Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
an. Sie wirkte ein bisschen müde, ein bisschen abgelenkt. Und so verführerisch wie stets.
    »Darf ich davon ausgehen, dass du das Gleiche tust, oder spielst du einfach ein bisschen mit dem Zeug herum?«
    »Es geht um einen Fall.« Sie stellte den Waffenhalter ab und meinte, während sie auf das Stück zeigte: »Wenn du schon mal hier bist – du kennst dich mit diesen Dingen doch besser aus als ich. Ich brauche eine Armee-Waffe aus der Zeit der Innerstädtischen Revolten, die in diesen Halter passen würde.«
    »Von der U.S.-Armee?«
    »Ja.«
    »Die europäischen Waffen sind ein bisschen anders«, erklärte er, während er vor eine der Vitrinen trat. »Die U.S.-Armee hat zu der Zeit zwei Handfeuerwaffen ausgegeben, von denen die zweite – die erst gegen Ende des Krieges entwickelt wurde – leichter und genauer war.«
    Er wählte ein Gewehr mit zwei langen, übereinander liegenden Läufen und einem schweren Griff aus stumpf-grauem Metall. »Mit Infrarot- und Wärmesuchgerät. Man kann mit dem Ding betäuben – das heißt, einen einhundert Kilo schweren Kerl für circa zwanzig Minuten aus dem Verkehr ziehen –, aber auch einem angreifenden Rhinozeros ein faustgroßes Loch in die Eingeweide reißen. Außerdem kann man entweder gezielte Einzelschüsse abgeben oder aber streuen.«
    Er drehte die Waffe herum, zeigte Eve die zu beiden Seiten angebrachten Knöpfe und legte sie ihr schließlich in die Hand.
    »Scheint nicht mehr als fünf Pfund zu wiegen. Wie wird es geladen?«
    »Mit einer Karte, die man hinten in den Kolben schiebt. Es ist dasselbe Prinzip wie bei den altmodischen Automatikwaffen.«
    »Hmm.« Sie legte das Gewehr in den Halter, wo es wie hingegossen lag. »Sieht aus, als hättest du einen Volltreffer gelandet. Sind noch viele von den Dingern im Umlauf?«
    »Die Regierung behauptet, dass die große Mehrheit dieser Waffen eingezogen und vernichtet worden ist. Aber wenn du das glauben würdest, wärst du nicht die Zynikerin, die ich kenne und liebe.«
    Darauf reagierte sie mit einem leisen Knurren. »Ich will das Ding mal ausprobieren. Du hast doch sicher Munition?«
    »Selbstverständlich.« Er nahm die Waffe mitsamt Halter in die Hand, trat vor die Wand, öffnete eine Paneele, und stirnrunzelnd betrat Eve hinter ihm den Fahrstuhl.
    »Musst du nicht zurück zu deiner Arbeit?«
    »Das ist das Schöne dran, wenn man der Chef ist.« Als sie die Daumen in die Hosentaschen schob, grinste er. »Worum geht es überhaupt?«
    »Ich bin mir noch nicht sicher. Wahrscheinlich vergeuden wir nur unsere Zeit.«
    »Wir bekommen viel zu selten die Gelegenheit, Zeit miteinander zu vergeuden«, erklärte er und fixierte sie breit lächelnd.
    Schließlich öffnete sich die Tür des Fahrstuhls wieder, und sie betraten den im Keller seines Hauses gelegenen Schießstand, der mit seinen hohen Decken und den sandfarbenen Wänden nichts von dem Komfort und der Behaglichkeit verriet, die Roarke für gewöhnlich liebte. Es war ein durch und durch spartanischer, funktionaler Raum.
    Roarke schaltete das Licht ein, legte den Waffenhalter auf eine lange, schwarz schimmernde Konsole, nahm eine schmale Karte aus einer Schublade des Tisches, schob sie in einen Schlitz am Kolben des Gewehrs und drückte sie mit dem Handballen fest.
    »Jetzt ist das Ding geladen«, erklärte er Eve. »Du brauchst es also nur noch zu aktivieren. Dazu musst du mit dem Daumen auf den Knopf hier drücken. Stell die Waffe so ein, wie du sie haben möchtest, und dann drück ab.«
    Sie nickte. »Sie ist schnell und effizient. Wenn du die Befürchtung hättest, dass dich jemand überfallen will, hättest du sie bestimmt vierundzwanzig Stunden schussbereit.« Sie hielt die Waffe prüfend neben das Schulterhalfter, das sie trug. »Wenn deine Reflexe halbwegs funktionieren würden, könntest du mit dem Ding innerhalb von wenigen Sekunden feuern. Ich würde es gern ein paar Mal ausprobieren.«
    Er zog eine andere Schublade des Schreibtischs auf, nahm Ohrenschützer sowie eine Schutzbrille heraus und fragte, als sie beides aufsetzte: »Zielscheibe oder Hologramm?«
    »Hologramm. Am besten eine Nachtszene mit ein paar Kerlen.«
    Gehorsam gab Roarke die gewünschte Szene ein und nahm vergnügt in einem Sessel Platz.
    Er hatte zwei kräftige, zugleich jedoch bewegliche Angreifer für sie ausgesucht. Ihre Bilder kamen von zwei Seiten auf sie zu, mit einer schnellen Drehung aus der Hüfte jedoch mähte sie sie problemlos um.
    »Zu leicht«, beschwerte sie sich deshalb bei

Weitere Kostenlose Bücher