Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
Vom Netzwerk:
Überraschung!“
    „Tatsächlich bin ich selbst erstaunt darüber, dass ich mich überwunden habe, diese ‚heiligen Hallen‘ zu betreten.“
    Serena betrachtete ihn forschend. War er gekommen, um sie einer Prüfung zu unterziehen? Oder um sie zu quälen? Oder ahnte er gar nicht, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte?
    „Im Allgemeinen ziehe ich es vor, dem Almack’s fernzubleiben“, fuhr Nicholas fort. „Doch heute stellte ich plötzlich fest, dass ich der Versuchung, mit Ihnen zu tanzen, nicht länger widerstehen konnte.“
    „Sie möchten sich vergewissern, ob das Geld für den Tanzlehrer gut angelegt war?“, neckte sie ihn, erleichtert darüber, dass er offenbar guter Stimmung war. Sie legte die Hand auf seinen Arm und ließ sich von ihm zur Tanzfläche führen. Ihr Puls raste.
    Das Orchester stimmte einen Walzer an.
    Wie gut, dachte Serena, dass ich aufgrund meines Alters gleich bei meinem ersten Besuch hier die Erlaubnis erhalten habe, Walzer zu tanzen. Lächelnd wandte sie sich Nicholas zu, spürte, wie er ihr die Hand auf die Taille legte.
    „Sie haben mir gefehlt.“ Die Worte waren ihm entschlüpft, ehe er sie hatte hinunterschlucken können.
    Einen Moment lang fühlte Serena sich schwindelig vor Glück. Sicher, er hatte ihr keine Liebeserklärung gemacht. Doch sein kleines Eingeständnis war mehr, als sie je zu hoffen gewagt hatte. Strahlend schaute sie zu ihm auf. Mit einem Mal war alle Einsamkeit vergessen.
    Nicholas schien es egal zu sein, ob man über ihn klatschte. Er zog Serena so nah an sich, wie die guten Sitten es gerade noch erlaubten. Dann wirbelte er sie im Walzertakt über die Tanzfläche, so unbeschwert, so leicht, so vertraut, als habe er nie etwas anderes getan.
    Serena erzählte ihm von dem Besuch ihres Onkels. Und genau wie sie erwartet hatte, lachte Nicholas amüsiert auf.
    Sie zogen neugierige Blicke auf sich, schenkten ihrer Umgebung aber keine Beachtung. Auch als die Musik verklang, blieben sie zusammen. Nicholas führte Serena in eine ruhige Ecke und berichtete ihr nun seinerseits eine lustige Begebenheit. Schon wieder lachten sie beide laut und unbeschwert.
    Als es Zeit war, das Mitternachtssouper einzunehmen, machten die Musiker eine Pause, und die Gäste begaben sich in den Speiseraum. Almack’s war berüchtigt für die schlechte Qualität des Essens, das dort serviert wurde. Doch Serena und Nicholas bemerkten kaum, was sie aßen. Es fiel Ihnen auch nicht auf, wie neugierig man sie beobachtete. Georgie, die am Nebentisch saß, schaute immer wieder zu ihnen hin. Charles Avesbury, der sich mit seiner blassen zurückhaltenden Verlobten zu ihr gesellt hatte, betrachtete das offensichtlich verliebte Paar sogar mit einem Anflug von Neid. Unvorstellbar, dass Penelope sich ihm gegenüber so ungezwungen zeigen würde!
    Jetzt zum Beispiel beugte Nicholas sich vor, wickelte eine Strähne ihres goldenen Haars um seinen Finger und flüsterte Serena etwas zu.
    Sie errötete, griff nach ihrem Glas und nippte daran, ohne den Blick auch nur eine Sekunde lang von Nicholas’ Gesicht abzuwenden.
    „Ich freue mich sehr, Sie zu sehen“, sagte sie leise. „Aber ich verstehe nicht recht, was Sie herführt. Sie haben doch gesagt, wir müssten vorsichtig sein, damit es kein Gerede gibt. Ich fürchte, nirgends in London sind so viele Klatschbasen versammelt wie im Almack’s.“
    „Wie wahr!“ Er seufzte theatralisch. „Trotzdem musste ich herkommen, denn ich habe eine Überraschung für Sie.“
    Sein warmes Lächeln bewirkte, dass ihr Herz erneut schneller schlug.
    „Mein Anwalt hat herausgefunden, wie der Mann hieß, den Ihr Vater angeblich ermordet hat.“
    „Oh!“
    „Wir wissen jetzt auch, wer die in den Fall verwickelte Frau war.“
    „Aber …“
    „Sie sehen erstaunt aus.“
    „Mehr als das! Ich habe es nicht ernst genommen, als Sie sagten, Sie wollten Nachforschungen anstellen lassen.“
    „Nun, es war mir ernst. Und zum Glück ist Eldon sehr gewissenhaft und daher im Allgemeinen auch erfolgreich.“
    „Lebt diese Frau noch?“
    „Das müssen wir herausfinden. Damals wohnte sie in Mile End, einem Dorf, das nicht weit von London entfernt ist. Ich vermute, dass sie es nie verlassen hat.“ Er musterte Serena nachdenklich. „Freuen Sie sich denn gar nicht?“
    „Im Moment bin ich hauptsächlich verwirrt. Das alles macht mir sogar ein wenig Angst. Denken Sie, Sie könnten … Aber nein, das wäre zu viel verlangt.“
    „Bitte, fragen Sie einfach! Sonst kann ich weder mit Ja

Weitere Kostenlose Bücher