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Ein frivoler Plan

Ein frivoler Plan

Titel: Ein frivoler Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronwyn Scott
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nichts zu tun“, meinte Paine. „Du kannst mich nicht freisprechen von etwas, das niemals eine Pflicht für mich war.“
    Julia drehte sich herum und rang um Beherrschung. Sie konnte sich nicht aus diesem Netz befreien, aber sie konnte Paine die Freiheit zurückgeben. Ihre wachsende Zuneigung zu ihm zwang sie dazu. „Tu das nicht, Paine.“
    „Was soll ich nicht tun?“ Paine stand in der Tür, lehnte sich an den weißen Rahmen und wirkte in ihrem weiblichen Refugium geradezu einschüchternd männlich.
    „Vermenge nicht die Wirklichkeit mit Phantasien und Vermutungen“, sagte Julia ernst.
    „Vielleicht bist du diejenige, die das tut“, erwiderte Paine und trat näher, um ihr die Kleidungsstücke aus der Hand zu nehmen. „Die Wirklichkeit sieht so aus, dass dir von Oswalt jede erdenkliche Gefahr droht, körperliche und auch gesellschaftliche. Die Phantasie besteht darin, dass du glaubst, allein nach London zurückgehen und seine Betrügereien allein auflösen zu können.“
    Julia schüttelte den Kopf und fand seine Nähe so betörend wie immer. „Bitte versuch nicht, mir das auszureden.“ Es klang, als würde sie betteln, und genau das tat sie. Sie hatte keine Vorstellung davon, was sie in London tun sollte. Würde ihr Onkel ihr überhaupt zuhören und ihren Behauptungen Glauben schenken? Würde er sie vor Oswalt beschützen?
    Paine ließ seinen Blick auf ihr ruhen, und ihr blieb nichts anderes übrig, als dabei nachzugeben. „Paine …“
    Sanft küsste er sie. Es war ein behutsamer Kuss, und er weckte in ihr eine Glut, die ganz allmählich stärker wurde. Dies hier würde kein überstürzter, verzweifelter Akt sein. Und auch kein Abschied. Nichts in seinem Verhalten deutete darauf hin, dass dies das letzte Mal sein würde. Es war die Verführung einer Geliebten durch ihren Liebhaber, und sie genoss es.
    Paine löste die Haken an der Rückseite ihres Kleides und streifte es ihr von den Schultern, sodass es zu Boden glitt, ohne den Kuss dabei zu unterbrechen. Er geleitete sie zurück zum Bett, schob den Stapel neuer Kleider mit einer Handbewegung beiseite. Dann schob er sie zurück und ließ sie gerade lange genug los, um sich selbst auszuziehen. Dann beugte er sich über sie, schmiegte sich zwischen ihre Schenkel. Seine jetzt sehr langsamen Bewegungen fühlte sie genauso intensiv wie die wilderen Begegnungen zuvor. Es war Julia nicht möglich, der Lust zu widerstehen, die er ihr bot. Heftig wehrte sie sich gegen die Versuchung. Sie wusste, warum er das tat.
    „Paine, ich kann das nicht zulassen“, widersprach sie zwischen zwei Küssen.
    „Hier geht es nicht um Regeln und Verträge, Julia.“ Paine blickte auf sie hinab. „Als du zu mir kamst, wurde es meine Aufgabe, auf dich aufzupassen.“ Sein heißer Körper zwischen ihren Schenkeln war die deutlichste Erinnerung daran.
    Wie üblich lag Paine am Morgen nicht mehr an ihrer Seite. Julia nahm dies als gutes Zeichen. Es wäre weitaus einfacher zu gehen, wenn sie ihm nicht noch einmal begegnen musste. Ihm gegenüberzutreten würde einen Streit bedeuten, und in der vergangenen Nacht hatte sie gelernt, dass Paine nicht fair kämpfte. Dennoch war sie außerordentlich dankbar, eine letzte Nacht mit ihm gehabt zu haben. Was Paine nicht verstand, war, dass ihre Gefühle für ihn beinahe so verzweifelt und gefährlich waren wie ihre Situation mit Oswalt.
    Julia läutete nach der Zofe und legte Kleider für die Reise zurecht. Sie würde das Mädchen zu einem Diener schicken, der den Koffer tragen und sich um die Kutsche kümmern sollte.
    Obwohl es noch früh war, erschien das Mädchen sofort und eilte davon, um ihre Befehle auszuführen. Das weckte Julias Misstrauen. Die Cousine des Earls führte einen wohlorganisierten Haushalt. Julia hatte mit Widerstand gerechnet, da es offensichtlich war, dass ihre Entscheidung bei den eigensinnigen Ramsden-Brüdern nicht auf Wohlwollen stieß. Vielleicht war das Mädchen stattdessen unterwegs, um Paine Bescheid zu sagen.
    Rasch zog Julia sich an und schob ihre Sorgen beiseite. Sie hatte keine Zeit, sich Verschwörungen auszudenken, wenn sie in London eine echte Verschwörung aufzulösen hatte. Als das Mädchen mit einem Diener zurückkehrte, erwartete Julia beinahe, dass Paine ihr in den Raum folgte. Ein Anflug von Enttäuschung durchzuckte sie, als er das nicht tat.
    Ohne weitere Fragen lud der Lakai sich die Truhe auf die Schulter und erkundigte sich höflich, ob dies das ganze Gepäck war. Zusammen mit dem Mädchen

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