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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mitgebracht?«
    »Die sind von Zeke«, antwortete Peabody mit einem Lächeln, das tatsächlich gleichermaßen zärtlich wie ironisch war. »So was macht er ständig. Er wollte Ihnen für gestern danken. Ich habe ihm gesagt, Sie wären nicht der Typ für Blumen, aber er hat steif und fest behauptet, dass jeder Blumen liebt.«
    »Ich mag Blumen durchaus.« Es verletzte Eve ein wenig, dass Peabody sie für derart unromantisch hielt. Sie beugte sich über ihren Schreibtisch und sog sogar zweimal den Duft der halb erblühten Rosen in ihre Lungen ein. »Was soll man daran nicht mögen? Was unternimmt Ihr kleiner Bruder denn heute?«
    »Er hat eine Liste mit Museen und Galerien, die er besuchen will. Eine ellenlange Liste«, erklärte ihre Assistentin. »Und dann will er sich um günstige Theaterkarten für heute Abend bemühen. Für welche Show, ist ihm egal, Hauptsache, es ist etwas am Broadway.«
    Eve bemerkte nicht nur Peabodys besorgten Blick, sondern auch, dass ihre von McNab bewunderten strahlend weißen Zähne an ihrer Unterlippe nagten, und erklärte: »Peabody, täglich schaffen Tausende von Menschen alle diese Dinge, ohne dass ihnen dabei irgendwas passiert.«
    »Ja, ich weiß. Außerdem habe ich ihm mindestens sechs oder sieben Mal ausführlich erklärt, wie er sich verhalten soll«, antwortete sie mit einem müden Lächeln. »Aber er ist einfach … Na ja, als Erstes wird er noch mal bei den Bransons anrufen, um sie zu fragen, wann er anfangen soll. Gestern hat er dort niemanden erreicht.«
    »Hmm.« Eve setzte sich an ihren Schreibtisch und wühlte in der Post, die ihr von Peabody hingelegt und bereits in ordentliche Stapel gegliedert worden war. »Roarke und ich sind gestern Abend anlässlich der Testamentseröffnung bei ihnen gewesen. Cooke hat ihren Geliebten kaltgemacht und erbt dafür Millionen.« Eve schüttelte den Kopf. »Am besten, wir fahren heute Morgen noch mal bei ihr vorbei, um uns mit ihr zu unterhalten. Wer zum Teufel ist Cassandra?«
    »Wer?«
    »Genau das will ich wissen.« Stirnrunzelnd drehte Eve den Diskettenbeutel herum. »Absender ist eine Adresse in der Lower East Side. Ich mag es nicht, wenn jemand, den ich nicht kenne, mir ein Päckchen schickt.«
    »Sämtliche Sendungen, die von außen kommen, werden auf Sprengstoff, Gift und andere gefährliche Materialien untersucht.«
    »Ja, ja.« Trotzdem zog sie instinktiv eine Dose Seal-It aus der Schublade des Schreibtischs und besprühte sich damit die Hände, bevor sie die Diskette aus dem Beutel zog. »Wissen Sie, ob das Anti-Virenprogramm meines Computers gerade funktioniert?«
    Peabody bedachte das Gerät mit einem unglücklichen Blick. »Da kann ich höchstens raten.«
    »Verdammtes Drecksding«, murmelte Eve vergrämt, schob jedoch die Diskette mutig in den dafür vorgesehenen Schlitz. »Computer an und Diskette laden.«
    Sie hörte ein leises Brummen, als flöge in der Ferne ein wütender Bienenschwarm vorbei, der Bildschirm erwachte zitternd zum Leben, ging sofort wieder aus und sprang erst nach ein paar Sekunden zögernd wieder an.
    »Sobald ich die Gelegenheit dazu bekomme«, schwor Eve, »statte ich den Clowns in der Instandhaltung einen persönlichen Besuch ab.«
    Auf der Diskette ist nur Text. Die Botschaft lautet folgendermaßen …
    An Lieutenant Eve Dallas, Morddezernat, Hauptrevier, Polizei New York.
    Wir sind Cassandra.
    Wir sind die Götter der Gerechtigkeit.
     Wir sind loyal.
    Die gegenwärtige Regierung mit ihren auf das eigene Wohl bedachten, schwachbrüstigen Führern muss und wird zerstört werden.Wir werden demolieren,wir werden entfernen, wir werden vernichten, was demoliert, entfernt, vernichtet werden muss, um den Weg für die Republik zu ebnen. Die Massen werden den Missbrauch, die Unterdrückung von Ideen und von Stimmen, die Vernachlässigung durch die jämmerlichen paar, die sich an die Macht klammern, nicht länger dulden.
    Unter unserer Herrschaft werden alle in Freiheit leben.
    Wir bewundern Ihre Fähigkeiten. Wir bewundern Ihre Loyalität gegenüber Howard Bassi alias der Tüftler. Er war uns von großem Nutzen und wurde nur deshalb ausgeschaltet, weil er sich als charakterschwach erwiesen hat.
    Eve schob eine weitere Diskette in den Schlitz. »Computer, ich brauche eine Kopie der momentan laufenden Diskette.«
    Wir sind Cassandra.
    Wir haben ein langes Gedächtnis.
    Wir sind bereit.
    Wir werden Ihnen unsere Bedürfnisse und Forderungen mitteilen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Um neun Uhr fünfzehn

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