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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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Achseln, ohne sich zu entschuldigen. „Jeder weiß das.“
    „Ich wusste es nicht!“, rief Julia mit erstickter Stimme. „Wusste es mein Onkel?“, flüsterte sie, unfähig, das Entsetzen aus ihrem Gesicht zu verbannen. Je mehr sie erfuhr über den Hintergrund, auf dem ihr Ehevertrag ausgehandelt worden war, desto schrecklicher wurde das alles.
    Paine schüttelte den Kopf und griff nach ihrer Hand, um sie zu trösten. „Ich weiß es nicht.“
    „Tut mir leid“, murmelte Crispin in seine Teetasse hinein.
    „Lasst uns eine Sache nach der anderen abhandeln.“ Paine nahm sein Hin- und Herlaufen wieder auf. „Vielleicht spekuliert Oswalt auf das Recht, die Fäden im Parlament zu ziehen. Gibt es andere Möglichkeiten? Was hat der Viscount sonst noch, das Oswalt auch haben möchte?“
    „Land? Ein Anwesen?“, schlug Peyton vor.
    Jetzt war es an Julia, zu antworten. „Das Anwesen meines Onkels ist nicht einmal halb so groß wie Dursley Park. Es ist schwer vorstellbar, dass irgendjemand sich solche Mühen macht für ein kleines Haus, wenn es viel größere gibt. Außerdem würde Oswalt den Familiensitz sowieso nicht bekommen. Er ist nicht zu verkaufen, er ist mit dem Titel verbunden und daher an die Erbfolge gekoppelt. Jemand wie Oswalt weiß das zweifellos.“
    „Das ist es“, erklärte Paine, ohne auch nur einen Moment nachzudenken. „Er hat es auf den Titel abgesehen.“
    „Paine, das ist unlogisch“, mahnte Peyton.
    „Ich sehe nicht, wie er den bekommen sollte“, stimmte Julia zu. „Titel werden von der Krone verliehen, und mein Onkel hat einen Erben. Oswalt ist nicht einmal ein Verwandter.“ Dann hob sie eine Hand vor den Mund. „Und dennoch. Eine Ehe mit mir würde das ändern. Unsere Kinder könnten erben, wenn Gray oder die anderen nicht heiraten. Aber es ist unwahrscheinlich, dass keiner von den dreien einen Sohn bekommt.“
    Paine zuckte die Achseln. „Es gibt andere, direktere Wege, als auf die Genealogie zu spekulieren. Oswalt könnte zum Ritter ernannt werden“, meinte er. „Vielleicht würde der König ihn in den Adelsstand erheben, weil er einem Peer aus finanziellen Schwierigkeiten geholfen hat, vor allem, wenn er bereits mit der Nichte des Peers verheiratet ist. Vielleicht würde der König sogar dafür sorgen, dass er als Treuhänder für den Familiensitz benannt wird, denn es ist sein Geld, mit dem das Ganze unterhalten wird, und er wäre durch eine Heirat damit verbunden. Ich werde dafür sorgen, dass Flaherty sich weiter umhört und herausfindet, ob Oswalt in diesem Sinne eine Petition eingereicht hat. Vielleicht kann Oswalt außerdem Jahre wirtschaftlicher Dienste für die Krone einbringen. Es besteht kein Zweifel, dass er dem Empire Geld eingebracht hat.“ Paine musterte Julia, und gegen ihren Willen musste sie lächeln.
    Sie fühlte sich besser, bis Crispin sagte: „Oder er denkt an Mord. Er könnte Julia einfach heiraten und dann dafür sorgen, dass die drei Brüder einen vorzeitigen Tod erleiden.“
    Diesmal sahen ihn Paine und Peyton zugleich strafend an, aber es war bereits geschehen. Bei dieser unverblümten Bemerkung erbleichte Julia. Genau das hatte sie auch schon gedacht. War Oswalt fähig, drei jungen Männern den Tod zu bringen? Welche gequälte Seele könnte so etwas tun? Bei diesem Gedanken überlief sie ein Frösteln.
    „Jedenfalls zielen all unsere Spekulationen darauf ab, dass das Schiff zurückkommt“, fuhr Paine fort und versuchte, über Crispins Bemerkung hinwegzugehen. „Muss ich darauf hinweisen, dass Oswalts Aufgabe wesentlich einfacher ist, wenn das Schiff nicht zurückkommt? Ohne die Fracht hat der Viscount Schulden bei den Gläubigern und bei Oswalt.“
    „Grays Schiff wird zurückkommen. Er ist noch nie gescheitert“, erklärte Julia entschieden.
    „Schiff oder nicht Schiff, die wichtigste Frage ist im Augenblick, was wir wegen Oswalt unternehmen werden, wenn wir davon ausgehen, dass unsere Vermutungen stimmen.“
    „Das ist einfach“, meinte Paine. „Wir gehen zurück nach London und stellen ihn bloß, ehe er die ganze Maschinerie in Gang setzen kann, die er jetzt angeworfen hat. Wenn die ton von der Verschwörung erfährt, mit der er einen der ihren ins Verderben stürzen wollte, wird die Gesellschaft den Rest erledigen.“
    „Ein Bloßstellen erfordert Beweise. Darin liegt ein gewisses Risiko“, erinnerte Peyton die anderen.
    „Alles Wichtige birgt ein Risiko. Mir sind die Risiken wohl bewusst, die ich eingehe, wenn ich mit Oswalt zu

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