Ein feuriger Verehrer
Hände fällt, bin ich ihm bis ans Ende meines Lebens etwas schuldig.«
»Das schafft er garantiert.«
Gerne hätte Peabody die Sprache auf ihr neuestes Problem gebracht. Es lag etwas in Zekes Blick und in seiner Stimme, wenn er von Clarissa Branson sprach … Sicher nichts weiter als eine harmlose Schwärmerei, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie war eine verheiratete Frau und obendrein viel älter. Doch sie konnte nicht erwarten, dass ausgerechnet Dallas ihr die schwachsinnige Sorge um den kleinen Bruder nahm. Nicht inmitten der schwierigen Ermittlungsarbeit, in der sie gerade steckte.
Also atmete sie leise seufzend aus. »Ich weiß, dies ist nicht unbedingt der beste Zeitpunkt für einen geselligen Abend. Sobald Zeke mit seiner Arbeit fertig ist, sind wir beide verschwunden.«
»Es gibt noch was zu essen. Dort steht es bereits.« Geistesabwesend zeigte Eve auf ein Tablett mit ansprechend arrangierten Häppchen. »Hauen Sie also rein.«
»Wenn Sie darauf bestehen.« Peabody wählte eines der Kanapees und schob es sich genüsslich in den Mund. »Hat sich der Commander inzwischen bei Ihnen gemeldet?«
»Noch nicht. Aber ich nehme nicht an, dass er vor morgen anruft. Was mich daran erinnert, dass ich Sie morgen früh Punkt sechs auf dem Revier erwarte.«
Um ein Haar wäre ihre arme Assistentin an ihrem Kanapee erstickt. »Sechs Uhr? Super.« Entschlossen nahm sie sich ein zweites Häppchen. »Dann wird der heutige Abend sicher nicht ausschweifend.«
9
Kamerad, Wir sind Cassandra. Wir sind loyal.
Es hat begonnen. Die Vorbereitungsphase der Revolution ist genau entsprechend unseren Plänen abgelaufen. Unsere symbolische Zerstörung des Eigentums des Kapitalisten Roarke war geradezu erbärmlich einfach. Die begriffsstutzige Polizei ermittelt. Die ersten Botschaften bezüglich unserer Mission wurden überbracht.
Sie werden nicht verstehen. Sie werden nicht begreifen, wie groß unsere Macht, wie herrlich unsere Pläne sind. Jetzt huschen sie wie aufgeschreckte Mäuse hin und her und jagen nach den Krumen, die wir ihnen hingeworfen haben.
Die von uns gewählte Gegenspielerin studiert die Tode zweier Bauern, ohne etwas zu erkennen. Wenn wir uns nicht in ihr irren, wird sie heute dorthin gehen, wohin sie von uns geleitet worden ist. Und wird auf diese Weise blind sein für den wahren Weg.
Er wäre stolz auf das, was wir hier leisten.
Wir werden seinen Platz einnehmen, wenn diese blutige Schlacht gewonnen worden ist. Diejenigen, die für uns und auch für ihn eingetreten sind, werden sich uns anschließen. Kamerad, wir freuen uns schon auf den Tag, an dem wir unsere Flagge über der neuen Hauptstadt der neuen Ordnung hissen. Wenn all die, die den Tod des Märtyrers zu verantworten haben, unter Schmerzen und voller Entsetzen sterben.
Sie werden mit Angst, mit Geld, mit Blut dafür bezahlen, wenn wir, die wir Cassandra sind, Stadt für Stadt, eine nach der anderen, und all das zerstören werden, was ihnen heilig ist.
Kamerad, versammle die Getreuen heute um dich. Schalte die Nachrichten ein. Ich werde dein Triumphgeschrei über all die Meilen hinweg hören, die uns voneinander trennen.
Wir sind Cassandra.
Zeke Peabody war ein gewissenhafter Mensch. Er war der festen Überzeugung, dass man seine Arbeit gut und richtig machen sollte, indem man ihr all seine Zeit, Aufmerksamkeit und Fähigkeiten widmete, bis sie beendet war. Das Schreinerhandwerk hatte ihm sein Vater beigebracht. Sowohl Vater als auch Sohn waren stolz darauf gewesen, als der Junge schließlich besser als sein Lehrmeister geworden war.
Er war als Hippie aufgewachsen, und die Überzeugung, die damit einherging, passte zu ihm wie eine zweite Haut. Er war tolerant, denn ein Teil seines Glaubens bestand in der Erkenntnis, dass die Menschheit aus verschiedenen Individuen bestand, von denen jedes einzelne das Recht besaß, seinen eigenen Weg zu gehen.
Seine Schwester war ihren Weg gegangen, indem sie Polizistin in New York geworden war. Kein wahrer Hippie trüge jemals eine Waffe und setzte sie schon gar nicht gegenüber irgendeinem anderen Lebewesen ein. Trotzdem war ihre Familie stolz auf Dees Entscheidung, das zu tun, was sie als richtig angesehen hatte, weil das schließlich die Grundlage des Hippie-Wesens war.
Einer der größten Vorzüge der Arbeit, die er hier angenommen hatte, war, dass er dadurch Zeit mit seiner Schwester verbringen konnte. Es bereitete ihm große Freude, sie in der von ihr gewählten Umgebung zu erleben und die Stadt zu
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