Ein feuriger Verehrer
Menschen sieht.«
»Ich muss nachdenken.« Er stand unsicher auf.
»Klar. Wollen Sie sich ein bisschen hinlegen? Es gibt phänomenale Gästezimmer hier in diesem Haus.«
»Nein, ich … ich habe gesagt, dass ich Dallas' Wagen reparieren würde. Das werde ich jetzt tun. Ich kann besser nachdenken, wenn meine Hände in Bewegung sind.«
»Okay.«
Sie half ihm, seinen Mantel anzuziehen, knöpfte ihn eigenhändig zu, gab ihm einen mütterlichen Kuss, drückte die Haustür hinter ihm ins Schloss, machte kehrt und quietschte, als sie Roarke auf der Treppe stehen sah, vor Überraschung auf.
»Sie sind wirklich eine gute Freundin, Mavis.«
»Roarke!« Juchzend hüpfte sie die Stufen hinauf. »Ich habe was für Sie. Dallas hat gesagt, ich darf.« Damit schlang sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn wie angekündigt schmatzend mitten auf den Mund.
Klein, aber oho, überlegte Roarke und sagte höflich: »Vielen Dank.«
»Ich werde Ihnen ausführlich von der Tournee berichten, aber nicht jetzt, denn Dallas hat gesagt, dass Sie beschäftigt sind.«
»Unglücklicherweise stimmt das.«
»Ich dachte, Leonardo und ich könnten Sie beide vielleicht nächste Woche zum Essen einladen. Um ein bisschen zu feiern, um Ihnen alles zu erzählen und um Ihnen ordnungsgemäß zu danken. Danke, Roarke. Sie haben mir die Chance gegeben, das zu tun, was ich von klein auf wollte.«
»Die Arbeit haben Sie selbst gemacht.« Er zupfte an einer ihrer Locken und verfolgte fasziniert, wie sie sofort zurück an ihren Platz sprang. »Ich hatte gehofft, mit Eve zu Ihrer letzten Show nach Memphis kommen zu können. Aber die Lage hier war etwas zu kompliziert.«
»Das habe ich bereits gehört. Sie sieht echt fertig aus. Wenn sie diesen Fall erst abgeschlossen hat, könnten Sie mir helfen, sie zu Trina zu entführen, damit diese ihr eine umfassende Behandlung – das heißt, Entspannungstherapie und gleichzeitige Schönheitspflege – angedeihen lassen kann.«
»Mit dem größten Vergnügen.«
»Sie sehen selbst ein bisschen müde aus.« Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass ihr je zuvor Müdigkeit in seinem Blick aufgefallen war.
»War eine anstrengende Nacht.«
»Vielleicht sollte Trina auch gleich nach Ihnen sehen.«
Als er sich auf ein kurzes »Hmmm« beschränkte, musterte sie ihn grinsend. »Ich lasse Sie jetzt mit Ihrer Arbeit allein. Ist es in Ordnung, wenn ich ein bisschen schwimmen gehe?«
»Tun Sie, was Ihnen Spaß macht.«
»Immer.« Sie tänzelte die Treppe wieder hinunter, schnappte sich ihre Riesentasche und trat vor den Fahrstuhl, mit dem man hinunter ins Schwimmbad kam. Sie würde Trina anrufen und Termine für die beiden machen – einschließlich der Erotiktherapie.
Da sie selbst und Leonardo diese Therapie bereits getestet hatten, wusste sie, wie wunderbar sie war.
21
K eine der Akten und Disketten, die Eve in Bransons Büro entdeckte, gab den kleinsten Hinweis darauf, wo er untergetaucht war. Er hatte seine Spuren gekonnt verwischt. Selbst sein privates Link hatte er umfassend gelöscht. Sie würde es an Feeney schicken, doch hegte sie große Zweifel daran, dass dort irgendetwas Brauchbares zu finden war.
Auch aus Bransons Assistenten und dem seines Bruders brachte sie außer Zeichen von Schock und Verwirrung nichts Nennenswertes heraus.
Sein Büro war völlig sauber, dachte sie enttäuscht.
Dann ging sie ins Labor, um sich die in der Entwicklung befindlichen Droiden anzusehen. Bereitwillig erzählte der Laborchef, dass sie Droiden-Doppelgänger beider Bransons angefertigt hatten. Diese Überraschung hatte sich, wie er erklärte, Clarissa Branson für die beiden Männer ausgedacht. Sie war deshalb persönlich bei ihm vorstellig geworden, weshalb weder in den Büchern noch in den Laborberichten etwas davon zu finden war.
Vor drei Wochen hatten sie die beiden Dinger fertig gestellt und zu ihr nach Haus gebracht.
Hervorragendes Timing, registrierte Eve, schlenderte gemächlich an den Regalen voller Minidroiden, Dreirädern und Spielzeugraumschiffen vorbei, nahm die exzellente Nachahmung eines Polizeistunners in die Hand und schüttelte den Kopf. »Solche Teile sollten verboten werden. Wissen Sie, wie viele Geschäfte jeden Monat damit überfallen werden?«
»Ich hatte so ein Ding, als ich ein Kind war«, erklärte ihre Assistentin mit einem wehmütigen Seufzen. »Ich hatte es mir heimlich von meinem Taschengeld gekauft und musste es verstecken, denn meine Eltern hätten solches Spielzeug niemals
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