroße Pranke. »Dee hat mir schon jede Menge guter Sachen von Ihnen erzählt, Lieutenant.«
    »Das freut mich.« Eves Finger verloren sich in seiner granitharten und zugleich sanften Hand. »Also, welcher ihrer Brüder sind Sie?«
    »Zeke ist das Baby«, erklärte Peabody mit einer derart liebevollen Stimme, dass Eve anfing zu grinsen.
    »Ein Super-Baby. Wie groß sind Sie? Einen Meter fünfundneunzig?«
    »Sechsundneunzig«, antwortete er mit einem hellen Lächeln.
    »Er gerät nach unserem Vater. Sie sind beide groß und klapperdürr.« Peabody schlang ihre Arme um den Bruder. »Zeke ist ein echter Künstler. Er baut die allerschönsten Möbel.«
    »Also bitte, Dee.« Die Röte seiner Wangen nahm tatsächlich noch zu. »Ich bin ein ganz normaler Schreiner. Ich kann halt mit Werkzeug umgehen, das ist alles.«
    »Ein solches Können hat gestern schon jemand unter Beweis gestellt«, murmelte Eve und dachte dabei an ihren jüngsten Fall.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du nach New York kommst?«, fragte Peabody aufgeregt.
    »Ich wollte dich überraschen, und außerdem war bis vor ein paar Tagen nicht sicher, ob was aus der Reise wird.«
    Er strich seiner Schwester so sanft über das Haar, dass Eve bewusst wurde, dass es auch Beziehungen gab, in denen es nicht um Sex, um Herrschaft oder Macht ging. Manchmal ging es tatsächlich ausschließlich um Liebe.
    »Ich soll für diese Leute, die meine Arbeit in Arizona gesehen haben, ein paar Schränke bauen.«
    »Super. Wie lange wirst du dafür brauchen?«
    »Das kann ich dir erst sagen, wenn ich fertig bin.«
    »Okay, klar. Selbstverständlich wirst du bei mir wohnen. Ich gebe dir den Schlüssel und beschreibe dir, wie du am besten hinkommst. Am einfachsten ist es mit der U-Bahn.« Sie nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe. »Aber lauf nicht einfach durch die Gegend, Zeke. Hier ist es anders als daheim. Hast du dein Geld und deinen Ausweis sorgfältig verstaut? Denn -«
    »Peabody.« Eve hob um Aufmerksamkeit heischend die Hand. »Nehmen Sie sich den Rest des Tages frei, und bringen Sie Ihren Bruder hin.«
    »Ich möchte Ihnen keine Unannehmlichkeiten machen«, begann Zeke, doch Eve fiel ihm ins Wort: »Sie machen uns größere Unannehmlichkeiten, wenn Peabody sich die ganze Zeit Gedanken macht, wie oft Sie auf dem Weg zu ihrer Wohnung überfallen worden sind«, erklärte sie ihm lächelnd. Sie war bereits zu dem Schluss gekommen, dass der junge Mann das klassische Opfer sämtlicher Betrüger und Taschendiebe New York Citys war. »Wir haben im Moment sowieso ein bisschen Leerlauf.«
    »Und was ist mit dem Fall Cooke?«
    »Ich glaube, damit werde ich alleine fertig«, meinte Eve beruhigend. »Und falls ich Sie brauche, rufe ich Sie an. Aber jetzt verschwinden Sie und zeigen Zeke die Wunder von New York.«
    »Danke, Dallas.« Peabody ergriff die Hand des Bruders und nahm sich vor, dafür zu sorgen, dass er die dunklen Seiten dieser Wunder gar nicht erst zu Gesicht bekam.
    »Es hat mich wirklich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Lieutenant.«
    »Mich ebenfalls.« Eve sah den beiden hinterher. Zeke beugte sich leicht zu Peabody herunter, die vor Freude, ihn zu sehen, regelrecht überzusprudeln schien.
    Familien, dachte Eve. Sie verblüfften sie regelmäßig. Es war schön zu sehen, dass sie manchmal wirklich funktionierten.
    »Wir alle haben J.C. geliebt.« Chris Tipple, stellvertretender Geschäftsführer bei Branson, war ein Mann von etwa dreißig Jahren mit Haaren in demselben Rot wie die geschwollenen Ränder seiner Augen. Wieder begann er hemmungslos zu schluchzen, und dicke Tränen rannen über sein rundliches, sympathisches Gesicht. »Wir alle.«
    Was möglicherweise genau das Problem gewesen war, überlegte Eve und wartete erneut, bis Chris sich die Wangen mit

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