Ein feuriger Verehrer
versiegelt ist, am schnellsten auf.«
Peabody öffnete den Mund, klappte ihn jedoch, als Eve sie warnend ansah, wieder zu.
»Sag ihm, dass er mir die Informationen schicken soll, sobald er sie hat. Fahren wir, Peabody. Ich will noch mal mit Ratso sprechen.«
»Ich kann die Militärakte genauso einsehen wie dieser blöde Kerl«, beschwerte sich ihre Assistentin auf dem Weg zur Garage. »Man braucht nur die richtigen Kanäle zu benutzen.«
»McNab ist halt schneller.«
»Er ist ein Angeber, mehr nicht«, giftete Peabody, und Eve rollte mit den Augen.
»Solange er seine Arbeit effizient und richtig macht, habe ich damit nicht das mindeste Problem. Man muss nicht jeden mögen, mit dem man zusammenarbeitet.«
»Nur, dass es deutlich angenehmer wäre, finden Sie nicht auch?«
»Scheiße, gucken Sie sich das an.« Eve blieb neben ihrem geschundenen, verbeulten Fahrzeug stehen. Irgendein Scherzkeks hatte ein Blatt auf die gesprungene Heckscheibe geklebt, auf dem handschriftlich geschrieben stand: »Hab Mitleid. Lass mich umgehend verschrotten.«
»Typisch Baxter mit seinem kranken Sinn für Humor.« Eve riss den Zettel ab. »Wenn ich das Ding in die Werkstatt fahre, verhunzen die den dort doch restlos.« Sie klemmte sich hinter das Steuer. »Und dafür brauchen sie mindestens vier Wochen. Ich würde es nie so zurückbekommen, wie es mal war.«
»Zumindest werden Sie die Scheiben ersetzen lassen müssen«, bemerkte Peabody und versuchte, durch die unzähligen Risse in ihrem Seitenfenster irgendwas zu sehen.
»Ja, ja.« Eve lenkte den Wagen aus der Lücke, zuckte zusammen, als sie ein protestierendes Knirschen hörte, und spähte durch das Loch im Dach. »Lassen Sie uns hoffen, dass wenigstens die Heizung funktioniert.«
»Ich kann um einen anderen Wagen bitten.«
»Wie Sie sich vielleicht erinnern, ist das hier schon ein Ersatzfahrzeug.« Schmollend fuhr sie Richtung Süden. »Ich werde um dieses Auto trauern.«
»Ich kann Zeke bitten, es sich einmal anzusehen.«
»Ich dachte, er ist Schreiner.«
»Er kann einfach alles. Er kann sich um das Innere des Wagens kümmern, dann brauchen Sie nur noch neue Scheiben und müssen das Loch im Dach flicken lassen. Es wird sicher nicht hübsch, aber Sie brauchen die Kiste nicht in die Werkstatt zu bringen und nicht tausend Formulare auszufüllen, damit Sie ein anderes Ersatzfahrzeug bekommen.«
Das Armaturenbrett begann bedrohlich zu klappern. »Wann könnte er sich darum kümmern?«
»Sobald Sie wollen.« Sie schielte Eve von der Seite an. »Er würde sich bestimmt gern mal Ihr Haus ansehen. Ich habe ihm davon erzählt, von dem wunderbaren alten Holz, den herrlichen alten Möbeln und all dem anderen tollen Zeug.«
Eve rutschte unbehaglich auf ihrem Platz herum. »Ich dachte, Sie gingen heute Abend ins Theater oder so.«
»Ich kann ihn anrufen und ihm die Programmänderung ankündigen.«
»Ich weiß nicht, ob Roarke eventuell schon andere Pläne hat.«
»Ich frage einfach Summerset.«
»Scheiße. Also gut, okay.«
»Sie sind wirklich großzügig, Madam.« Zufrieden zog Peabody ihr Handy aus der Tasche und kontaktierte ihren Bruder.
Ratso hockte wie stets an einem Tisch im Brew und starrte trübsinnig auf einen Teller, dessen Inhalt aussah wie gekochtes Hirn. Als Eve ihm gegenüber Platz nahm, hob er den Kopf und musterte sie blinzelnd.
»Das sollen Eier sein. Weshalb sind sie nicht gelb?«
»Möglicherweise stammen sie von grauen Hühnern.«
»Oh.« Offenbar zufrieden mit der Antwort stach er mit seiner Gabel in den unansehnlichen Brei. »Was gibt's Neues, Dallas? Haben Sie die Kerle erwischt, die den Tüftler kaltgemacht haben?«
»Ich muss noch ein paar Fäden ziehen. Gibt es bei dir was Neues?«
»Es heißt, dass niemand den Tüftler an dem Abend gesehen hat. Aber das hätte ich auch nicht erwartet, weil er seine Hütte normalerweise, wenn es dunkel wurde, nicht mehr verlassen hat. Aber Pokey – Sie wissen doch, wer Pokey ist, Dallas –, manchmal handelt er mit Zoner, und außerdem verdient er sich auf dem Straßenstrich ein bisschen Kohle nebenher.«
»Ich glaube nicht, dass er und ich miteinander bekannt sind.«
»Pokey ist in Ordnung. Wissen Sie, normalerweise mischt er sich nicht in die Angelegenheiten anderer Leute ein. Er meint, er hätte an dem Abend auf der Straße angeschafft. Die Geschäfte liefen schlecht, denn zum Ficken war es schlicht zu kalt. Aber er war pleite, und deshalb war er trotzdem draußen. Und da hat er in der Nähe von
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